La passation de pouvoirs – Nicolas Sarkozys Amtseinführung

Die ersten hundert Tage

Die ersten hundert Tage werden ausschlaggebend sein im Leben des Nicolas Sarkozy, denn die ersten hundert Tage im Amt des Präsidenten, so sagt man und bezieht sich dabei auf Napoleon, sind die wichtigsten. Der Amtsinhaber ist noch nicht in Schlingen von Lobby und Gegenlobby, von politischen Fallstricken und Manipulationen verheddert. Seine Hände sind noch ungebunden, um Projekte und Reformen durchschlagen zu können.

Wird der Präsident etwas bewegen können? Wird er als bedeutender Politiker in die Geschichte Frankreichs und der Welt eingehen?

Wir werden in diesem Blog während der ersten 100 Tage immer mal wieder Bilanz ziehen bezüglich Projekte und deren Umsetzungen durch den neuen Präsidenten.

Die Amtseinführung

Gerade in diesem Augenblick findet die Amtseinführung des neuen Staatspräsidenten im Elysee-Palast statt. Nach Charles de Gaulle, George Pompidou, Valéry Giscard d'Estaing, François Mitterrand und Jacques Chirac wird Nicolas Sarkozy sechster Präsident der V. Republik. Vor der „Übernahme" des Elysee-Palastes findet die „Amtsübergabe" statt, la passation de pouvoirs.

Die Amtsübergabe im Elysee-Palast

In einem Elysee-Palast, der angefüllt ist mit allem, was Rang und Namen hat, führen der alte Präsident und der neue ein Gespräch unter vier Augen, das 30 Minuten dauern soll.

Bis zum heutigen Tage ist niemals an die Öffentlichkeit gedrungen, was in diesen Gesprächen erörtert wird. Bekannt ist einzig, dass der Geheimcode für die nukleare Abwehr und einige Staatsgeheimnisse übermittelt werden. Doch das sollte keine halbe Stunde dauern (Chirac und Mitterand hatten bei dieser Gelegenheit sogar über eine Stunde miteinander gesprochen.) Was reden die (bisher nur) Männer an der Spitze der Macht in diesem entscheidenden Moment?

In dieser halben Stunde konzentriert sich die Macht auf geheimnisvolle Weise und bildet ein Vakuum, das die Zeit kurzweilig aussetzt: Vergessen sind Kämpfe um Macht, vergessen die persönlichen Affinitäten und spitzfindigen Wortgefechte – hier begegnen sich zwei Männer, ein Gewinner, ein Verlierer, und die Macht über ein großes Land wandert, auf friedlichste Weise, von einer Hand in die andere. Vive la civilisation! Vive la démocratie!

Das Lächeln des alten Präsidenten

Vielleicht lächelt der scheidende Präsident insgeheim über den Elan und die Hoffnung des neuen Amtsinhabers, der noch glaubt, die Welt verändern zu können. Und weiß dabei, dass ein Präsident Großes vorhaben kann, jedoch immer damit rechnen muss, dass die Welt ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung zieht.

Bei Jacques Chirac waren das 1995 die große Streikwelle, die alle Sozialreformen aussetze, die Kohabitation nach Auflösung der Nationalversammlung, und das Non zum Referendum des EU-Konstitutionsvorschlages, die Unruhen in den Vorstädten und der Krieg im Irak.

Was auch immer passiert,…

…eins ist sicher: Wir werden häufig La Marseillaise singen und immer wieder und mit wachsender Begeisterung rufen: Vive la République! Vive la France!

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