Reise für Weinfreunde und Romantiker: das Elsass im goldenen Oktober

Der Anfang dieses Ausflugs ist – wie so oft – leider wenig romantisch: Sie fahren auf der A5 Richtung Basel In Freiburg Mitte biegen Sie nach Umkirch ab. An den grauen Hochhäusern dieses gesichtslosen Dorfes geht es dann quer durch die Mondlandschaft des Kaiserstuhls nach Breisach. Über den Rhein übergesetzt – schon sind Sie da. Auf der Nationalstraße folgen Sie den Schildern nach Colmar, das einen ersten Stop wert ist. Durch dieses anheimelnde Städtchen kann man herrlich schlendern, über kopfsteingepflasterte Gassen vorbei an putzigen Fachwerkhäusern. Außerdem beherbergt das hiesige "Musée D`U" eine Weltberühmtheit: den Isenheimer Altar. Und die darauf befindliche Christusdarstellung wird man nicht so schnell vergessen…

Anschließend fahren Sie über die N 83 nach Uffholtz. Dort beginnt die panoramenreiche Vogesenkammstraße (Route des Cretes). Der nächste Halt empfiehlt sich am „Grand Ballon". Der "große Belchen" ist mit 1424 Metern höchsten Punkt der Vogesen. Der Fußmarsch zum Gipfel nimmt vom Parkplatz aus eine gute halbe Stunde in Anspruch – am Ziel wird man mit einem wunderbaren Rundblick belohnt.

Weiter geht's durch die herbe Bergwelt: Über Hohneck führt die Hochvogesenstraße weiter durch die Höhenlandschaft über die Col de la Schlucht bis zur Col du Bonhomme. Anschließend tauchen Sie ab in lieblichere Gefilde und fahren gen Kaysersberg, in den Geburtsort Albert Schweitzers. In den waldreichen Ausläufern der Vogesen stoßen Sie auf die beliebte „Route du vin" . Am Rand der Weinstraße liegen pittoreske Orte wie Riquewihr und Ribeauville, in denen überall Tafeln mit der Aufschrift „Degustation" zur Weinprobe einladen.

Anschließend steht ein Besuch der Hochkönigsburg auf dem Programm, der "Grand Dame" unter den Vogesenfestungen. Denn die ehemalige Stauferburg wurde um die Jahrhundertwende vom Wilhelm II. detailgetreu wieder aufgebaut. Der Besucher wandelt über eine Zugbrücke, besichtigt die Waffenkammer und spaziert durch Rittersäle. Wer nun Lust auf echte Ruinen hat, fährt nach Scherwiller. Dort nagt der Zahn der Zeit seit Jahrhunderten an zwei sehenswerten Felsennestern: Château de l‘ Ortenbourg und Château du Ramstein.

Nächster Höhepunkt ist der Mont Saint Odile bei Obernai. Der Name geht zurück auf die Heilige Odilia, die Schutzpatronin des Elsass. Die Legende erzählt, dass sie blind zur Welt kam und durch die Taufe sehend wurde. Heute ist der Odilienberg mit dem Odilienkloster ein beliebter Wallfahrtsort. Rund um den Berg schlängeln sich außerdem der Reste der zehn Kilometer langen Heidenmauer. Die „mur païen" gehört zu den gewaltigsten Keltenfestungen des Kontinents.

Zum Abschluss steht ein wenig Stadtluft auf dem Programm: Straßburg. Beim Bummel durch die Altstadt kann man an jeder Ecke mittelalterliche Häuser entdecken, die mit Fresken oder Holzstatuen verziert sind. Doch der größte Magnet der Europastadt ist das gotische Münster. Neben herrlichen Glasmalereien aus dem 13. bis 15. Jahrhundert ist dort die berühmte astronomische Uhr der Besuchermagnet…Nun heißt es Abschiednehmen – über den Rhein führt die Straße wieder nach Deutschland, zurück auf die A5. Au revoir!

2 Meinungen

  1. Dem Beitrag kann man nur zustimmen. Wer eine wirklich reizende Gegend im Herzen Europas sucht, der kann immer im ELsaß halt machen. Und der der Wein! Und die Speisen!!! Nicht umsonst….Leben wie Gott in Frankreich! Kultur und Romantik noch und nöcher und dabei für Gäste aus Deutschland in der Regel viel näher als Provence oder Toskana!

  2. der grande ballon gehört auf jeden fall dazu. wir verbinden bei unseren wochenendtrips das elsass auch immer mit dem obligatorischen flammkuchen essen. hier zu empfehlen röschvogue (evtl leicht anders geschrieben). das ist von der a5 aus gut zu erreichen.
    für alle, die ein wenig zeit haben, empfiehlt sich dann der abstecher nach lauterburg ins vieux moulins. das ist pflichtprogramm für jeden badener, wenn er seinen gästen das nahe elsass zeigen möchte…

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