Einmal mehr: Die drei Musketiere, diesmal in 3D

Wer mit den Abenteuerfilmen der 50er bis 70er aufgewachsen ist, hat „Die drei Musketiere“ in allerlei Varianten erlebt, mal ernst, mal parodistisch, aber immer rauf- und abenteuerlustig. Im Zuge der Neugestaltung des Genres durch Box Office Hits wie die „Pirates of the Caribbean“ Reihe, wurde nun wieder einmal ein Staraufgebot zusammengestellt und zu verschiedenen historischen Stätten, unter anderem in Bayern geschickt, um D'Artagnan, Athos, Portos und Aramis neu zu beleben.

Die drei Musketiere: neue Fantasy-Version in 3D

Wie schon vor fast zwanzig Jahren, als Kiefer Sutherland und Charlie Sheen die Klingen kreuzten, stellt sich auch in der diesjährigen 3D Variante von „Die drei Musketiere“ die große Frage: Was soll das eigentlich? Abenteuer, Action, tolle Effekte und auch ein bisschen Fantasy darf ja gerne sein, doch sieht man sich alleine den Trailer an, meint man leise im Hintergrund das Rotieren von Alexandre Dumas in seinem Sarg zu hören.

Denn trotz Stars, die es in sich haben – von Milla Jovovich über Mads Mikkelsen bis zu Christoph Waltz (natürlich als Kardinal Richelieu) -, kann man so spontan erst einmal keinen direkten Zusammenhang zwischen dem historischen Roman und dem neuen Action-Sommer-Blockbuster erkennen:

Die drei Musketiere sind in der neuen Version von Paul W. S. Anderson (vor allem bekannt durch seine „Resident Evil“ Filme) nur noch ein Schatten ihrer selbst und müssen mit dem jungen Draufgänger D'Artagnan Milady de Winter aufhalten, die als Doppelagentin Europa in den Krieg stürzen will. Dabei helfen ihnen nicht nur ihre flinken Klingen und scharfen Zungen, sondern auch verschiedene Gadgets, die sich in 3D besonders gut machen.
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Milla Jovovich und Christoph Waltz als Ober-Bösewichte

Ich meine mich daran erinnern zu können, dass Kardinal Richelieu ein kluger, wenn auch skrupelloser Staatsmann war, der im Buch von Alexandre Dumas erstens nur in zwei Kapiteln auftaucht, aber zweitens Frankreichs Interessen im Gegensatz zum eher schwachen Lous XIII. im Sinn hatte, da die Königin ein Verhältnis mit dem Herzog von Buckingham eingegangen ist, das die Position der Grande Nation gegen die Engländer schwächen könnte. Von einem Degen-Duell stand da, glaube ich, nichts und auch an fliegende Schiffe und Flammenwerfer kann ich mich nicht erinnern…

So gut, wie „Die drei Musketiere“ in 3D als Fantasy-Film auch aussehen mögen, wenn sie am 01. September 2011 wieder in die Kinos kommen, und bei aller Liebe für das Steampunk-Genre, ich denke, ich halte mich doch weiterhin an die Richard-Lester-Version mit Michael York, Christopher Lee, Oliver Reed und Charlton Heston – der war immerhin lustig und gleichzeitig auch noch dicht an der Romanvorlage.

Die drei Musketiere
(The three Musketeers)
Regie: Paul W. S. Anderson
Buch: Andrew Davies, Alex Litvak
Mit: Logan Lerman, Matthew Macfadyen, Ray Stevenson, Luke Evans, Milla Jovovich, Juno Temple, Christoph Waltz, Orlando Bloom, Mads Mikkelsen
Studio: Scott Rudin Productions, Constantin Film, Impact Pictures, Davis Films, Future Films, NEF Productions, New Legacy Film
Verleih: Summit Entertainment
Kinostart: 01.09.2011

Eine Meinung

  1. Ich habe durchaus nichts gegen Steampunk-Gadgets wie Luftschiffe oder auch Spezialeffekte, aber in dieser Verfilmung wirken viele der Effekte einfach nur hoffnungslos unglaubwürdig und unrealistisch – selbst für einen Actionfilm, wo das ja häufiger der Fall ist. Für mich hat das den Unterhaltungswert erheblich geschmälert, insofern schließe ich mich dem Autor an mit seiner Meinung, dass die Verfilmung aus den 70er Jahren gelungener sei.

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