Etwa jeder fünfte Bürger in Deutschland hat einen Migrationshintergrund

Etwa jeder fünfte Bürger in Deutschland hat einen Migrationshintergrund

Das Statistische Bundesamt hat seine jüngsten Zahlen zur Migration in Deutschland verkündet. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Zahl der Bevölkerung mit ausländischen Wurzeln 2016 erneut einen Höchsttand erreicht hat – zum nunmehr fünften Mal in Folge. Als Hauptgrund für das Wachstum, wird die Zunahme der Schutzsuchenden aus dem Nahen und Mittleren Osten genannt.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund um 8,5 % gestiegen

Nach offiziellen Angaben durch das Statistische Bundesamt in Wiesbaden haben im vergangen Jahr 2016 insgesamt 18,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund gelebt. Das entspricht einer Steigerung von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2015. In der Bundesrepublik leben zehn Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit. Seit Beginn der Migrationsmessung 2005 ist das der stärkste Zuwachs. Der Hauptgrund für den Anstieg seien Geflüchtete beziehungsweise Hilfesuchende, die zwischen 2015 und 2016 nach Deutschland kamen.

Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung liegt Stand heute bei 22,5 Prozent, über 110.000 Menschen wurden eingebürgert. Mehr als die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund haben die deutsche Staatsbürgerschaft, 42 Prozent bereits seit ihrer Geburt. Häufig kommt mindestens ein Elternteil aus dem Ausland, ist eingebürgert oder Spätaussiedler.

Mehr Zuwanderer aus Afrika, Naher und Mittlerer Osten

Insgesamt 2,3 Millionen Menschen in Deutschland haben ihre Wurzeln in Ländern im Nahen und Mittleren Osten. Das entspricht einer Steigerung von über 50 Prozent seit 2011. 740.000 Menschen mit Migrationshintergrund stammen aus einem afrikanischen Land, was ebenfalls einem Wachstum von fast 50 Prozent entspricht. Die Türkei ist nach wie vor unangefochten das häufigste Herkunftsland der ausländischen Bevölkerung, gefolgt von Polen auf Rang zwei.

Hinweis zur Datenerhebung: Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit der deutschen Staatsangehörigkeit geboren wurde. Dazu zählen zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländer sowie zugewanderte und nicht zugewanderte Eingebürgerte und Spätaussiedler.

Die Daten zur Migration wurden mit einer Stichprobenerhebung (Mikrozensus) ermittelt. Dabei wird jährlich rund ein Prozent der Bevölkerung im Land befragt – das entspricht etwa 82.000 Menschen – und die Erkenntnisse aus den Privathaushalten auf die Gesamtbevölkerung übertragen. Nicht befragt wurden beispielsweise Asylbewerberheime oder Flüchtlingsunterkünfte.


Bild: Pixabay, 1226610, fsHH

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