Mais, Soja und Baumwolle: Wie investiert man in Agrarrohstoffe und was muss man beachten?

Investitionen und Geldanlagen sind so alt wie die Märkte selbst, jedoch waren nicht immer alle Märkte für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Viele Menschen haben bereits Investitionen in Aktien, Anleihen oder Rohstoffe getätigt. Neue Finanzinstrumente ermöglichen heute direkte Anlagen in Rohstoffmärkten, die lange ausschließlich für bestimmte Investoren zugänglich waren.

Agrarrohstoffe werden an den Terminmärkten über Terminkontrakte (Futures) gehandelt und waren ursprünglich zur Preissicherung für Produzenten und Abnehmer gedacht. Heute werden diese Instrumente häufig zu Spekulationszwecken eingesetzt, um die Preisschwankungen der „Soft Commodities“ profitabel zu nutzen.

Auch wenn diese Terminmärkte häufig eher für Groß-Investoren vorgesehen sind, gibt es für Privatanleger Möglichkeiten in Agrarrohstoffe zu investieren.

Anlegen in Agrarrohstoffe: So wirds gemacht!

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Index-Zertifikate

Aktien sind die Klassiker unter den Anlageinstrumenten. Hierbei investiert man nicht direkt in Agrarrohstoffe wie Mais, Soja oder Weizen, sondern in Anteile der Unternehmen, die diese anbauen oder verarbeiten. Der Vorteil hierbei ist, dass keine Abhängigkeit von der Preisentwicklung eines einzelnen Rohstoffes vorliegt, da diese Unternehmen zumeist mehrere Soft Commodities anbauen. Allerdings ist es zu empfehlen sich genauestens über das Unternehmen  zu informieren bevor investiert wird.

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Rohstoff-Zertifikate

Besteht die Absicht, den Fokus auf einen bestimmten Rohstoff zu legen, so kann dies über Rohstoff-Zertifikate erreicht werden. Jedoch wird auch hier nicht in den Agrarrohstoff selbst, sondern in Terminkontrakte oder in indexorientierte Zertifikate investiert. So werden bei Terminkontrakten zukünftige Preise vertraglich fixiert. Wenn kein Wunsch auf die physische Auslieferung des Rohstoffes besteht, so werden die bestehenden Kontrakte vor dem Auslieferungsdatum in Kontrakte gerollt, deren Fälligkeit weiter in der Zukunft liegt. Je nachdem, ob der zukünftige Preis höher oder niederiger als der vorherige ist, können so „Rollgewinne“ oder „Rollverluste“ entstehen. Bei sogenannten rolloptimierten Zertifikaten sind diese Effekte nicht so stark zu beobachten, dies geht allerdings zu Lasten einer möglichen positiven Performance.

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Index-Zertifikate

Wer nicht nur auf ein Pferd setzten und das Risiko streuen will, kann dies über Index-basierte Zertifikate tun. Sie bilden die Kursentwicklung von Indizes ab, die oft von Emittenten erstellt werden. Vorsicht ist bei der Entwicklung der Währungskurse geboten. Die meisten Agrarrohstoffe werden in Dollar gehandelt und so kann die Entwicklung einer Geldanlage in einer unterschiedlichen Währung bedeutend vom Wechselkurs beeinflusst werden. Einige wenige Zertifikate werden mit Währungssicherung angeboten, die zu Lasten der Performance geht.

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Weitere Besonderheiten der Soft Commodities

Ein weitere Besonderheit einer Investition in landwirtschaftliche Produkte ist die starke Abhängigkeit vom Wettergeschehen und Klima. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel ist das Wetter oft schwer vorherzusagen und es ist möglich, das gesamte Ernten eines Produktes entweder sehr gut oder gar komplett vernichtet werden. All dies hat Auswirkungen auf die Preisentwicklung der Rohstoffe und damit auf das getätigte Investment.

Tipps und Hinweise

  • Es ist empfehlenswert ein breit aufgestelltes Portfolio zu haben, um mögliche Risiken abzufedern.

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