Les Chevaliers du Ciel

Ich weiß der Film ist nicht gerade neu (aus dem Jahr 2005), aber ich bin damals nie dazu gekommen ihn mir im Kino anzugucken und das bereue ich jetzt. Denn eines vorne weg, die Bilder sind nahezu atemberaubend schön und eigentlich nur sie machen den Film zu etwas Besonderem. Aber mal langsam. Die Handlung ist bodenständig und versucht nicht das Actioner-Drehbuch neu zu erfinden. Es geht um eine geklaute und dann abgeschossene Mirage, zwei Piloten, die erst außer Dienst gestellt werden, um dann bei einem Cannonballrennen inoffiziell wieder an Bord zu sein, es geht um Freundschaft, Vertrauen, Verrat, ein bisschen Liebe und natürlich um die dog fights. Wer sich jetzt an Top Gun erinnert fühlt ist schonmal vollkommen in der richtigen Spur, zumindest in gewisser Art und Weise, denn gegen das was „Sky Fighters“ bietet, sieht Top Gun aus, wie eine Segelfliegerdokumentation. Obwohl, selbst der Vergleich hinkt, da Dokumentationen über Segelflug für gewöhnlich auch mit wunderschönen Bildern aufwarten können und da liegt auch Sky Fighters vorne.

Kurz gesagt: Top Gun ist dann wohl der Starfighter und Sky Fighters ist der Eurofighter.

Aber zurück zum Thema. Handlungsmäßig wird hier solide, gut durchstrukturierte Actionkost geboten, die teilweise zwar Sprünge aber dafür keine groben Schnitzer aufweist, aber nichts destotrotz locker durchläuft und teilweise sogar ganz nette Seitenhiebe aufbietet:

„Wenn sie nach Männern mit Bärten wollen, können sie gerne nach ihnen suchen.“

Denn das „Böse“ trägt hier vornehmlich Anzüge oder/und hat Brüste. Über die Schauspieler in den Anzügen und Fliegerkombis muss hier nicht weiter viel gesagt werden. Sie alle liefern solide Darstellungen ab, obwohl ich Benoit Magimel auch schon mal besser gesehen habe. Ein Vorwurf machen lässt sich ihnen aber daraus nicht, da der merkliche Fokus nämlich in der Luft und bei den Flugzeugen liegt.

Das was Sky Fighters aber über jeden Zweifel erhaben macht und weit über alles stellt, was filmisch in den letzten Jahre so über die Leinwände geflattert ist, sind die einzigartigen Flugaufnahmen. Man kann sie eigentlich nur schwerlich beschreiben und das einzige was ich dazu treffend sagen kann ist, dass sie einfach nur großartig und sehenswert sind. Um mal einigermaßen beschreiben zu können was einen erwartet, bleibt wohl nur der Vergleicht mit Top Gun. Während damals schon alle aus den Latschen gekippt sind, obwohl die Luftkampf-Action meist vom Boden aus gefilmt wurde, so ist Sky Fighters nahezu komplett in der Luft gefilmt worden, in dem man eine Mirage mit mehreren Kameras ausgerüstet hat. (Überhaupt scheint Handwerksarbeit beim französischen Actionkino enorm en vogue zu sein, wenn man sich mal die vorzüglichen Banlieue 13 oder Yamakasi ansieht) Ich kann es nur wieder sagen, das was dabei herausgekommen ist hat man bisher so wohl nur selten gesehen. Das Schöne ist, dass sich Sky Fighters bei diesen Szenen auch durchaus Zeit lässt und sich selber so die Chance gibt seine Stärken voll und ganz auszuspielen. So bleibt die Kamera auch in der Luft, wenn grad mal nicht gekämpft, sondern nur „umhergeflogen“ wird. Und bei jedem Schnitt, der einen aus der Luft reißt wünscht man sich einfach nur weiter zusehen zu können oder besser noch: Selber zu fliegen.

Also, wenn mal wieder nichts im Fernsehen kommt und die Videothek nicht weit ist, dann lohnen sich die „Chevaliers du Ciel“ auf jeden Fall.

robats.blogspot.com

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