Mercedes GLC Test: Prachtkerl in Weiß

Für eine hochgezogene Augenbraue sorgte bei unserem Mercedes GLC-Test nur der Preis vom Testwagen. Ansonsten war beim unserer Probefahrt mit dem GLK-Erben anlässlich der Mercedes-Benz Roadtour „Die neue Fan-Klasse“ alles wunderbar.

Zuerst erhält der neue Mercedes GLC 250 4Matic die gewünschte Beklebung, dann Abfahrt. Beifahrer ist ein höflicher Mitarbeiter, der die Routenführung übernimmt und Details zum Wagen erläutert. Bestehen die Sitzpolster vom unserem GLC aus echtem Leder? „Nein, hier haben wir ist die in der AMG-Line inbegriffene Ledernachbildung Artico. Die Mittelbahnen werden aus der Mikrofaser Dinamica gewoben, dazu passen die grauen Ziernähte.“ Na bitte. Die Vordersitze sind sehr fest gepolstert, sparen nicht an Seitenhalt und verleiten mit reichlich Komfort zu einer besonders langen Mercedes Probefahrt. Ob die mit üppiger Beinfreiheit, aber auch deutlich weicheren Polstern versehenen Lümmel auf der letzten Bank wohl zuerst eine Pause gefordert hätten?

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Die AMG-Line wertet den GLC deutlich auf

Das überschaubare Gepäck verschluckt der GLC 250 mit seinem Ladevolumen von 550 Liter quasi, nach Umklappen der Rückbanklehne nimmt der Stauraum auf bis zu 1.600 Liter zu. Elektrisch surrt die Klappe herab, Zeit sich den Innenraum anzusehen. „Die AMG-Line enthält diese waagerechten Aluminium-Zierelemente am Armaturenträger und in den Türen sowie die helle Dekorleiste. Die Türmittelfelder in Artico mit speziellen AMG Line-Ziernähten sind auf die Sitze abgestimmt“, doziert der Mitarbeiter. Die mit Pianolack-Optik verfeinerte Mittelkonsole bietet mit dem berührungssensitiven Infotainmentsystem eine weiteres Annehmlichkeit – einfach mit dem Finger Buchstaben schreiben. Zu unserer Freude erfasst das System auch nicht in Sonntagsschrift getätigte Eingaben ohne Probleme.

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Der GLC 250 leistet stramme 211 PS

Das kraftvolle Triebwerk und der in aller Heimlichkeit zu Werke gehende Neunstufen-Automat punkten beim Mercedes GLC-Test genauso wie die daraus resultierende Ruhe im Fahrgastraum. „Der Turbo-Vierzylinder ist 155 kW, also 211 PS stark. Zusammen mit dem 9G-Tronic-Getriebe fährt der GLC 250 222 km/h Spitze und sprintet in 7,3 Sekunden von 0 auf 100.“ Die entsprechende Probe muss im Potsdamer Stadtverkehr leider ausfallen, der stete Vorwärtsdrang vom Mercedes SUV ließ jedoch keinen Zweifel. Der Automatik per Schaltwippe ins Handwerk zu pfuschen Vorschriften, sparen wir uns, es besteht absolut kein Grund dazu. Erwartungsgemäß hält sich der GLC schön zurück, auch kräftige Gasstöße bringen die Doppelrohr-Anlage mit Edelstahl-Endrohrblenden nicht zum Brüllen, allenfalls zu einem gedämpften Grollen.

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Das Mercedes SUV kann alleine parken

Besonderen Beifall erwarb die sehr direkte und exakte Lenkung des Mercedes GLC. Ihre Richtungskommandos kommen über ein unten flaches Multifunktions-Sportlenkrad mit drei Speichen. Dank automatischen Einparkassistenten rotiert auch ganz von selbst. „Bis 30 km/h suchen Sensoren taugliche Parkplätze. Bei einem Fund gibt’s eine Benachrichtigung im Infofeld. Mit OK annehmen und die den Befehle ausführen“, empfiehlt der wissende Mitfahrer. Also los, nach wenigen Zeit später steht das Mittelklasse-SUV, die AMG Front- und Heckschürze mustergültig ausgerichtet. Sauberer und flotter manövriert von Hand kaum einer, wirklich prima.

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Unzulänglichkeiten gab es beim Mercedes GLC Test nicht

Die 20-Zoll-Räder an unserem Mercedes SUV beeinträchtigen den Fahrkomfort nicht, die weiteren Schmankerl der AMG-Line wie zum Beispiel Fußmatten mit „AMG“ Schriftzug oder die Sportpedalerie aus gebürstetem Edelstahl mit schwarzen Gumminoppen ohnehin nicht. Erheblichen Beitrag zur guten Stimmung leistet das große Panorama-Schiebedach, das Licht und Luft ins Interieur lässt. Freilich erlaubt der halbstündige Mercedes GLC Test nicht unbegerenzte Erkenntnisse zum Fahrzeug, das stand vor Beginn der Testfahrt fest. Doch das, was der straff gefederte und enorm agile Benz verriet, begeisterte schwer.

Bilder ©Arild Eichbaum

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