Orginal oder Original: Aussprache als Fehlerquelle

Die meisten Leute in Deutschland sprechen ihrem jeweiligen Akzent nach „Original“ als „Orginal“ aus, wodurch sich der Verdacht aufdrängt, dass das Wort auch so geschrieben wird. Das fehlende „i“ in der falschen Schreibweise erklärt sich also aus dem Verschlucken des Buchstabens in der Umgangssprache.

Umgangssprachlich heißt es zwar „orginal“, aber „original“ ist richtig

In anderen Sprachen, so zum Beispiel im Englischen, wird „Original“ sehr deutlich ausgesprochen – hier lässt sich dieser Fehler dementsprechend auch nicht finden. Der Fehler in der deutschen Aussprache, und damit auch in seiner Schreibweise, bezieht sich übrigens auf das Adjektiv und auf das Substantiv gleichermaßen.

„Original“ leitet sich vom lateinischen Wort „origo“ ab, das „Ursprung“ bedeutet. Man bezeichnet damit etwas echtes, nicht kopiertes, eine Urfassung oder eine Vorlage, nach der etwas produziert werden soll. Auch bestimmte Menschen werden gerne als „Original“ bezeichnet, wenn sie sich durch eine einzigartige oder auch exzentrische Art von anderen unterscheiden.

Nur „original“ ist original – „orginal“ ist einfach falsch

Ohne den etymologischen Hintergrund des Wortes „Original“ zu wissen, ergibt die richtige Art es zu schreiben für viele kaum einen Sinn. „Orginal“ erscheint dann um einiges logischer, da man das Wort ja auch so ausspricht.

Dennoch kann die Herkunft eines Wortes oftmals helfen, die richtige Rechtschreibung zu verinnerlichen. Und in diesem Fall ist „original“ die einzig mögliche Schreibweise – es sei denn, man zieht es vor, ebenfalls für ein Original gehalten zu werden.

Eine Meinung

  1. Auf der einen Seite ja völlig richtig aber irgendwie auch inkonsequent. Dann muss man wohl wieder Latein als erste Fremdsprache einführen, damit wir alle Flächendeckend von der gleichen Basis ausgehen. Abgesehen davon glaube ich aber auch, daß Sprache so nicht funktioniert. Unsere Sprache ist seit etwa 145 Jahren einigermaßen betoniert was, vor allem in den Köpfen. Vielleicht täte etwas mehr Lockerheit ganz gut. Mir fallen die meisten Fehler dieser Art kaum auf, ich finde die Ausdrucksfähigkeit allgemein und die Breite der verfügbaren Worte viel wichtiger als die pingelige Rechtschreibung. Vor ein paar Tagen war die erste Seite von Kafkas „Der Prozess“ als Faksimile in der Zeitung zu sehen und wer aufmerksam gelesen, dem wird aufgefallen sein, daß Kafka für Prozess „Process“ schreibt und für verleumdet „verläumdet“.

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