Gruftrock frisst YouTube frisst Gruftrock

Dass er einmal zum Lebensmotto einer ganzen Generation werden könnte. Wobei der Friseurtermin heutzutage im zweiten Leben stattfindet, im Second Life. Die potentiellen Revoluzzer geben sich lieber dieser virtuellen Schönheitschirugie hin anstatt für ein besseres erstes Leben zu kämpfen. Statt Steinen halten sie Digitalkameras, Handies und eine Flasche Becks Gold in den Händen. Beim virtuellen Weglaufen vor der Polizei fällt wenigstens der iPod nicht zu Boden.
Und so gibt es zwar Kinderpornos im Second Life aber keine Anschläge, faule Eier oder wenigstens Demonstrationen. Die ganze Aufmüpfigkeit besteht darin, dass man sich einen schönen und reichen Charakter sowie im Höchstfall noch ein virtuelles second wife sucht. Die etwas rockigeren Ausgaben greifen zu World of Warcraft und schubsen sich ein wenig durch die Pixel.

In ihrer Not haben die Engländer, die die Welt auch schon mit Beat, Skinheads, Punk, Elektropop und anderen Revolten beglückten, das Warten auf die Jugend aufgegeben. Hier geben jetzt die Rentner den Takt an. Die chartstürmenden „The Zimmers“ sind nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns noch erwartet.
Rollator-Straßensperren, brennende Särge, mit Krückstöcken prügelnde Omas, Beißattacken mit frisch geschliffenen Goldzähnen. Mit diesen und ähnlichen Methoden nehmen die Gruft-Rocker den Kampf gegen die Zustände auf.

Und wie reagiert die Jugend? Guckt sich die Sterbehilfe-Attentate auf YouTube an.