Japanischen Garten selber anlegen

Wer einen japanischen Garten anlegen will, der sollte sich mit der japanischen Kultur befassen. Für unsere europäischen Augen wirken diese Gärten zwar exotisch und geheimnisvoll, aber auch rätselhaft, karg und streng. Die Kunst des Zen ist die Kunst des Wesentlichen, auch des „Weglassens“; es entsteht ein Raum, der die Seele öffnet und zur Meditation einlädt. Man muss sich darauf einlassen können. Blütenfülle, üppige Pflanzenpracht und bunte Farbspielereien gehören hier nicht her. Wer einen japanischen Garten anlegen will, kann das auf kleinstem Raum tun, aber auch eine weitläufige Landschaft so gestalten. Gerade einen echten Zen Garten, der nur aus Kies und Steinen besteht – diese Bestandteile symbolisieren Wasser und Land – hat so mancher gestresste Büromensch auf seinem Schreibtisch. Mit einer kleinen Harke werden die „Wellen“  höchst achtsam immer wieder neu angeordnet, und der eigene Geist gleich mit. Ganz so puristisch muss man es natürlich draußen im Garten nicht halten, aber die Gestaltung der Landschaft durch Steine und Wasser gehört unbedingt dazu, wenn man einen japanischen Garten anlegen will.

japanischen Garten anlegen: Was wird benötigt?

  • Geeignete Pflanzen sind:
  • Fächerahorn
  • Kirsch- oder Pflaumenbäume
  • Japanische Eibe
  • Chinagras oder Bambus
  • Koniferen (Bonsai-Koniferen)
  • Rhododendren oder Azaleen
  • Farne
  • Funkien
  • Wasserpflanzen
  • Moos

 

japanischen Garten anlegen: So wirds gemacht!

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Das Gelände

  • Das Wichtigste ist: lernen Sie Ihr Gelände kennen! Suchen Sie einen markanten Blickpunkt als Ausgangsort für Ihren japanischen Garten. Überlegen Sie, ob sie diesen lieber vom Fenster aus im Blick haben wollen oder aus dem Außenbereich? Dieser Blickpunkt wird Ihr „Ort der Ruhe“ sein, von dem die weiteren Elemente Ihres Gartens ausgehen und auf den sie sich rückbeziehen. Es kann entweder ein einzelner charaktervoll geformter Baum auf einem Hügel sein oder – sehr wirkungsvoll und charakteristisch – eine Kombination aus Baum und mehreren zusammengestellten Steinen, so dass es aussieht, als wüchse der Baum gewissermaßen aus dem Stein heraus.  Auch eine Bambusstaude an einem mit Wasserpflanzen besetzten Teich wäre zum Beispiel ein solcher Blickpunkt. Um diese Gartenmitte in ihrer Schlichtheit richtig zur Geltung zu bringen, geben Sie ihr einen weitläufigen Rahmen, entweder aus Kies (denken Sie daran, er symbolisiert Wasser) oder aus einem großzügigen Teppich aus diversen Pflanzen niedrigen Mooses oder Bodendeckers.
  • Wenn Sie Bonsai-Koniferen verwenden wollen, denken Sie daran, dass diese sorgfältige Pflege und sorgfältigen Schnitt brauchen. Gerade was in der japanischen Gartenkunst so natürlich aussieht, ist das Ergebnis jahrelanger Kultivierung.

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Komposition

  • Raum ist wichtig. Arbeiten Sie mit Pflanzen in verschiedenen Höhen, um so auch vertikal Raum zu schaffen. Konzentrieren Sie sich auf einige wenige Gestaltungselemente, die Sie jeweils so kombinieren, dass sie aus verschiedenen Blickwinkeln ganz verschiedene Eindrücke ermöglichen, und erlauben Sie Weite und Leere zwischen den Gestaltungsarrangements, um sie richtig zur Geltung zu bringen.  Gestalten Sie sanft gerundete Wege aus Natursteinplatten durch die freien Flächen, das verlangsamt den Schritt und erhöht die Achtsamkeit.
  • In einem echten japanischen Garten werden Blühpflanzen nur sehr reduziert eingesetzt, da sie sonst vom Wesentlichen ablenken würden.

3

Schlichtheit und Harmonie

Lassen Sie sich Zeit beim Anlegen, und betrachten Sie Ihr wachsendes Werk – strahlt es Schlichtheit und  Harmonie aus? Ihr Zen Garten soll ein Ort der Ruhe und Meditation werden, keiner der Hektik und der schnellen Erfolgserlebnisse. Lassen Sie sich beim Besuch öffentlicher japanischer Gärten für ihren eigenen inspirieren. Es braucht wirklich nicht viel, um einen japanischen Garten anzulegen, aber es braucht das Gefühl für das Wesentliche. für den Einklang der Komposition und für den Geist des Zen.

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