Polizei nimmt deutschen Offizier wegen Terrorverdachts fest

Die Polizei hat einen 28 Jahre alten Offizier der Deutschen Bundeswehr wegen Terrorverdachts festgenommen. Zusammen mit einem 24 Jahre alten Studenten soll der Oberleutnant eine Tarnidentität als Flüchtling angenommen und einen Anschlag geplant haben. Die Ermittler fanden bei ihm Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv.


Der Mann hatte sich Anfang des Jahres unter falschem Namen als syrischer Flüchtling registrieren lassen und er bezog sogar Leistungen als Asylbewerber. Der Polizei war er aufgefallen, als er am Flughafen in Wien eine Pistole aus einem Versteck holte.

Befürchtung einer schweren Gewalttat

Die beiden Verdächtigen wurden am Donnerstagmorgen in Frankfurt am Main in Untersuchungshaft gebracht. Der Soldat, der derzeit eine Ausbildung bei der Bundeswehr absolviert, hatte im Wiener Flughafen eine geladene, illegale Waffe in einem Putzschacht auf der Herrentoilette versteckt. Als der Verdächtige diese etwas später im Februar wieder abholte, begannen die Ermittler den jungen Mann zu observieren. Die Staatanwaltschaft geht derzeit davon aus, dass der Beschuldigte mit der versteckten Waffe möglicherweise eine „schwere staatgefährdende Gewalttat im Sinne eines Anschlags geplant hat“ gab Nadja Niesen von der Staatsanwaltschaft Frankfurt bekannt.

Der Beschuldigte tauschte ausländerfeindliche Sprachnachrichten mit einem befreundeten Studenten aus. Der 24-Jährige Student studiert derzeit Wirtschaftsingenieurwesen und lebt im hessischen Friedberg. Bei ihm konnten Waffen und Munitionen sichergestellt werden. Auch er wurde daraufhin vorläufig festgenommen.

Ein konkretes Anschlagsziel ist den Ermittlern noch nicht bekannt. Auffällig ist jedoch, dass sich der Soldat 2015 als syrischer Flüchtling registrieren lassen hat, obwohl er kein Arabisch sondern nur Deutsch und Französisch spricht. Seit 2016 lebte der 28-Jährige in einem Vorort Nürnbergs unter einer Scheinidentität als Obstverkäufer aus Damaskus, während er parallel als Soldat in der Nähe von Straßburg in Frankreich stationiert war. Eine aufwändige Pendelei für ein mutmaßlich terroristisch inspiriertes Doppelleben – inwieweit Hass auf Muslime das Motiv war, werden die weiteren Ermittlungen zeigen.

Video: YouTube (www.youtube.com/watch?v=fNFzsek3Ddg)

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