Fotograf mit unverschämtem Glück

Lebeck ist ein außergewöhnlicher Fotograf, der viele Persönlichkeiten abgelichtet hat. An den Ergebnissen erkennt man, dass er vor allem mit Menschen umgehen kann. Seine Aufnahmen zeigen immer auch die Beziehung zwischen ihm und dem Subjekt. Auf die Frage, ob er auf den entscheidenden Moment wartet, wenn sich die zu fotografierende Person unbeobachtet fühlt, antwortet er: » Das ist ein Unding. Wenn man jemanden aufsucht, fällt es schwer, ihn vergessen zu machen, dass er beobachtet wird. Man macht solange Bilder von ihm, bis er sich an die Situation des Fotografiertwerdens gewöhnt hat, so dass irgendwann ein journalistisch reizvoller Moment entsteht.«

Er sieht sich als Journalist. Wenn man die ganze Palette seiner Bilder betrachtet, kann man sich nicht sicher sein. Die Sache  mit der Bildkomposition im reizvollen journalistischen Moment, ist eine Kunst für sich. Ob nun Journalist oder Künstler, ein gutes Bild ist ein gutes Bild. »Gut ist ein Bild, wenn es überrascht. … Aber es muss nicht unbedingt schockieren, um gut zu sein. Es geht vor allem um die Verdichtung.«

Heute ist er mit 77 Jahren Rentner, aber nur auf dem Papier. Viele Jahre hat er für das Magazin „Stern“  gearbeitet, heute ist er „vogelfreier Fotograf“. Eigentlich war er das ja immer. »Das Reisen und das freie Arbeiten versüßten mir das Leben so wunderbar, wofür ich mich mit guten Bildern bedankte.«

Auf die Frage nach Persönlichkeiten, die er noch gerne ablichten würde, antwortet er konsequent. „Picasso. Auch Stalin. Oder Mao. Am liebsten große Figuren, meinetwegen auch Bösewichter. Mafiabosse. Furchtbar gerne Hitler. … Das Problem ist nur, dass die, welche mich reizen, bereits tot sind“

Foto-Edition Robert Lebeck und
weitere Veröffentlichungen

Eine Meinung

  1. Fotograf Jörg Zimmermann

    Seine Aussagen reflektieren auch meine Erfahrung und sicher die vieler anderer Fotografen. Es ist interessant zu sehen, dass die Grundlegenden Sachen der Fotografie sich niemals ändern werden auch wenn die Mittel der Fotografie immer einer technischen Inflation unterliegen.

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