Island: Stromfresser Bitcoin verbraucht mehr Energie als alle Haushalte

Island: Stromfresser Bitcoin verbraucht mehr Energie als alle Haushalte

Island ist nicht nur bekannt für seine atemberaubenden Landschaften, sondern spricht sich in letzter Zeit vor allem bei Bitcoin-Minern wegen seiner günstigen Strompreise herum. Warum das Erzeugen von Krypto-Währungen so viel Energie verschlingt und wann der Stromverbrauch für das sogenannte „Mining“ den aller isländischen Haushalte übersteigen wird, lesen Sie hier.

Islands billiger grüner Strom

Der Strom auf der nordischen Insel ist mit rund 6 Cent pro Kilowattstunde nicht nur verhältnismäßig billig – hierzulande Zahlt man fast 30 Cent (Stand 2017), sondern wird zudem zu nahezu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen. Geothermische- und Wasserkraftwerke machen es möglich.

Ein lukrativer Standort

Viele Firmen versuchen derzeit, ihre Rechenzentren in Island zu platzieren – mehr sogar als das Land überhaupt aufnehmen kann. Die meisten Konzerne sind dabei auf eine ganz bestimmte Sache aus: Krypto-Mining, also das Erzeugen digitaler Währungen. Das Minen von Krypto-Währungen wie etwa Bitcoin verbraucht eine Menge Strom, da zur Erzeugung sehr aufwändige Rechenoperationen von komplexen Serverfarmen ausgeführt werden müssen. Zusätzlich steigt die Schwierigkeit, das heißt der Rechenaufwand mit jedem auf der Welt erzeugten Bitcoin, wodurch der Energiehunger nahezu exponentiell ansteigt.

Mehr Strom als die Bevölkerung verbraucht

Es ist noch in diesem Jahr damit zu rechnen, dass das Minen von Krypto-Währungen mehr Energie verbraucht als alle isländischen Haushalte. Snorri Sigurbergsson, ein Sprecher des isländischen Energieunternehmens HS Orka, teilte dem Sender BBC mit, dass der Stromverbrauch der Rechenzentren in diesem Jahr mit etwa 840 Gigawattstunden zu Buche schlägt, während für die Versorgung der isländischen Bevölkerung rund 700 Gigawattstunden veranschlagt werden.



Artikelbild: Pixabay, 1988082, 12019

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