Einen Gebrauchtwagen kaufen – So klappt‘s ohne böse Überraschungen

Natürlich kann man an das Gute im Menschen glauben, aber besser ist es, man schaut den Tatsachen ins Gesicht. Für den Verkauf von Gebrauchtwagen bedeutet das. Es wird mit zig Tricks und Kniffen versucht, unbedarfte Käufer übers Ohr zu hauen und ihnen deutlich mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, als der Gebrauchte wert ist. Unsere Tipps helfen, dem Schummel auf die Schliche zu kommen und sich vor einem überteuerten Kauf zu schützen.

Online-Check: Preise vergleichen

Wer ein bestimmtes Modell ins Auge gefasst hat, sollte sich über die am Markt gängigen Preise informieren. Das ist heutzutage dank Online-Autobörsen recht einfach. Nach dem Marktcheck geht es auf die Suche nach konkreten Angeboten. Hier empfiehlt sich ein neuerlicher Preisvergleich, bei dem möglichst ähnlich ausgestattete Fahrzeuge mit gleichem Baujahr und Laufleistung unter die Lupe genommen werden sollten. Wird ein Fahrzeug deutlich unter dem Marktpreis angeboten, kann irgendetwas nicht stimmen.

Besichtigung nur im Hellen

Steht ein Besichtigungstermin an, sollte der unbedingt bei Tageslicht und ohne Zeitdruck stattfinden. Drängelt der Verkäufer, gilt es das so weit wie möglich zu ignorieren. Es ist wichtig, das Fahrzeug gründlich auf Mängel zu untersuchen – manche kommen erst bei genauem Hinsehen und bei guten Lichtverhältnissen zum Vorschein. Ein Muss ist es, die sogenannten Spaltmaße zu überprüfen, also die Abstände zwischen den Bauteilen. Wenn sie ungleichmäßig ausfallen, könnten das die Folgen eines (vom Käufer verschwiegenen?) Unfalls sein.

Hier stimmt doch was nicht

Weitere Indizien, dass etwas nicht stimmt: Ein Gebrauchtwagen hat zahlreiche Vorbesitzer, ist aber angeblich nur vergleichsweise wenige Kilometer belaufen. Zu den beliebtesten Schummeleien gehört es, den Tachostand zu verändern. Finden sich Abnutzungsspuren links am Fahrersitz, am Lenkrad und an den Pedalen, deutet das auf eine Laufleistung von mehr als 100.000 Kilometern hin. Zeigt der Tacho einen deutlich niedrigeren Wert, ist Misstrauen angesagt.
Misstrauisch sollte man auch sein, wenn der Motorraum wie aus dem Ei gepellt aussieht. Womöglich hat der Verkäufer kurzfristig für Hochglanz gesorgt, um Ölverlust oder einen Schaden am Zylinderkopf zu kaschieren. Gleiches gilt, wenn die Kiste frisch lackiert ist. Hat da etwa jemand einer Rostlaube einen frischen Tarnanstrich verpasst? Zu viel Dreck an der Karosserie ist allerdings auch nicht vertrauenswürdig, denn darunter können sich Schäden am Lack verbergen.

Probefahrt ist Pflicht

Ganz wichtig: niemals ein Auto kaufen, ohne vorher eine richtige Probefahrt unternommen zu haben! Nur auf diese Weise kann Fahrwerk, Getriebe und Bremsen unter die Lupe nehmen. Wenn es klappert, poltert und der Motor beim Anmachen röchelt, heißt es: tschüss, Herr Verkäufer, vielleicht ein anderes Mal.

Fotonachweis: Thinkstock, 153046664, iStock, Denis Raev

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