Kapuzinerkresse: leckere Rezepte mit der essbaren Pflanze

Die Verwendungsmöglichkeiten dieser aus Südamerika stammenden Pflanze sind fast unbegrenzt. Sie geben jedem kalten Buffet als Dekoration Farbigkeit und Leichtigkeit. Essbar sind die Blüten auch und erfüllen einen doppelten Zweck. Der Gehalt der Blüten und Blätter an Vitamin C und Senfölen ist hoch, leider nur in frischem Zustand. Gekocht oder gedämpft verliert die Pflanze an Geschmack und Vitamingehalt, behält aber ihre verdauungsfördernden Eigenschaften.

Die verschiedenen Rezepte mit Kapuzinerkresse bereichern jeden Mittagstisch, jede Gartenparty und sogar das Frühstück mit pikanten Brotaufstrichen, mit dekorativen Blüten, als Pesto zu Pasta oder als Salatbeigabe. So wie unsere heimischen Kräuter viele Variationsmöglichkeiten zulassen, so können Rezepte mit Kapuzinerkresse immer wieder abgewandelt, immer neu erfunden werden. Die bekanntesten Zubereitungen folgen hier in einer kleinen Zusammenfassung. Rezepte mit Kapuzinerkresse müssen nicht in Gramm oder festen Mengen befolgt werden, es ist jedem überlassen, in welcher Intensität er die Schärfe und das senfartige Aroma der Pflanze genießen möchte.

Rezepte mit Kapuzinerkresse: Die Top 10

1

Blätter und Blüten ernten und vorbereiten

  • Man zupft etwa 10 bis 20 Blätter und einige Blüten vorsichtig mit dem kurzen Seitenstängel von der Hauptpflanze und legt sie behutsam in eine Schüssel oder einen Korb, da die ganze Pflanze sehr druckempfindlich ist.
  • Je nach Rezept nimmt man eher kleine oder große Blätter. Als Zutat zu Blattsalat verwendet man die kleineren Blätter im Ganzen, als gehackte Zutat für Butter, Quark, Suppe oder zum Streuen sind die großen Blätter geeignet, die man als Streifen oder als kleingehackte Würfelchen vorbereitet. Das bekannteste Rezept mit Kapuzinerkresse ist:

2

Kapuzinerkresse-Butter, Grundrezept

  • Wer es eilig hat, nimmt eine salzhaltige Butter in einem Kunststoff-Kästchen oder Schälchen aus dem Kühlschrank und lässt sie eine halbe Stunde bei Zimmerwärme stehen. In der Zwischenzeit wäscht man etwa eine Handvoll Kapuzinerkresseblätter unter fließendem Wasser, schüttelt sie gut aus, hackt sie genau wie andere Kräuter klein und zieht sie dann mit der Gabel vorsichtig unter die Butter.
  • Dann schließt man die Butterschale oder das Butterkästchen mit dem Deckel und stellt sie vor dem Verzehr noch einige Minuten in den Kühlschrank, damit sie etwas Festigkeit gewinnt.

3

Kapuzinerkresse-Butter, farbig und pikant

  • Wer es etwas farbenfreudiger mag auf dem Frühstückstisch oder dem Party-Buffet, der fügt dem Grundrezept einige gehackte orangefarbene Blüten hinzu. Das gibt eine hübsche bunte Mischung.
  • Puristen bereiten eine Butterschale nur mit den grünen Blättern zu und eine andere nur mit den Blüten.
  • Die Butter wird dann zu einer Rolle mit roten Sprenkeln und einer Rolle mit grünen Sprenkeln geformt, gekühlt und dann in Scheiben geschnitten, die dann im Wechsel grün und rot auf eine gekühlte Platte gelegt werden oder auf große Kapuzinerkresse-Blätter, die wie Seerosenblätter aussehen. Das ist eine originelle Partydekoration.

4

Eisblock mit versunkenen Blüten als Teelicht

Eine sehr originelle Dekoration für eine abendliche Party im Freien hat eine längere Vorbereitungszeit:

  • Es ist dazu notwendig, einige größere Schalen oder Eisbecher mit Wasser zu füllen. In die Mitte kommt ein viel kleineres Glas oder ein Becher aus Kunststoff, der auch zur Hälfte mit Wasser gefüllt wird, damit er tief im großen Glas stehen bleibt. In den Zwischenraum zwischen den beiden Gläsern oder Kunststoffgefäßen kommen nun einige Blüten und wenige kleine Blätter Kapuzinerkresse. Alles zusammen wird über Nacht im Tiefkühlschrank gefroren. Am nächsten Abend nimmt man den inneren Becher heraus und stellt ein Teelicht hinein. Das ist eine stimmungsvolle Kerzendekoration.

5

Grüne Suppe mit Blütendekoration

Man bereitet eine Kartoffelcremesuppe mit folgenden Zutaten zu:

  • Suppengrün, frisch oder als Tiefkühlpackung
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 – 3 Schalotten
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Gewürz-Nelke
  • etwas Pfeffer und Paprikapulver
  • 1 Liter Gemüsebrühe oder Fleischbrühe
  • 2 mittlere oder eine große Kartoffel
  1. Das geputzte, kleingeschnittene Gemüse leicht in etwas Öl anschwitzen. Die Kartoffeln waschen, schälen, würfeln und ebenfalls kurz mitgaren. Die Gewürznelke, das Lorbeerblatt hinzufügen und die Brühe darübergießen. Mit geschlossenem Deckel ca. 30 Minuten köcheln lassen.
  2. Inzwischen etwa 10 bis 20 Kapuzinerkresseblätter klein hacken und dann in die gekochte Brühe geben, das Ganze mit dem Pürrierstab zerkleinern, Pfeffer und Paprikapulver zugeben nach Geschmack.
  3. Nach Belieben zwei Esslöffel süße oder saure Sahne kurz vor dem Servieren daruntermixen, so dass eine cremige, sämige Brühe entsteht. Auf dem Teller noch mit einem Tupfer Sahne und mit Kapuzinerkresseblüten verzieren.
6

Quark mit Kapuzinerkresseblättern und Blüten

  • Einen Becher Magerquark mit zwei Esslöffeln saurer Sahne, einer Prise Salz und etwas Pfeffer cremig rühren. Die gehackten Kresseblätter vorsichtig unterziehen, abschmecken und nach Bedarf nachwürzen. Mit den Blüten verzieren. Auf Vollkornbrot servieren.
  • Quark kann auf diese Weise immer wieder neu verändert werden. Mal nimmt man süße Sahne, um den Quark cremiger und zarter zu machen, gibt zum Grundrezept ein Gewürz der Wahl dazu wie z.B. Zwiebelwürfelchen (wenig), Kümmel oder am besten Schabzigerklee-Pulver. Das schmeckt sehr interessant.

7

Kresse-Essig mit Blüten und Blättern

  • In eine Flasche mit Weinessig oder Apfelessig gibt man etwa 5 Blütenköpfe und einige Blätter und Stängel der Kapuzinerkresse und stellt die geschlossene Flasche etwa zwei Wochen an einen sonnigen Platz am Küchenfenster. Dann seiht man den Essig ab und füllt ihn in eine andere, saubere Flasche. Das gibt einen sehr würzigen Essig, der mit einer Prise Zucker (direkt in der Salatschüssel) verfeinert werden kann.
  • Manche Köche geben noch eine Knoblauchzehe hinzu. Dies ist jedoch Geschmacksache, denn viele Leute mögen zwar Kapuzinerkresse oder den Geschmack von Senfölen, der darin enthalten ist. Sie mögen aber nicht gleichzeitig Knoblauch.

8

Pesto für die Vorratshaltung

  • Ein Pesto ist schnell gemacht, indem man grobes Meersalz in einem Mörser fein reibt, mit zerdrückten Knoblauchzehen vermischt, eine winzige Prise Zucker und etwas Pfeffer hinzugibt. Dann kommen die gehackten Kapuzinerkresse-Blätter dazu und werden unter Zugabe von etwa 1/8 l Öl zu einer sämigen Paste gerührt und in ein Schraubglas abgefüllt. 
  • Die Mengenangaben sind variabel, sowohl was Salz als auch die Gewürze betrifft. Wer es mag, kann auch noch etwas Chilipuder dazugeben oder Rosenpaprika. Die Pesto-Mischung hält im Kühlschrank bis zu 6 Monate ohne Geschmacksverlust.

9

Samenstände und Knospen als Kapernersatz

  • Die noch geschlossenen Knospen der Blüten und die Samenstände nach dem Abfallen der Blütenblätter können in Gläser geschichtet und mit Salz bestreut werden. Darüber kommen zwei bis drei Teelöffel heißes Wasser, damit das Salz feucht wird. Man stellt das Glas in den Kühlschrank und gibt nach und nach immer wieder neue Schichten der Knospen, Samen sowie Salz darüber, bis das Glas voll ist. Das Glas muss nun einige Zeit, etwa zwei bis drei Wochen im Kühlschrank stehen, die Knospen und Samen werden dann in einem Sieb abgewaschen und vom überflüssigen Salz befreit, wieder zurück ins Glas gegeben und mit Essig übergossen. Nun kann man sie als Kaper
    nersatz für Soße und Sülze verwenden.

10

Last but not least – eine begehrte Tischdekoration

  • Die Blüten und Blätter können als Tischdekoration viel Beifall finden, wenn man sie in einer ovalen Schale oder in einer alten Sauciere mit Goldrand üppig und ohne jede andere Zutat anrichtet.
  • Schön ist auch eine sehr schmale, nicht zu hohe Vase mit gutem Standfuß. Darin nur eine Blütenranke, die mit etwas Blumendraht stabil gehalten wird. Mehr braucht es nicht, um ein Blickfang zu sein. 
  • Die Blüten können auch einfach auf eine weiße Tischdecke gelegt werden, halten aber leider nicht all zu lange. Eine humoristische Einlage ist das Aufessen der Dekoration aber in jedem Falle und sollte nicht vergessen werden.
  • Ein Vorspeisen-Teller, der großzügig mit den beeindruckenden runden Blättern ausgelegt ist, bevor die eigentliche Vorspeise in Form eines Salates oder einer Pastete daraufkommt, ist immer ein schöner Blickfang. Und dass die Unterlage essbar ist, ist praktisch und gesund.

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