Magersucht und der Body Mass Index

Magersucht ist allgemein auch als Anorexie bekannt, wobei der Begriff irreführend ist, da er zu Deutsch Appetitlosigkeit bedeutet.

Magersucht – Bilder wühlen auf

Magersucht tritt bezogen auf die Gesamtbevölkerung relativ selten auf. Die Meisten, die an Magersucht leiden, nehmen sich trotz ihres geringen Gewichtes als dick wahr und bauen ihr Selbstwertgefühl durch die Kontrolle ihres Körpergewichtes und der Ernährung auf. Risikogruppen sind vor allem Frauen in der Altersspanne vom 15. bis zum 25. Lebensjahr. Allerdings häufen sich die auch die Fälle, in denen bereits Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren betroffen sind.

Personen, die in Berufen arbeiten, in denen das äußere Erscheinungsbild eine große Rolle spielt, wie zum Beispiel Tänzer, Turner, Läufer, Ringer und Models gehören ebenfalls zur Magersucht-Risikogruppe. Laut einer Studie unter Spitzensportlern beträgt das Risiko an einer Essstörung zu erkranken 40 Prozent. 1993 stellte das amerikanische College für Sportmedizin fest, dass über 60 Prozent der Sportlerinnen in den Sportarten Eiskunstlauf und Turnen unter einer Essstörung leiden.

Essstörungen, Sportler und BMI

Bei ästhetischen Sportarten ist ein geringes Gewicht unablässig, um hohe Wertungen zu bekommen. Aber auch in Sportarten mit Gewichtsklassen wie Boxen, Ringen und Judo muss ein Gewichtslimit eingehalten werden. Bei einem Body-Mass-Index (BMI) von weniger als 17,5 kann eine Person als magersüchtig bezeichnet werden.

Es grenzt an ein Verbrechen auf Aufklärungsseiten und angeblichen Hilfe gebenden Seiten für Magersüchtige, einen BMI-Rechner bereitzustellen, der gerade für die Risikogruppe der Sportler Ergebnisse bringen kann, die Betroffene weiter in die Krankheit treibt. Gerade für Sportler ist der ohnehin oberflächliche Berechnung des BMI völlig ungeeignet. Der BMI berücksichtigt lediglich Gewicht und Körpergröße. Alle relevanten Faktoren wie individuelle Konstitution, Muskelanteil, Alter und Geschlecht fließen nicht in die Berechnung ein. Daher ist der BMI Wert gerade bei Sportlern, die einen hohen Anteil an Muskeln haben, häufig höher.

3 Meinungen

  1. Ich finde der BMI wird überbewertet, es ist nicht immer wichtig was der BMI aussagt, danke für diesen tollen Beitrag. Ich habe ihn schon lang ein den Favoriten gespeichert, und immer wenn ich mal schlechte laune wegen meiner Figur habe, lese ich ihn.

    Ich betreibe ebefnalls viel Sport und habe sogar mal bisschen Muskeltraining (ja, als Frau!) gemacht, beim BMI stieg direkt an und ich hatte angst das es nicht klappte, aber von wegen!! Muskeln sind nunmal schwerer als Fett! Leute, lasst euch nicht vom BMI fertig machen.

  2. Herzlichen Dank für diese Kritik am BMI!

    Solche „Vergleichsmöglichkeiten“ sind generell kontraproduktiv für Frauen mit einer Essstörung. Denn diese müssen – um gesund zu werden – begreifen, dass weder ihr Gewicht noch das Essen ihr tatsächliches Problem sind.

    Simone Happel

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