Familie: Kinder brauchen keine Rund-um-die-Uhr-Bespaßung

Tierpark, Rodelbahn, Radtour, Kaspertheater, Spaßbad – viele Eltern stehen täglich vor der Frage: Was können wir unserem Kind heute anbieten? Es scheint, als würden Mütter und Väter Tag für Tag alles tun, um ihre Liebsten rund um die Uhr zu bespaßen. Dabei brauchen Kinder auch mal Langeweile. Phasen der Ruhe tun den Kleinen genau so gut wie uns!

Freizeitstress tut nicht gut. Eltern sollten einen Gang runterschrauben, nicht jeden Tag verplanen. „Kinder brauchen freie Zeit zum Ausruhen, Spielen und Entspannen“, sagt Prof. Hildegard Przyrembel. Die Kinder- und Jugendärztin engagiert sich im Netzwerk Gesund ins Leben, einer Initiative des Bundesernährungsministeriums.

Phasen der Ruhe unterstützen die gesunde Gehirnentwicklung. Außerdem sind sie wichtig für das Gedächtnis und Lernvermögen. Auszeiten bieten Kindern Raum, um Informationen und Eindrücke zu verarbeiten.

Diese Möglichkeit wird Jungen und Mädchen genommen, indem sie rund um die Uhr bespaßt werden. „Dass sich Kinder auch mal langweilen, gehört zum Tag dazu. Dabei lernen sie, sich selbst zu beschäftigen und entwickeln eigene Ideen“, erklärt Przyrembel.

Nun gibt es Eltern, die es nicht aushalten, ihre Kinder gelangweilt zu erleben. In solchen Fällen rät die Kinder- und Jugendärztin dazu, die Kinder mit kleinen Aufgaben zu beschäftigen. Viele Kinder helfen gern im Haushalt mit und übernehmen gern Aufgaben wie Tisch decken, Spülmaschine ein- und ausräumen. Und am Wochenende sind viele Kinder glücklich, wenn sie allein die Sonntagsbrötchen beim Bäcker kaufen dürfen.

Foto: Thinkstock, Stockbyte, Jupiterimages

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