Ich bin eine Mogelpackung!

Für mich immer wieder faszinierend: Da sitzen mir gestandene Persönlichkeiten gegenüber, die nachgewiesenermaßen erfolgreich waren und sind, und befürchten, dass im neuen Job nun herauskommt, dass sie „eigentlich nichts können".

Sachlich ist diese Annahme durch nichts zu begründen, wie sich dann auch später in bisher allen Fällen herausgestellt hat.

Die „Mogelpackung" steht für diverse Ängste: Kann ich mich leicht einarbeiten, verstehe ich die Materie schnell, komme ich mit den Kollegen klar, überstehe ich die Probezeit, war meine Entscheidung richtig?

Diese Ängste sind berechtigt, denn Sicherheit kriegen wir vorher nicht. Immer nur nachher.

Das Positive an Ängsten: sie machen hellwach und verschaffen uns höchste Konzentration.

Coachingtool: Einen 100-Tage-Plan aufstellen und folgende Fragen berücksichtigen

Wie wollen Sie zu Beginn auftreten
(forsch, selbstbewusst, kompetent, interessiert, wissend, dominant oder zurückhaltend)?

Was können Sie tun, um sich leicht einzuarbeiten?

Wer oder was kann Ihnen helfen?

Auf welche Fehler aus der Vergangenheit möchten Sie dieses Mal verzichten?
(z.B. zu schnell, zu viel Privates preisgeben)

Welches neue Wissen möchten Sie umsetzen?
(z.B. Möglichkeiten zum informellen Networking nutzen)

Worst-Case-Rechnung: was kann Ihnen im schlimmsten Fall passieren, welche Alternativen hätten Sie parat?

Der schlimmste Fall tritt in der Regel nicht ein. Und wenn doch, wären Sie gewappnet.

Und hier noch ein Tipp für die Humor-Fraktion.

Flucht nach vorn und einen Eigen-Gag inszenieren: Kaufen Sie sich ein T-Shirt und lassen es mit Ihrem persönlichen Befürchtungswort beflocken: Mogelpackung, Low-Performer, Niete, Dampfplauderer oder die hessische Variante „vorne viel Getrommele, hinne kei Soldate!"
Gerne schwarz auf schwarz oder weiß auf weiß und als Unterwäsche getragen.
Vielleicht nicht unbedingt zum Vorstellungstermin.

6 Meinungen

  1. Mogelpackung? Das Gefühl ist mir auch nach 6 Jahren im „neuen“ Job noch sehr vertraut. Ich hole dann immer meine jährlichen Leistungsbeurteilungen aus der Schublade und dann gehts wieder. 🙂

  2. Ein 100 Tageplan ? Klingt alles wie die geplante Karriere… Nur strategisch handeln wie es ein Plan vorsieht und auf zwischenmenschliches uns jegliche Spassfaktore verzichten….

  3. Was spricht denn gegen einen guten Plan? Und an „nur“ nach Plan vorgehen, denke ich gar nicht. Kurskorrekturen gehören unbedingt dazu. Genau wie Spass und Freude. Und: Zufälle treffen gerne den vorbereiteten Geist. Beste GrüßeMonika Scheddin

  4. Wenn Tinnitus durch zu hohe Lautstärke ausgelöst wurde ist eine Empflindlichkeit vorhanden.Aus eigener Erfahrung wissen wir, daß selbst 10 Jahre später – z. B. durch Streß – der Tinnitus wieder auftreten kann.

  5. Krankenschwester

    Stress lässt sich bei ausgebrochenem Tinnitus auch nicht mehr vermeiden. Es hört nie auf zu nerven. Ein ehemaliger Berufsschullehrer hatte Tinnitus und .. naja, als Lehrer Tinnitus zu haben ist wohl besonders unpassend. Schüler sind laut und Stress gehört zum Alltag. Wie man auf die Art jemals zur Ruhe kommen möchte.
    Er hat gesagt, dass er nur bei starkem Meeresrauschen zufrieden sein kann. Kann aber auch sein, dass für jeden Menschen ein anderer „Ausgleich“ funktioniert.

  6. Kurt-Walter Ramsperger

    mein tinnitus ist sehr laut ein hoher dauerton der mich immer ans letzte
    der warnehmung bringt.
    bei stress ist es nicht mehr auszuhalten
    denke öfter nach mir eine kugel in den kopf zu jagen
    bin jetzt auf der deprie schiene scheisse kein interesiert es wie
    ich tag für tag leide.

    gruss kurt

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