Parteimitglieder in Deutschland: Wie viele es gibt und wie man selber Mitglied wird

Die Mitgliederzahlen der Volksparteien SPD und CDU sind seit Jahrzehnten auf Talfahrt. Am heftigsten ist der Rückgang bei der SPD auszumachen. Sie hat von 1990 bis Dezember 2010 einen Mitgliederverlust von knapp 47 Prozent hinnehmen müssen, während die CDU innerhalb von 21 Jahren einen Rückgang von etwa 36,5 Prozent verkraften musste. Der Trend ist eindeutlig und zieht man nun aktuelle Umfragen der Wählerbindung hinzu, kann nicht davon ausgegangen werden, dass es eine gegenläufige Bewegung in den nächsten Jahren geben wird. Schauen wir uns das zur plastischeren Darstellung in einer Tabelle an:

Jahr                                                  SPD                    CDU

1990                                          943.402             789.609

2000                                          734.667             616.722

Dez. 2010/Mär. 2011             502.062             501.190

Die Parteimitglieder der „kleinen Parteien“

Dagegen hatte die Linke 1990 280.882 Mitglieder, wobei sich diese aber noch schneller und stärker dezimierten: Im Jahr 2000 waren es nämlich fast 200.000 weniger. Nach 2006 setzte jedoch ein auffallender Mitgliederzustrom ein, der bis 2009 andauerte. Im Dezember 2010 kam die Linke auf 73.658 Parteimitglieder.

Die Zahlen der Angehörigen der FDP schwanken ebenfalls enorm. Kam die Partei nach der Wende 1990 durch das Zusammengehen mit Ostdeutschen Liberalen auf ihren Höchststand mit knapp 179.000 Mitgliedern, waren es im Jahr 2000 nur noch knapp 63.000. In den Jahren danach stieg und viel die Zahl immer wieder um wenige Prozentpunkte. Von den Jahren 2009 auf 2010 sank die Mitgliederzahl dann aber um 2,7 Prozent, was den größten Mitgliederverlust seit zehn Jahren bedeutete. Im September 2010 hatte die FDP 70.166 Anhänger.

Von den Mitgliederzahlen her gesehen, sind die Grünen noch immer die kleinste Partei im Bundestag. Sie hatten 1990 knapp über 41.000 Parteimitglieder, kamen 1998 auf ein Zwischenhoch mit fast 52.000 Angehörigen, verloren dann aber auch recht schnell wieder: Bis 2002 fast 8.000 Anhänger. Danach stiegen die Zahlen peu a peu, so dass sie im März 2011 bei dem bisherigen absoluten Höchstwert von 54.038 Mitgliedern lagen.

Anmerkung: Die neueren Zahlenangaben stammen aus der Statistik „Mitgliederzahlen der politischen Parteien Deutschlands (2010/2011)“ von der Internetseite statista. Die Älteren von Oskar Niedermayer, „Parteimitglieder in Deutschland, Version 1/2009“, aus: Arbeitshefte aus dem Otto-Stammer-Zentrum, Nr. 15, Freie Universität Berlin 2009.

Mitglied werden

Mitglied in einer Partei zu werden und damit den Wert der Demokratie aktiv zu leben und beleben, ist nicht schwer. Am einfachsten geht es, wenn man direkt auf der Homepage der Partei online einen Mitgliedsantrag ausfüllt. Alternativ dazu kann man aber auch eine PDF-Datei herunterladen, ausfüllen, ausdrucken und verschicken. Allerdings ist so eine Zugehörigkeit auch immer mit einem Mitgliedsbeitrag verbunden, der entweder pro Monat, pro Quartal oder pro Jahr zu zahlen ist. Die genaue Summe kann jeder mehr oder weniger selbst festlegen, wobei es bei jeder Partei einen Mindestbeitrag gibt, der sich in der Regel nach dem jeweiligen Einkommen richtet. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt und auch Spenden sind immer herzlich willkommen.

2 Meinungen

  1. treppenwitz.info

    Die Linke war 1990 übrigens noch die PDS. Rechtlich durchaus ein Unterschied. Dass die Parteibindung immer weiter zurückgeht ist aber ja nichts Neues, interessanter wäre die Frage nach dem warum!

  2. Die Piratenpartei hat in nur 1 Jahr 10000 Mitglieder gewonnen, sollte man vielleicht auch erwähnen.

    siehe:

    http://wiki.piratenpartei.de/Mitglieder

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