Hax’n, Weißwurst und Leberkäse: Die besten Lokalitäten für die Münchner Spezialitäten

Michael Groß, Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes in Dachau, geht sogar so weit zu behaupten, das Thema Wirtshaussterben in Bayern sei schon längst vollzogen. Gründe dafür seien Demographischer Wandel, Arbeitslosigkeit, Rückzug ins Private, Rauchverbot, Konkurrenz durch Vereinsheime, unzählige pseudogastronomische Veranstaltungen vor allem im Sommer usw. Groß meint dazu, einer der größten Gründe sei: „Die Jungen gehen weg, sie wollen nicht mehr.“ Außerdem braucht es „a guads Handal“, um ein Wirtshaus zu führen. Und das habe heutzutage kaum noch wer.

Wir haben versucht, für Sie eine Liste anzufertigen, wo Sie noch gute authentische Hausmannkost und Münchner Spezialitäten finden können. Wirtshäuser und Lokale mit urigem Flair und richtigem Schweinsbraten.

Münchner Spezialitäten: Die Top 10

1

Zum Fischmeister

Das Fischmeister ist ein wahnsinnig schönes Gasthaus mit einer tollen Atmosphäre und Blick auf den See. Derzeitiger Inhaber ist Sepp Bierbichler, bekannter Schauspieler (Münchner Kammerspiele), der u.a. in Kinofilmen wie „Im Winter ein Jahr“ oder „Das weiße Band“ in Hauptrollen zu sehen war. Unter Umständen trifft man ihn in seinem Wirtshaus auch mal persönlich an. Die Küche ist großartig, die Speisekarte variiert, ist immer etwas Besonderes und beinhaltet auch sehr aufwändige Gerichte. Ein absolutes Muss, wenn Sie auf besondere Münchner Spezialitäten stehen. Mein persönlicher Favorit.
2

Wirtshaus zur Brezn

Hier findet sich all das auf der Speisekarte, was das Münchner Gourmet-Herz begehrt:
leckere Suppen, knackig frische Salate und ofenwarme, knusprige, Brez’n. Und eine der besten Schweinsbraten haben sie auch, laut Speisekarte. Wer nach Münchner Spezialitäten sucht, ist hier im Wirtshaus mit Geschichte gut bedient, denn es existiert schon seit 1865, seit 1968 ist es das Wirtshaus zur Brezn. Haxn, Weißwürschte, Leberkas: das Wirtshaus zur Brezn lässt keine Wünsche offen. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.
3

Ennstaler Stubn

Eine Ausnahme, und trotzdem sehr erwähnenswert, ist die Ennstaler Stubn. „Wie bei Großmutter“ titelt die SZ. Und in der Tat, man sitzt drin wie im heimischen Esszimmer. Zwischen dem Münchner Schlachthof und der Hühnerbraterei Lindwurmstüberl liegt die eher unauffällige Stubn mit der hervorragenden Hausmannkost mit steirischem Einschlag. Hausgemachte Suppen, Gulasch, Rahm-Hackbraten. Zugegeben: Nicht 100 Prozentig münchenerisch, dafür ein fabelhaftes Preis-Leistungsverhältnis und Speisen zum Fingerlecken. Frisch, natürlich ohne Geschmacksverstärker und trotzdem schön deftig, wie es sich gehört.
4

Gaststätte Iberl

Die Geschichte dieses Lokals beginnt schon im Jahre 1862. Damals war das Iberl noch eine Ziegelei, in der Josef Iberl, der Inhaber, beschlossen hatte, einen Ausschank für die Arbeiter zu eröffnen. Anna, seine Tochter, verliebte sich in den Bildhauer Josef Heppner, der einer Künstlergruppe angehörte. Die beiden heirateten und verwandelten die Ziegelei bald in einen reinen Schankbetrieb, der von Stammgästen und Künstlern rege besucht wurde. Seit 2005 hat sich die Iberl Bühne etabliert und verbindet feinste österreichisch- bayrische Schmankerl mit kulturellen Veranstaltungen.
5

Wirtshaus Fraunhofer

Ebenfalls mit authentischer Hausmannkost und Bühne ausgestattet ist das Frauenhoferwirtshaus, dessen Geschichte schon 1774 beginnt. Die Speisekarte ist lang, von hausgemachten Suppen über Schweinshaxn mit Kartoffelsalat bis hin zum Kaiserschmarrn dürfte für jeden etwas dabei sein. Das Wirtshaus selbst ist beeindruckend: hohe Decken, Stuck, riesige Fenster, Geweihe an der Wand und Kronleuchter. Ein sehr beliebtes und bekanntes Ziel.
6

Tattenbach

Das urige Lokal in der Tattenbachstraße 6 gibt es schon seit rund 100 Jahren. In den Zwanzigern war es der Treffpunkt für Künstler, wie zum Beispiel Otto Falckenberg oder Therese Giese. Auch hier reicht die Karte von deftigen Suppen, über Krusten Schweinebraten in Dunkelbiersoße bis hin zum karamellisierten Kaiserschmarrn. Klassiker wie Weißwurst zum Frühstück gibt es hier ebenso.
7

Alter Simpl

Auch der Alte Simpl hatte so seine Stammgäste, mitunter waren das Frank Wedekind, Ludwig Thoma oder Thomas Theodor Heine, alles Autoren des Simplicissimus. Das Bulldoggenlogo des Lokals erinnert noch heute an seine Anfänge. Es ist gemütlich, liegt sehr zentral und ist auch bei Studenten beliebt. Auch hier lässt es sich gut frühstücken.
8

Forsthaus Wörnbrunn

Das Forsthaus Wörnbrunn im Münchner Umkreis gibt es seit 1891. Mit seiner wunderschönen Terrasse lädt es vor allem in den wärmeren Monaten zum Verweilen ein. Wird es kälter, lässt man es sich in den gediegenen und auf seine Art elegant eingerichteten Räumen gutgehen. Absoluter Geheimtipp ist das Gericht „Wörnbrunner“ nach „einer genialen Rezeptur“. Die üppige Brotzeitkarte kann sich ebenfalls sehen lassen.
9

Wirtshaus in der Au

Besonders zu empfehlen sind im Wirtshaus in der Au die Kartoffelknödel. Kein Wunder, denn die Betreiber Oberndorfer und Co. betreiben auch eine Knödelei und ein Kochstudio. Auch sonst sind die Gerichte ganz ordentlich. Klassische Münchner Spezialgerichte wie Leberkäse, Weißwurst und Haxn sind souverän vertreten.
10

Atzinger

Das Atzinger in der Schellingstraße war bei Studenten sehr beliebt – und daran hat sich bis heute nichts geändert. Trotz Renovierung bleibt die bayerische Wirtschaft charmant und sympathisch. Die Speisen sind für Münchner Verhältnisse günstig und vor allem gehen hier alle satt und zufrieden nach Hause (oder in die Uni), denn die Portionen hier sind üppig und lecker und das seit 1925.
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