Fotografieren im Zeitraffer: Tipps und Tricks

Mit Zeitraffer Fotos werden Einzelaufnahmen lebendig. Fotografiert man über einen gewissen Zeitraum das gleiche Motiv immer wieder aus der gleichen Perspektive, entsteht nicht nur eine spannende Bilderreihe, Zeitraffer Fotos werden üblicherweise auch als Video zusammen geschnitten, um den Zeitablauf darzustellen und sowohl dokumentarische als auch verfremdende Effekte zu erzielen. Damit die Time Lapse Fotografie auch wirklich so funktioniert, wie man sie sich vorstellt, sollte man sich gut vorbereiten, planen und nötigenfalls die entsprechende Technologie einsetzen.

Zeitraffer Fotos: So wirds gemacht!

1

Motivwahl

Im Prinzip eignen sich für Zeitraffer Fotos alle Motive, die über einen gewissen Zeitraum in Bewegung sind oder bei denen sich etwas verändert. Besonders beliebt sind Naturschauspiele, wie Blumen, die sich langsam öffnen, Wolken, die vorüberziehen oder auch natürliche Vorgänge, wie schimmelnde Nahrungsmittel oder wachsende Haare. Andere Motive finden sich in der Dokumentation von Arbeitsabläufen, auf einer Großbaustelle etwa, oder von einem Road Trip oder immer die gleiche Stelle zur gleichen Tageszeit über einen Zeitraum. Selbst unbewegte Gegenstände, wie Steine, können bei der Time Lapse Fotografie interessant werden, wenn man den Lauf des Schattens beobachtet oder Wetterverhältnisse.
[youtube S12zZhdOckc&feature=relmfu]

2

Ausrüstung

Man kann Zeitraffer Fotos mit jeglicher Kamera aufnehmen, wobei sich eine Digitalkamera aufgrund des Speicherplatzes, der Bildgröße und anderer Möglichkeiten am Besten macht. Da die wenigsten Fotografen ihre Kamera über Stunden völlig gleich halten können, sollte man sich ein Stativ besorgen. Auch ein Intervalometer, mit dem man den Auslöser ganz genau timen kann, lohnt sich hierbei, ist aber nicht unbedingt notwendig, wenn man genügend Zeit und Geduld hat.

3

Planung

Hat man sich sein Motiv ausgesucht und die dazu passende Ausrüstung zugelegt, empfiehlt es sich, einen guten Plan aufzustellen. Nicht nur die zeitliche Abfolge und die richtigen Momente für die Fotos sollte man sich gut vorher überlegen, auch der Aufbau der Kamera muss geplant werden: Vor allem, wenn man nicht an einem Tag, sondern über mehrere Tage fotografiert und die Kamera immer wieder auf- und abbauen muss, ist es sinnvoll zu wissen, wo genau und in welchem Winkel man die Ausrüstung erneut einrichtet.

4

Einstellungen

Damit genügend Bilder auf dem Kameraspeicher Platz haben, sollte man nicht mit RAW-Dateien arbeiten, sondern besser gleich Jpegs aufnehmen. Auch sollte man einen manuellen Weißabgleich  machen und auch die Belichtungszeit manuell einstellen, damit die Erscheinung der Bilder nahezu gleich bleibt und nicht über den gewählten Zeitraum und durch die Automatik verändert wird. Dennoch wird man häufig den typischen Flackereffekt nicht gänzlich vermeiden können.

5

Bildrate

Ein Film läuft mit 24 oder 25 Frames pro Sekunde ab – je sanfter man die Fotos präsentieren möchte, umso mehr Fotos muss man entsprechend schießen und sie in einem Videobearbeitungsprogramm so arrangieren, dass es wie ein gedrehter Film wirkt. Möchte man eher einen stockenden, abgehackten Effekt erzielen, reichen weniger Bilder. Am Besten, man errechnet, wie lange der Film gehen soll, wie die Dauer des fotografierten Events ist und dann, wie der Bildintervall ist, in dem man seine Fotos aufnimmt. Ein Beispiel: Der Film dauert 30 Sekunden – bei 24 Frames pro Sekunde macht das 720 Frames. Das Motiv wird über einen Zeitraum von 4 Stunden fotografiert, also 14.400 Sekunden. Teilt man dies, so bekommt man einen Intervall von einem geschossenen Bild alle 20 Sekunden. Aber auch ein Bildintervall von 3 Sekunden bei einem Shooting von einer Stunde kann ein schnelles Video von einer Minute hervorbringen.

6

Software zur Videobearbeitung

Es gibt etliche professionelle und semi-professionelle Programme, mit denen man Videos erstellen kann. Adobe Premiere, After Effects, Quicktime, die Produkte von Pinnacle (Avid zum Beispiel), Ulead oder Magix und auch einige Freeware Programme eignen sich allesamt mehr oder weniger gut – man muss ausprobieren, mit welcher Software man am Besten klarkommt.

Eine Meinung

  1. super anleitung! damit kann ich arbeiten, danke:)

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*