Postpartales Stimmungstief oder Babyblues: So wirken Sie entgegen!

Ein postpartales Stimmungstief, Babyblues oder auch Wochenbettdepression – davon hat fast jeder schon mal gehört.

In der Tat sind 80% der Mamas in den ersten Tagen nach der Entbindung davon betroffen.

Ganz klar: Die Entbindung ist eigentlich keine „Ent- Bindung“ im Sinne von entbunden sein.

Natürlich ist die Zeit der Schwangerschaft vorüber, aber das Baby will weiter getragen, gestillt und bemuttert werden – mehr denn je zuvor. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem die Mutter noch etwa 6 bis 8 Wochen lang bluten und unter den körperlichen Auswirkungen der Geburt leiden wird.

Natürlich freut man sich über das neue Kind, den neuen Menschen, darüber, das Baby endlich anzufassen, zu riechen, zu küssen, aber gleichzeitig wird man selbst zum neuen Menschen, man hat nun wirklich Verantwortung für einen anderen Menschen, lebenslang.

Und vielleicht kommen bei einigen auch Erinnerungen hoch an die eigene Kindheit, das Elternhaus und diese Erinnerungen müssen nicht immer schön sein.

Auch die Hormone sind natürlich nicht ganz unschuldig!

Anzeichen sind oft Schlafstörungen, Alpträume, Müdigkeit, Traurigkeit, Reizbarkeit, Appetitlosigkeit, und sich abzeichnende Lethargie. Steigerungsformen sind schwere Ängste und Panik bis hin zu postpartaler Psychose und Selbstmordgedanken.

Dennoch wollen viele Frauen die Depression nicht wahr haben oder tun sie aus Scham oder unangebrachten Schuldgefühlen als Stimmungstief ab, werden hoch motiviert und rastlos.

Bei manchen tritt die Traurigkeit auch nicht sofort sondern erst nach einigen Wochen oder Monaten auf.

Postpartales Stimmungstief :Tipps zur Selbsthilfe

1
Häufig schwanken die Stimmungen auch auf und ab und sind abhängig von der körperlichen Konstitution, dem Wetter, der Umsorgung oder Anteilnahme des Mannes oder engen Vertrauten.

2
Vielen Frauen hilft es auch schon, über die neue Situation und ihre Gefühle und Ängste zu sprechen.
Wer sich über die Ursache der Traurigkeit im Klaren ist, wird sie leichter verarbeiten können.

3
Manchmal helfen schon ein paar Tage Erholung, im Bett bleiben, lesen, Ruhe, kurze Spaziergänge. Wer sich fit genug fühlt kann vielleicht auch raus ins Grüne fahren oder eine kleine Reise unternehmen.

4
Im Wochenbett hilft intensives Schmusen mit dem Baby gegen ein postpartales Stimmungstief, das Kind braucht ohnehin noch nicht viel mehr als die intensive Nähe zur Mutter und ihre Brust. Gönnen Sie sich Zeit, verlieben Sie sich. Schenken Sie einander Ihr Herz.Wenn Sie mit jemanden reden möchten: Erste Ansprechpartnerin kann auch die Hebamme sein.
Aber bei einer echten Depression, die sich über mehrere Tage hinzieht sollte man einen Arzt bzw. Psychologen aufsuchen.

5
Helfen Reden und Entspannung nicht, gibt es zusätzlich alternative Heilmethoden wie Akupunktur oder Bachblütentherapie, die in leichten Fällen helfen.

6
Außerdem können eine Psychotherapie, Medikamente und Hormongaben verordnet werden.

7
Wenn die Frau sich überlastet und schwach fühlt, sollte sie auch Gebrauch von der Option „Haushaltshilfe auf Krankenschein“ machen. Eine Haushaltshilfe kann so zumindest ein wenig den Rücken frei halten, so dass die Mutter sich ausruhen und erholen kann.

8
Mütterpflegerinnen werden vermittelt vom
„Verein für Mütter- und Familienpflege e.V.“
Zum Bahnhof 28
35394 Gießen-Rödgen
Telefon: 0641-42221
Vermittlung von Mütterpflegerinnen unter:
06406-905912

9
Weiterhelfen kann auch der Verein „Schatten & Licht“ -Krise nach der Geburt e.V.
Obere Weinbergstrasse 3
D-86465 WeldenTel.: 08293/965864
Internet: www.schatten-und-licht.de

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