Motivwahl: So finde ich die besten Objekte für die Kamera

In dem Moment, in dem Sie sich Gedanken über geeignete Motive machen, haben Sie wahrscheinlich den Schritt vom Familien und Urlaubsfotografen zum engagierten Hobbyfotografen gewagt. Was die Familien– und Urlaubsfotografie keinesfalls abwerten soll, denn auch hier ist es wichtig, ein aufmerksames Auge zu haben, auch wenn in den meisten Fällen höchstwahrscheinlich das Festhalten von persönlichen Erinnerungen Vorrang hat.

Vielleicht sind Sie aber auch stolzer Besitzer einer DSLR der neuesten Generation und möchten die Möglichkeiten dieses Wunderwerks der Technik ausreizen. Wie dem auch sei, Sie gehen nun auf die Suche nach Objekten, die Sie festhalten können. Aber, wo fängt man an?

Bestenfalls haben Sie schon ein interessantes Hobby, treiben aktiv Sport, sind Modellbauer oder nennen eine Modellbahn Ihr Eigen, dann fangen Sie doch mit dem Naheliegenden an: Fotografieren Sie die Dinge von denen Sie etwas verstehen. Sie werden sehen, die Motivwahl wird im Laufe der Zeit Ihr geringstes Problem sein.

Wer von Fußball, Pferdesport oder welcher Sportart auch immer etwas versteht, weil er darin vielleicht selbst einmal aktiv war, der ist klar im Vorteil. Dies trifft nahezu auf alle Motive zu.

Interessieren Sie sich für historische Architektur, Industrielandschaften, Tiere, oder aber Pflanzen? Dann verbinden Sie dieses Wissen doch mit Ihrem (neuen) Hobby. Das geeignete Objekt zu finden, dürfte Ihnen dann schon leichter fallen.

In jedem Fall ist die Motivwahl etwas ganz persönliches, ein Ausdruck Ihrer Interessen, Ihrer Träume, Ihrer Fantasie und Kreativität.

Lassen Sie sich aber nicht beeinflussen, gehen Sie eigene Wege auch wenn Sie irgendwann einmal entdecken, dass Sie nicht der Erste waren. Auch das Nachahmen berühmter Künstler kann Anfangs hilfreich sein: Versuchen Sie doch Ihrem Idol nachzueifern, seine Vorgehensweise und Technik nachzuahmen und daraus zu lernen.

Motivwahl: So wirds gemacht!

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Häufig wird man als Fotograf mit folgender Frage konfrontiert: „Welche Kamera macht den nun die besten Bilder?“
Die Antwort fällt sehr leicht: Jeder von uns wird damit geboren und die geeignete Speicherlösung wurde uns auch mit auf den Weg gegeben.
Dies ist auch schon der erste Tip: Schulen Sie ihre Augen! Sehen Sie nach oben, nach unten, versuchen Sie die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, bei verschiedenen Lichtsituationen, Tageszeiten und Wetterverhältnissen, merken Sie sich gute Motive, drücken Sie auch mal -nicht- ab wenn ein Motiv reizvoll erscheint aber zum Beispiel das Wetter / Licht nicht perfekt ist. Merken Sie sich die guten Bilder, oder aber verwenden Sie Ihre Digitalkamera als Notizbuch.
Dies ist der erste Schritt zu einer bewussten Fotografie, welche Sie über die normale „Knipserei“ erhebt.

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Natürlich muss auch Raum für spontane Bilder bleiben, deshalb sollte, wer ernsthaft seinem Hobby nachgehen möchte und sich nicht Tage oder Wochenlang ob eines verpassten „Topmotivs“ ärgern will, immer eine „Knipskiste“ schussbereit haben. Dies muss keine digitale Spiegelreflex mit Monsterzoom sein. Es gibt inzwischen wahre Wunderwerke der Technik für „immer dabei“.
Kleines Beispiel?
Vor wenigen Wochen hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, zum Zwecke des Betankens meines Wagens an der Tankstelle halten zu müssen, welche mit einem Tiger wirbt.
Bevor Sie mir nun Themenverfehlung vorwerfen, lesen Sie bitte weiter:
Beim Verlassen des Kassenraumes, bemerkte ich ein überdimensionales Werbeplakat für eine „Tigerwäsche“, zu allem Überfluss in Fahrbahnhöhe und davor sitzend, den Rücken mir zugewandt mit Blick just auf dieses Plakat, eine … rotbraun getigerte Katze. Hätte ich nun eine schussbereite Knipskiste in der Tasche gehabt und hätte ich nicht erst zu meinem Wagen eilen müssen, um die dicke Spiegelreflex umständlich aus dem Kofferraum zu holen, dann wäre mir vielleicht ein, für mein Dafürhalten, Topfoto gelungen. Manchmal kommt ein Motiv eben auch auf einen zu, man muss es nur erwischen. Selbstverständlich gehört auch etwas Glück dazu, aber ein geschultes Auge, welches Zusammenhänge schnell herstellt und in Bilder umwandelt, macht das Fotografenleben doch unbestreitbar erfolgreicher. Wer sich sehr viel mit Fotografie beschäftigt, dazu zähle ich nicht nur das Fotografieren an sich, sondern auch die bewusste Motivwahl, Bildbearbeitung, Archivierung und zum Beispiel den Besuch von Ausstellungen, der wird merken, dass er zunehmend in „Bildern“ denkt.

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Zusammenfassend lässt sich zum Thema Motivwahl folgendes sagen: Wem nicht aufgrund eines weiteren Hobbys, einer plötzlichen Eingabe, oder aber durch berufliche Zwänge, wie einer Versetzung nach Afghanistan oder Papua-Neuguinea, die sprichwörtlichen Augen geöffnet werden, der kann es ja mal mit dem Kopieren „alter Meister“ der Fotografie probieren. Ich denke aber, dass die bessere Lösung folgende ist: Fangen Sie einfach an, alles zu fotografieren was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, die digitale Fotografie hat den Vorteil, dass Ihnen dadurch kein Loch in der Haushaltskasse entsteht, lernen Sie die Möglichkeiten Ihrer Kamera kennen, schulen Sie Ihren Blick für das Wesentliche (weniger ist mehr) und Sie werden sehen, Sie werden ganz automatisch auf die Dinge stoßen, welche Sie für würdig halten in Ihr Archiv zu wandern.
Seien Sie kritisch mit sich selbst, oftmals genügt ein sofortiger Blick auf das Kameradisplay und Sie verwerfen das eben geschossene Bild. Wenn Sie sich am Anfang noch nicht sicher sind, dann bitte die Aufnahmen nicht löschen, sondern in aller Ruhe auf dem heimischen Computer betrachten, dann bleibt noch genügend Zeit, manch ein, in der Euphorie für herausragend gehaltenes Motiv, in die Tonne zu befördern.

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