Pete Turner – Fotopioniere des 20. Jahrhunderts Teil 2

Der Amerikaner Pete Turner gehört zu den großen Pionieren der Farbfotografie. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass das anerkannte US-Profi-Fotomagazin „Foto District News“ ihn im Jahr 2000 zu den 20 einflussreichsten Fotografen aller Zeiten zählte.

Farbe im Fokus

Seine erste Kamera hielt Pete Turner mit elf Jahren in der Hand, und bereits drei Jahre später beschäftigte er sich mit der Entwicklung von Farbaufnahmen. Es folgte der Besuch des Rochester College Institute of Photography, um Kunst und Fotografie zu studieren. Im Jahr 1958 zieht Turner nach seiner Entlassung aus der US Army – er war dort als Nachrichtensoldat in einem Farblabor beschäftigt – nach New York, wo er erste Arbeiten von ihm im Look Magazin erscheinen. 1959 folgt dann der erste große Auftrag: Turner begleitet eine siebenmonatige Expedition von über 40 „Airstream“-Trailern über eine Strecke von 11000 Meilen von Cape Town nach Cairo. Hier ergriff er die Gelegenheit, nebenbei auch noch Eingeborenendörfer und Pygmäen zu fotografieren.
Zusammen mit Aufnahmen für einen Zirkus brachten diese Arbeiten für ihn den Durchbruch, und als er von der langen Reise zurückkam, war er als Fotograf plötzlich gefragt: Es folgten Aufträge von Magazinen wie Esquire, Look und Sports Illustrated.

Stillbildender Geistesblitz: „Rolling Ball“

Während der Expedition stoppte die Karawane eines Tages im Südsudan an einer einsamen Bahnstation mit konischen Dächern. Als Turner sich dort etwas umsieht, sieht er, dass er mit seinem Objektiv die Sonne wie einen Ball an der Seite des Daches „herunterrollen“ lassen kann. Das Ergebnis ist das Bild „Rolling Ball“. Es wird für ihn stilbildend und nimmt die Farb- und Formensprache vieler seiner erfolgreichen Motive vorweg: geometrische Formen, und wenige kontrastreiche, intensive Farben.

Werbemotive für große Kunden

in den nächsten Jahren und Jahrzehnten arbeitet Turner hart und schafft viele der Motive, die ihn zu einem der wichtigsten Farbfotografen des letzten Jahrhunderts werden lassen. Sein erster Werbekunde war 1962 ESSO, und in der folgenden Dekade fotografierte er Kampagnen für AT&T, Seagram’s und Chrysler. Zu seinen weiteren Klienten in den folgenden drei Dekaden gehörten unter anderem KLM, Benson & Hedges, BMW, Bell Atlantic, Eastman Kodak und Nikon. Auch zahlreiche Jazzalbumcover wurden mit Motiven von ihm versehen.

In den Museen der Welt präsent

Der heute 80-Jährige Turner hat für seine künstlerische Arbeit über 300 Auszeichnungen erhalten. Seine Farbfotografien hängen in zahlreichen Museen in Paris, Tokio, New York – und in Rochester, wo alles für ihn begann.

IMG: Screenshot von peteturner.com

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