Magna Carta: Der Beginn des Rechtsstaates

Mit der Magna Carta wurde im Jahr 1215 der Rechtsstaat begründet. König Johann Ohneland garantierte mit diesem Dokument dem englischen Adel Freiheiten und löste die Kirche von der Krone. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Text zwar etliche Male abgeändert, Paragraphen fallen gelassen und letztlich mit der Bill of Rights ein neues Dokument eingeführt, doch steht die Magna Carta als großen Wendepunkt in der Geschichte, da hiermit der König auf einmal durch ein Schriftstück gebunden wurde und kontrollierte werden konnte.

Die Magna Carta ist die Grundlage der Englischen Verfassung

Willkür und hohe Steuern werden heute mit John von England vor allem durch die Robin-Hood-Geschichten in Verbindung gebracht. Für einen unpopulären König Johann, gab es viele Gründe, um dem Zwang nachzugeben, die Magna Carta zu unterschreiben. Während der Abwesenheit von Johns Bruder König Richard Löwenherz in England zur Zeit des dritten Kreuzzugs, versuchte Johann Ohneland, wie der Regent auch genannt wurde, verschiedene Gebiete in Frankreich für sich zu beanspruchen und gegen die dem König loyalen Adligen vorzugehen. Als John später selbst König wurde, konnte er nicht auf diese zählen und musste auch noch eine Schwächung seiner Macht durch einen Konflikt mit der Kirche hinnehmen.

Eine Niederlage gegen Frankreich besiegelte die Machtlosigkeit des englischen Königs, der Adel rebellierte offen. Um dies abzuwenden, unterschrieb Johann das Dokument, das die Grundlage für die englische Verfassung bis heute darstellt. Auch die Verfassung der USA stützt sich zum großen Teil auf den Wortlaut der Magna Carta und dem der Bill of Rights. Hier finden sich in 63 Paragraphen grundsätzliche Aussagen in Bezug auf Freiheit und Recht.

Dokument gilt als Beginn des Rechtsstaates

John selbst war von der Magna Carta wenig begeistert und wollte sie durch den Papst für ungültig erklären lassen, doch starb er, bevor er gegen das Dokument vorgehen konnte. Seine Nachfolger bestätigten den Meilenstein der Rechtsgeschichte in den folgenden Jahren viele Male.

Von der Magna Carta gab es etliche verschiedene Kopien, damit das Schriftstück im ganzen Reich gelesen und befolgt werden konnte. Heute sind noch vier Versionen vorhanden, von denen das Britische Museum zwei besitzt und sich eine in privater Hand befindet.

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