Rennpferd: Ford Mustang Shelby GT350 R Test

Unlängst nahmen wir anlässlich der Brand Experience Tour der Kölner die Möglichkeit zu einem Ford Mustang Shelby GT350 R Test wahr. Das vorab: Was die rote Rakete optisch ankündigte, lieferte sie auch.

Der Nachwuchs wird den 526 hp mobilisierenden Mustang GT 350 R erst im Beifahrersitzalter kennen lernen, da die Rückbank zwecks Leichtbau gestrichen wurde. So entgeht den Sprösslingen zunächst die eindrucksvolle Performance bei einem eher hellem Gekreische statt dem für US Cars charakteristischen dumpfen Geblubbere. Dies liegt an der für einen Ami-V8 aparten Flat- statt Crossplane-Kurbelwelle. Mit ihr dreht der traditionelle Saugmotor freudig hoch und erreicht erst bei 8.250 Touren unratsames Gebiet. Dass der dem Shelby GT350 entnommene 5.2 Ti-VCT bei offenem Klappenauspuff jeden Gasstoß lautstark kommentiert, nagelt die Mundwinkel kurz unter den Wimpern fest.

 

Tempolimits waren dem Ford Mustang Shelby GT350 R Test zuwider

Dass der Ford Mustang Shelby GT350 R Test das Adrenalin nur so strömen ließ, lag denn war dem Talent unseres Race-roten Athleten zu verdanken, nicht bloß herumzugrölen, Innenraumgeräusch und Geschwindigkeit in direkter Abhängigkeit zu steigern. In zackigen 3,9 Sekunden kracht das Ford Coupé mithilfe von 582 Nm Drehmoment von 0 auf 100 km/h, das Spitzentempo belüft sich auf 285 Sachen. Da fiel auf bayerischen Landstraßen äußerst schwer, die 8,0 Sekunden für den Spurt von 0 auf 160 nicht mehrmals zu prüfen. Sonstiges bezüglich der Beschleunigung stellt die Viertelmeilenzeit des GT350 R von 11,8 Sekunden klar.

Der Shelby GT350 R protzt mit Carbonrädern

Laut Verkehrsordnung überhöhte Geschwindigkeit setzte die üppige Brembo-Anlage souverän in Geruch sowie Wärme um. Über den vorderen 394-mm- und den hinteren 380-mm-Bremsscheiben rotierten nicht x-beliebigen sportlich wirkenden Räder, sondern sportlich-leichtgewichtige 19-Zöller aus Kohlefaser, die gut 18 kg weniger als vergleichbare Alus auf die Waage brachten. Bezogen hat sie Ford beim Shelby mit traktionsstarken Michelin Sport Cup 2 Semislicks. Jedenfalls auf trockenem Asphalt, eine Brand Experience Tour der Kölner bei Regenwetter hätte den Ford Mustang Shelby GT350 R Test im wahrsten Sinne des Wortes aus Haftungsgründen indes generell verhindert.

Geradeauslauf ist des Shelby GT350 R Stärke nicht

Mit den vordern 305/30er und hinteren 315/30er Gummi folgte der Ford Sportwagen unbeirrbar jeder Spurrille. Die so sauber arbeitende wie auf jedes Hüsteln reagierende Lenkung kam einem in dieser Lage nicht sonderlich entgegen, umriss auf den wenigen untadeligen Straßenabschnitten beim GT350 R Test jedoch, welche Kurventempi das derzeit flotteste Mustang Coupé zu leisten vermag. Dabei imponierte das Magne-Ride-Dämpfungssystem mit 1000 Anpassungsmaßnahmen jede Sekunde. Straff ausgelegt und ohne erwähnenswerte Seitenneigung brachte es dem Shelby Mustang ein überaus knackiges Handling. Ein bei ambitioniertem Fahrstil wegschmierendes Heck machte sich rechtzeitig auf sich aufmerksam und war dann mühelos parierbar.

Als Rennwagen brilliert der Ford Sportwagen

Die Innenausstattung des Ford Mustang Shelby GT350 R Test kam dem rasanten Anspruch bestens nach: augenfällige Metallapplikationen, schwarze Tierhaut, Recaros mit anständig Seitenhalt, Zusatzarmaturen. Das Sechsgang-Getriebe von Tremec war lustvoll zu schalten, ein bisschen Druck, und der adrette Metallknauf zischte nur so durch die Gassen. Nicht gänzlich punktete das unten abgeflachte Sportvolant mit roter Ziernaht und ebensolcher 12-Uhr-Anzeige: Es hätte gut eine im Durchmesser stärkeren Kranz mit härterer Polsterung und reinem Alcantara-Hülle vertragen. Der Entfall von Annehmlichkeiten wie Ford SYNC, einem lautstarken Soundsystem und Fußbodenmatten adelte den Shelby als mustergültiges Sonntagsauto – um sonntags auf der Piste ernst zu machen.

Bilder: ©Arild Eichbaum

Eine Meinung

  1. Beeindruckender Wagen! Toll geschriebener Artikel! Da bekommt man richtig Lust, selbst eine Runde mit dem Mustang zu drehen!

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