Enhanced Bublath

Ein Boxer, der eindrucksvoll mit Muskelpaketen ausgestattet in den Ring tritt, aber nach wenigen Runden einen Kollaps erleidet, weil sein Körper soviel Muskelmasse gar nicht versorgen kann. Von der Natur eben nicht vorgesehen.
Eindeutiger Schluss: am Menschen irgendetwas herumzubasteln verbietet sich völlig, da er von Natur aus schon perfekt ist. Alles ist genau aufeinander abgestimmt. Jedes Detail stimmt.
Selbst wenn es legitim ist, sich darüber zu streiten, was wir tatsächlich verändern sollten oder wollen ist so ein Standpunkt deutlich naiv. Wieso sollte es Evolution geben, wenn alles schon so schön perfekt ist? Wie hat es die Natur geschafft, uns für Dinge zu optimieren, die erst auftreten, wenn wir unsere biologische Lebenserwartung in freier Wildbahn schon lange überschritten haben? Oder: Sind wir nicht für ein Lebensumfeld optimiert, das gar nicht mehr existiert? So haben wir die Flight-or-Fight-Neurologie unserer Jägervorfahren in uns, die uns im heutigen Lebensumfeld völlig ungefragt in die Quere kommt.
Und noch zukünftiger gedacht: Sollten einige von uns beschließen, lieber im Meer zu leben oder auf dem Mond, bringt das nicht andere Umfeldanforderungen mit sich, an die wir uns im biologischen Tempo gar nicht anpassen können?
Wie auch immer wir uns in Zukunft entscheiden, es wäre schön, wenn es sich Medienvertreter bei unserer Information für diese Entscheidung nicht ganz so leicht machen würden.
Übrigens: Jeder der sich schon einmal mit Kampfsportarten beschäftigt hat, kennt den Unterschied zwischen Kraft für Geschwindigkeit und für den Muskelaufbau. D.h. unser aufgepumpter Boxer zeigt nicht, dass Veränderung am menschlichen Körper schlecht ist, sondern nur, dass einige Veränderungen für bestimmte Ziele dämlich sind.