Politik interaktiv ? auf geht´s!

Wie oft hört man die immer gleiche Litanei über die „da oben", sie

–         regieren an uns vorbei,

–         kennen unsere Probleme nicht und

–         machen sowieso was sie wollen.

Mag zum teil ja alles stimmen doch woran liegt es und, noch entscheidender, muss das so sein? Auf die letzte Frage gibt es ein entschiedenes NEIN!

Aber eins nach dem anderen, also, woran liegt die angebliche Losgelöstheit der Politik von der Realität? Nun, stellt man sich den Bundestag als eine Firma vor, in der tagein tagaus die immer gleichen Menschen die immer gleichen Probleme bearbeiten, dann kann es schon sein, das die Mitarbeiter irgendwann die Bodenhaftung verlieren und nicht mehr wissen oder wahrnehmen, was in der wirklichen Welt, außerhalb der Firma, sprich der Republik, gerade vor sich geht und was die Menschen da draussen bewegt.

Um das zu verhindern, kommen die Abgeordneten regelmäßig in ihre Wahlkreisbüros vor Ort. Doch wer besucht sie schon in ihre Sprechstunden dort? Und genau da liegt das Problem.

Fehlender Input

Demokratie ist nämlich ein zweiseitiger Prozess. Das Volk, also wir, geben den Politikern ein Mandat in unserem Auftrag zu handeln. Dies geht in aller Regel recht schnell. In circa fünf Sekunden ist der Wahlzettel korrekt ausgefüllt.

Und dann? Dann beginnt das Problem. Denn für allzu viele Menschen war es das dann für die nächsten vier bzw. fünf Jahre. Doch Demokratie bedeutet mehr als einmal alle paar Jahre sein Kreuz zu machen!

Auch während der Legislaturperiode hat man die Chance (und sollte diese auch nutzen!), „seinem" Abgeordneten zu sagen, was man von ihm erwartet. Dieser Input ist es, der fehlt. Woher sollen die Abgeordneten wissen was die Bürger bewegt, wenn man es ihnen nicht sagt?

Dem Arzt beschreibt ein jeder doch auch seine Leiden und Wehwehchen – warum also dem Abgeordneten nicht auch mitteilen, was einem unter den Nägeln brennt. Genauso wie der Arzt nur eine richtige Diagnose stellen kann, wenn ihm ehrlich gesagt wird, was einem fehlt, können die Politiker nur die richtigen Rezepte finden, wenn man ihnen sagt, was man von ihnen will und erwartet. Verschweigt man es ihnen, geht nicht wählen oder grämt sich im stillen Kämmerlein, braucht man sich nicht zu wundern wenn Ergebnisse herauskommen die man so nicht haben wollte. Fehlender Input erzeugt ungewollten Output.

Mehr Demokratie wagen – Auf ins Netz!

Doch nie war es leichter als heute, seiner Stimme Gehör zu verschaffen, dem Internet sei Dank. Jeder Abgeordnete des Bundestages, der Landtage und auch die allermeisten Vertreter in regionalen Körperschaften sind heute per Mail zu erreichen. Und sie antworten auch!

Stefan hatte unlängst auf das Portal kandidatenwatch.de hingewiesen. Hier stellen sich Politiker vor einer Wahl den Fragen der Bürger. Doch auch wenn gerade keine Wahlen anstehen, kann man mit „seinem" Abgeordneten kommunizieren. Ganz einfach, per Mail.

Unlängst schrieb ich Oskar Lafontaine – und heute kam die Antwort:

"Sehr geehrter Herr Kulik,

im Namen von Oskar Lafontaine danke ich Ihnen für Ihre E-Mail vom 8.

September 2006, die leider erst heute beantwortet werden kann.

Herr Lafontaine und die gesamte LINKE fordern den Ausbau der Preiskontrolle für Strom- und Gastarife. Auf die Sonderprofite der Energiekonzerne aus dem Emissionshandel sollen Sondersteuern erhoben werden. Ebenso betont der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, dass die Strom- und Gasnetze in die öffentliche Hand zu überführen sind, also verstaatlicht werden sollen. Außerdem müsse in Zeiten von Klimawandel und Ressourcenknappheit durch die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien  eine konsequente Energiewende vorangetrieben werden. Wind, Sonne und Biomasse seien zurzeit der einzige Garant für sinkende Energiepreise.

Oskar Lafontaine wünscht Ihnen alles Gute und lässt Sie vielmals grüßen.

Mit freundlichen Grüßen

im Auftrag…"

Auch wenn mich die Antwort nicht sonderlich überzeugt, zeigt sie, meine Stimme wird gehört, Politik interaktiv. So soll es sein.

Die Politiker haben den ersten Schritt getan – jetzt sind wir dran!

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3 Meinungen

  1. Hmmmmmmmm……,vielleicht sollten wir eine Rubrik einrichten:Ger.- Blogger fragen, Politiker antworten. Könnte interessant werden!Sobald sich mir ein Thema aufdrängt, werde ich die Sache auch mal angehen, d.h. einen Volksvertreter um Stellungnahme bitten.

  2. Hi Martin alles gute zum Tag der deutschen Breitheit….„Schwung der WM“..Du – bist – Deutschland.Verteilen wir weiter rote Karten, wechseln wir die Spieler aus.Machen wir es wie der Kapitän, verlassen wir das sinkende Schiffbevor wir hier alle Titanic spieln..Du – bist –Deutschland.Nehmen wir den Schwung mit und schmeissen gleich mal mehr Menschen auf die Strasse als nur die Ordner und Helfer. .Du – bist – Deutschland.Jammere nicht und zeige immer auf andere, frage Dich selbst was man aus Dir noch rausholen kann..Du – bist – Deutschland.Uns muss es doch gelingen im Still der WMdiese verlogene Koalisation zu bezwingen…© Panik – Lyrik nach der WM ist vor der Reform

  3. Erklär mir mal den Sinn der Blog´s überhaupt……wo ist der Sinn…..????.wo der Gewinn…..????

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