Patenschaften: Geschichte und Hintergründe

Die Patenschaft als solche hat historische Wurzeln in der christlichen Religion und hat dort bis heute Bestand.

Die klassische Patenschaft

Paten und Patinnen werden schon seit Jahrhunderten bei der christlichen Taufe eines Kindes von den Eltern ausgewählt, um dem Kind vor allem den christlichen Glauben näher zu bringen und es in anderer Weise zu unterstützen. Es handelt sich also um Taufpaten, die das Kind ein Leben lang begleiten. Aber auch wenn das Kind ungetauft bleibt, um später selbst als Jugendlicher oder junger Erwachsener zu entscheiden, ob er oder sie getauft werden möchte, können die Eltern schon nach der Geburt, eine Patin oder einen Paten für das Kind auswählen. Die Paten und Patinnen können Freunde, Nachbarn, Kollegen oder Verwandte der Eltern (und des Kindes) sein.

Heutige Formen der Patenschaften – soziales Engagement

Viele gemeinnützige Organisationen und Hilfswerke vermitteln Patenschaften für Kinder in benachteiligten Lebenssituationen (z.B. in Entwicklungsländern). Die PatInnen überweisen hierbei jährlich Beträge von ca. 30 bis 500 Euro oder mehr. Mit diesen Spenden wird ein einzelnes Kind über mehrere Jahre unterstützt – nicht selten auch dessen Familie oder eine ganze Dorfgemeinschaft. Um den Kontakt persönlicher zu gestalten, können Pate oder Patin mit dem Kind Briefe austauschen. Bei manchen Organisationen wird der Pate oder die Patin regelmäßig informiert über die Entwicklung des Patenkindes.

Lese- und SingpatInnen engagieren sich, indem sie zum Beispiel in Kindergärten und Vorschulen mit Kindern lesen, singen und teilweise auch Hortkinder bei der Anfertigung der Hausaufgaben unterstützen.

Die sogenannte örtliche Patenschaft oder auch „Aktivpatenschaft“ hat sich in Deutschland seit circa 15 Jahren durch vielfältige unterschiedliche Initiativen herausgebildet. In über 120 Klein- und Großstädten hierzulande gibt es mittlerweile mehr als 300 solcher ehrenamtlicher Aktivpatenschaften. Die meisten davon befassen sich ebenfalls mit der Beschäftigung mit und der Unterstützung von Kindern, es gibt aber auch PatInnen für Jugendliche, im beruflichen Bereich oder für Erwachsene. Ein Beispiel ist die „Leihoma“ oder der „Leihopa“. Der Kontakt zwischen Pate oder Patin und Kind wird hier nicht direkt durch die Eltern hergestellt, sondern über das Vermittlungsbüro einer gemeinnützigen Organisation oder einer Freiwilligenagentur. Der Kontakt ist sehr persönlich, das Kind kann entweder die Patin oder den Paten zuhause besuchen oder umgekehrt oder beide unternehmen auch außerhalb gemeinsame Aktivitäten. Hier steht weniger eine finanzielle sondern vielmehr eine soziale Unterstützung im Vordergrund.

Ökologisches Engagement

In einigen Zoos und Tierparks kann man Patenschaften übernehmen für einzelne Tiere und damit nicht nur das einzelne Tier finanziell, sondern den gesamten Zoo unterstützen. Manche gemeinützige, auf Natur- und Umweltschutz ausgerichtete Organisationen ermöglichen auch Patenschaften für Bäume oder Regenwaldgebiete, welche durch die Patenspende vor der Abholzung geschützt werden. Das Geld wird für den Erhalt des Baumes und eine nachhaltige Forstwirtschaft verwendet. Auch bei der Neuanlage und Aufforstung von Wäldern gibt es häufig die Möglichkeit einer Baumpatenschaft.

Wenn Sie sich für eine ehrenamtliche Patenschaft interessieren, ist ein Blick auf diese informative Website mit vielen weiterführenden Links empfehlenswert.

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