Hart aber Hilde von Bettina Haskamp

„Hart aber Hilde“ ist zwar ein seltsamer Titel, der irgendwie auch gar nicht zum Buch passt, dahinter allerdings versteckt sich ein ganz besonders gelungener Roman der freiheitsliebenden Journalistin Bettina Haskamp, die, eigenen Worten zufolge, vernünftig mit glücklich übersetzt. Dieser Roman ist sogar um Längen besser noch als „Alles wegen Werner“, das Buch, das sich gleich ganz erstaunlich nach oben arbeiten konnte.

Worum geht“s?

In „Hart aber Hilde“ hat es Pia wirklich nicht leicht. Als ungewollter Single trauert sie noch immer dem Vater ihres inzwischen 17-jährigen Sohn hinterher, der sich damals ziemlich schnell aus dem Staub gemacht hat. Arbeitstechnisch hält sie sich grad mal so mit einer Anzahl Gelegenheitsjobs über Wasser und als sie dann auch noch eine alte Dame über den Haufen fährt, weil sie mit dem geborgten Auto, noch dazu ohne Führerschein, schnell schnell zu einem Vorstellungsgespräch wollte, ging alles drunter und drüber.

Dieses Vorstellungsgespräch sollte ihr Leben verändern. Und das hat es auch. Indirekt. Denn das arme Mütterlein, für das Pia es anfangs hält, ist alles andere als arm und schon gar nicht arm dran. Hilde ist eine äußerst patente Dame von Welt, die dafür sorgt, dass wieder richtig Fahrtwind in Pias Leben kommt. Der obligatorische Traummann am Schluss darf natürlich auch nicht fehlen, obwohl die Autorin einen diesbezüglich mehrfach ziemlich geschickt aufs Glatteis führt.

Ein Roman, der richtig Spaß macht und sich ganz wunderbar zum Zeitvertreib eignet. Man kann kaum umhin, dass sich hie und da ein Schmunzeln ins Gesicht schleicht und man an anderer Stelle mit der Hauptperson mal so richtig (selbst-)mitleidet. Ein echter Lesespaß: kurzweilig, intelligent aufgezogen und einfach nur schön leicht. Wer etwas zum Ablenken sucht, ist hier auf alle Fälle richtig.

Bettina Haskamp: „Hart aber Hilde“, erschienen bei Marion von Schröder, ISBN 978-3547711714, broschiert, Preis liegt bei 14,95 Euro.