Kalender, K.O.lender

Ich habe einen K.O.lender, wie ein Weihnachtskalender ohne Weihnachten. Wenn ein Land ausscheidet, darf ich ein Türchen öffnen und einen kleinen Schokoladenfußball essen, der ist genau wie richtige Fußbälle nur mit Luft gefüllt, was ich hier mal mit kritischem Unterton in Richtung Hussel anmerken möchte. Nächste WM ist da hoffentlich Nougat drin! Oder wenigstens Gurke! Irgendwas! Auf dem K.O.lender steht „Die Hoffnung schmilz zuletzt“ – lustisch. Der Kalaulender! Die K.O.Länder! Das Runde muss ins Runde. Da ginge doch noch so einiges an dummen Sprüchen. Wenn ich den K.O.lender auf den Balkon in die Sonne stelle, schmelzen außerdem alle Hoffnungen, aber sofort! Das mache ich aber nicht. Ich bin aus dem Hamster-in-die-Mikrowelle-Alter heraus, zumal es zu der Zeit, als ich in dem Alter war, noch keine Mikrowellen gab und ich deshalb eher ein Kokeln-im-Fahrradkeller-Alter hatte. Was passiert eigentlich mit dem letzten Schokoladenball im Kalender? Also, nehmen wir mal an…mit dem Deutschlandball? Ich kann den ja nicht essen, wenn die, äh wir, Weltmeister werden, weil die, äh wir, sind ja nicht ausgeschieden. Muss ich den aufheben? Muss ich den ganzen Kalender bis zur nächsten WM aufheben? Vier Jahre? Und wenn Deutschland heute rausfliegt und nicht mal nach Hause fahren kann, kann ich mein Land essen? Ich werde Barbara fragen, die ist Spanierin. Ich bin Deutschland, aber sie isst Deutschland. Aber wir fliegen ja nicht raus. Ich sehe mir heute das Spiel bei meiner Familie väterlicherseits an, die machen schwedischen Abend. Ich soll was Schwedisches mitbringen sagt mein Vater. Mein Regal?

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