Kommaregeln und Kommasetzung – alle Regeln im Überblick

Kommata oder auch Kommas im Deutschen zu setzen, bereitet dem einen oder anderen einige Schwierigkeiten. Wie war das denn nochmal mit den Regeln? Grundlegend werden Sätze durch Kommata in übersichtlichere Sinneinheiten eingeteilt.

Das Lesen soll dadurch vereinfacht werden. Von Hervorhebungen, von Artikulationspausen bis hin zur Markierung von Wortgruppen können die Kommata so Wichtiges im Satz akzentuieren. Die Kommasetzung erfolgt im Deutschen nach grammatikalischen Regeln, die maßgeblich für die Kommasetzung sind. Wenn Sie auch wissen wollen, welche Kommaregeln es einzuhalten gilt, hier die Regeln im Überblick!

Kommaregeln – so wird’s gemacht!

1

Die Nebensätze

Laut Kommaregeln wird ein Nebensatz durch ein Komma eingeleitet. Nebensätze werden üblicherweise deutlich von dem Rest des Satzes abgetrennten und unterschieden. Sie werden dabei durch eine Art Signalworte wie den Konjunktionen (Bindeworte), Subjunktionen (leiten Gliedsätze ein, untergeordnete Bindeworte) und auch Relativsätze (Bezugnehmend auf den vorherigen Satzinhalt und durch ein Relativpronomen angezeigt) eingeleitet.
Beispiele für Konjunktionen: allein, aber, außer, beziehungsweise, doch, denn, jedoch, oder, sondern, und, sowie weil, dass, als, wenn, falls, während, nachdem, bevor, wobei, sondern, auch, indem, woraufhin, wohingegen. Beispielsatz: Alles ist gut, aber etwas wäre da noch zu klären.
Beispiele für Subjuktionen: als, als wenn, anstatt, auch, außer dass, bis, da, damit, dass, falls, indem, insoweit, kaum dass, nachdem, nur dass, ob, obgleich, obwohl, obzwar, ohne dass, seit, seitdem, selbst wenn, sobald, sodass, sofern, sooft, so viel, sowie,  umso mehr, weil, wenn, wenngleich, wie,
Beispielsatz: Umso mehr ich dein Handeln anschaue, umso weniger verstehe ich dich.
Beispiele für Relativpronomen: der, die, das und welcher, welche, welches und wer oder was
Beispielssatz: Die Torte, die ich gegessen habe, ist lecker.
2

Die Hauptsätze

Ebenso wie man Nebensätze bei den Kommaregeln einleiten und in einen Hauptsatz integrieren oder dem anschließen kann, gibt es auch die Möglichkeit, dass man einfach Hauptsätze aneinander reiht. Das geschieht dann entweder durch die Verbindung des jeweiligen Hauptsatzes, durch Konjunktionen, oder eben durch Kommata. Im Deutschen nennt man das Aneinanderreihen von Hauptsätzen auch Parataxe. Der mehrteilige Hauptsatz wird dann einfach durch das Komma aneinandergereiht.
Beispielsatz: Willi will es wissen, Karla will Fernsehen gucken.
3

Die Aufzählungen

Haben in einem Satz Satzteile die gleiche syntaktische Funktion, werden sie aneinandergereiht. Um diese Gleichwertigkeit der Satzteile zu betonen, wird immer nach einem Satzteil ein Komma gesetzt. Die andere Möglichkeit ist, dass die einzelnen gleichwertigen Satzteile durch Konjunktionen verbunden werden.
Beispielsatz: Das Spiel macht Spaß, gute Laune und Lust auf mehr.
4

Besondere Konjunktionen oder Adverbien

Ein Komma steht immer bei folgenden untrennbaren Adverbien oder Konjunktionen:

  • je – ,desto
  • zwar -, jedoch
  • zum einen -, zum anderen
  • einerseits -, andererseits
  • teils -, teils
  • nicht nur -, sondern auch
  • zum einen -, zum anderen

Beispielsatz: Einerseits möchte ich Musik hören, andererseits will ich ausgehen.

5

Die Appositionen

Beifügungen in einem Satz, die eine nähere Beschreibung zum Hauptsatz beinhalten, sind immer durch zwei Kommata eingeschlossen. Die sogenannten Appositionen (Beifügungen) sehen dann beispielsweise wie folgt aus:
Beispielsatz: Anke Schmidt, die selbstständig ist, trägt am Wochenende Zeitungen aus.
6

Die Vergleichssätze

Vergleichssätze, die vollständige Sätze darstellen, werden im Deutschen von einem Komma getrennt. Meist sind diese Vergleichssätze als adverbiale Nebensätze konstruiert und leiten den Vergleich mit den Worten „als“ oder „wie“ ein.
Beispielsatz: Deine Note ist besser, als ich es angenommen hatte.
Vorsicht! In dem Fall, dass der vergleichende Satzteil kein kompletter Satz ist, wird kein Komma gesetzt!
Beispielsatz: Ich mag dich lieber als ihn.
7

Die Infinitivgruppe

Zunächst einmal ist es üblich bei einem erweiterten Infinitiv ein Komma zu setzten, man kann aber in vielen Fällen das Komma weglassen.
Beispielsatz: Karl glaubte fest daran(,) den Jackpot in der Lotterie gewinnen zu können.
Der Infinitiv „zu können“ ist um „den Jackpot in der Lotterie gewinnen“ erweitert worden und hier braucht man kein Komma. Wer es aber möchte, dem ist es auch nach der aktuellen Rechtschreibereform freigestellt. Vorsicht! Wenn aber eine erweiterte Infinitivgruppe mit den Worten „ohne“, „um“, „anstatt“, „statt“, „außer“ oder „als“ beginnt, muss aber ein Komma immer gesetzt werden!
Beispielsatz: Ellen hat sich nicht freiwillig gemeldet, um bei dem Event zu helfen.
Vorsicht! Bei einem einfachen Infinitiv, kann man ebenfalls ein Komma setzen!
Beispielsatz: Inge versuchte(,) zu springen.
8

Partizip I und II

Ebenso wie bei der Infinitivgruppe ist es ähnlich bei dem Partizip I und II bei der Kommasetzung.
Beispielsatz: Im Paradies angekommen, ging Inga sofort an den Strand.
Vorsicht! Nach der geltenden Rechtschreibung kann man aber auch die Kommasetzung:
Beispielsatz: Im Paradies angekommen ging Inga sofort an den Strand.
9

Die Datums- und Zeitangaben

Zeitangeben jeglicher Art gelten meist bei mehrteiligen Angaben als Aufzählung oder als Beisatz. Liegt dieser Fall vor, dann werden sie durch Kommata abgegrenzt.
Beispielsatz: Sie hat ihre Abschlussprüfung am Donnerstag, den 19. Januar.

Keine Fehler mehr bei der Kommasetzung

Kommata strukturieren einen Text. Ohne sie würden wir vielleicht einen Satz nicht richtig verstehen oder ihn mit einer falschen Betonung vorlesen. Seit der neuen Rechtschreibreform bereitet gerade die Kommasetzung vielen Menschen große Probleme. Es hat sich einiges geändert, aber was auf den ersten Blick verworren scheint, hat System.

Punkt, Punkt, Komma, Strich…

Aufzählungen werden seit der Rechtschreibreform mit einem Komma abgegrenzt. Das betrifft sowohl einzelne Wortfolgen wie „Stift, Papier, Schere“ als auch komplexere Aneinanderreihungen wie „Er kam, er sah, er siegte“.

Zusätze und Einschübe trennt man nun ebenfalls mit einem Komma ab. Das sind einerseits Sätze wie „Er wollte ihr, der Akrobatin, doch nur zusehen.“ als auch das ‚Nein‘ in „Nein, das möchte ich nicht.“

Eine weitere, einfachere Regel betrifft die Infinitivgruppen eines Satzes, die nun auch mit einem Komma abgetrennt werden. Dabei muss unterschieden werden zwischen Infinitiven, die mit ‚zu‘ und einem weiteren Wort gebildet werden, wie beispielsweise in „Er glaubte, falsch abgebogen zu sein.“ und Infinitiven, die nur mit ‚zu‘ gebildet werden. Diese dürfen auch ohne Komma stehen. Setzt man aber in „Er beschloss(,) zu gehen.“ ein Komma, ist das auch nicht falsch.

dass, wenn, aber, und – Welche Konjunktion womit?

Grundsätzlich kann man unterscheiden zwischen Konjunktionen (Bindewörter nebenordnender Funktion) und Subjunktionen (Bindewörter unterordnender Funktion). Das ist gerade in Bezug auf die Kommaregeln sehr entscheidend, da man bei Konjunktionen wie ‚und‘ und ‚oder‘ keine Kommata setzt. Bei Subjunktionen wie ‚dass‘ (‚das‘ mit einem ’s‘ ist übrigens ein Relativpronomen), ‚wenn‘ und ‚aber‘ setzt man zuvor jedoch ein Komma, denn dieses signalisiert, dass dort ein Nebensatz beginnt.

Hört sich kompliziert an, ist aber eigentlich ganz einfach. Können die zwei Sätze einzeln stehen, gibt es kein Satzzeichen. Können sie nur im Zusammenhang miteinander stehen, muss man ein Komma setzen.

So macht Kommasetzung keine Probleme mehr

Sie sehen also: so schwer ist es gar nicht, Kommata richtig zu setzen. Sobald man diese Kommaregeln beachtet und anwenden kann, macht man kaum noch Fehler bei den Satzzeichen. Sei es nun bei Aufzählungen oder Infinitivgruppen – wer sich immer noch unsicher ist, kann ja im Notfall immer noch im Duden nachgucken.

Foto: Frank-Peter Funke, Fotolia.de

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