Fahrbericht: Lada Niva – das russische Urgestein abseits betonierter Wege!

Für einen ordentlichen Fahrbericht muss dass russische Urgestein einfach weg von der Straße. Auf ihr zeigt er zwar annehmbare Manieren in Sachen Fahrkomfort, doch ist der Lada Niva einfach mal kein watteweiches SUV. Der 372 cm kurze und 168 cm breite Viersitzer mit permanentem Allradantrieb blüht erst so richtig im Matsch auf, wo seine grobstolligen Yokohama ATS-Pneus auf Dotz-Felgen für den nötigen Grip Sorgen; bei Bedarf erweitern die manuell zuschaltbare Differentialsperre und Untersetzung den Aktionsradius beträchtlich. An unserem Niva Testwagen war der ohnehin schon reichlich: Wir hatten die optionale Autogas-Anlage an Bord, deren unter dem Kofferraum montierter LPG-Tank rund 300 Extra-Kilometer erlaubt. Grandios waren die satt zufallenden Türen mit verchromten Metall-Griffen, die seinerzeit schon der Lada 2101 trug. Optisch und haptisch ein Erlebnis!

Der Lada zeigte beim Fahrbericht großen Durst

Der Lada Niva hatte den bivalenten Antrieb auch dringend nötig: Der mit Benzin 83 PS starke 1,7-l-Reihenvierzylindern genehmigt sich im Schnitt 9,5 Liter auf 100 km; das mäßig vorhandene Drehmoment von 129 Nm verhilft der Offroad-Ikone, die in diesem Jahr ihr 35-jähriges Jubiläum feiert, zu einer Höchstgeschwindigkeit von 137 Sachen.

Doch erst einmal vergeht viel Zeit, allein 19 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Bis dahin sind meist schon alle fünf Gänge des mit Nachdruck zu schaltenden, aber durchaus präzise geführten Getriebes einmal eingelegt worden. Vom LPG fließen durchschnittlich sogar 12,2 Liter durch die Einpritzdüsen, doch kostet es mit 0,78 € deutlich weniger. Also immer fleißig Gas geben und dabei die Hände am airbaglosen Lenkrad behalten! Denn das hat um die Mittellage recht viel Spiel, wechselt aber die Richtung, wenn es drauf ankommt.

Reichhaltige Aussattung im Lada Niva

Für unseren Fahrbericht stellte Lada Deutschland uns natürlich kein nacktes Basismodell, sondern den umfangreich ausgestatteten Lada Niva Only Spezial, der zum Preis von 17.310 Euro unter anderem die Autogasanlage, einen großen Dachgepäckträger, eine Kofferraumwanne, verdunkelte Heck- und Seitenscheiben, ein CD-Radio, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung sowie einen fetten Kuhfänger und dazupassende Trittbretter umfasste.

Das Beste am ganzen Fahrzeug ist neben seiner grenzenlos lässigen Nonchalance die Reduzierung des Fahrens aufs Essenzielle: Hier pfuscht kein ABS oder gar ESP ins Handwerk, hier piepen auch keine Spurwechsel-Assistenten oder Traktionskontrolle. Abstandswarner gibt's auch keine – wozu auch, hier bestehen die Stoßstangen noch aus solidem Metall. Fazit: Nix für Jammerlappen, Genießer und Minimalisten werden den Niva lieben! Wer noch mehr als hier beschrieben wissen will, dem hilft vielleicht die Homepage von Lada weiter!

Alle Bilder gehören dem Urheber und unterliegen der Lizenz ©Arild Eichbaum. Sie dürfen nicht ohne Zustimmung weiterverwendet werden.

Eine Meinung

  1. Sehr schöner Testbericht! Ich kann den Autor nur zu gut verstehen, da ich selbst einen Lada Niva gefahren habe. Das beste allerdings war bei meinem Lada ein aerodynamisches Detail, das man so bei einem Niva nicht vermuten würde: Um „noch windschlüpfriger“ zu werden, klappte mein brummiger Russe auf der Autobahn ab 105 km/h regelmäßig beide Außenspiegel ein…
    LG Peter

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