Eine Gute Nacht Geschichte

Es war einmal zu einer Zeit, die war sehr finster. Schüler schnitten in internationalen Vergleichen sehr schlecht ab, viele blieben sitzen, sie waren arm und ihre Mitschüler hänselten sie. Ihre einzige Zuflucht war eine virtuelle Welt, die den alltäglichen Horror für sie erträglich machte dort trafen sie auf Gleichgesinnte Leidensgenossen. Gemeinsam hatten sie viel Spaß an brutalen Spielen. Sie jagten durch virtuelle Festungen, zielten mit Scharfschützengewehren, erfreuten sich am Blut des verwundeten oder getöteten Anderen und der größte Verlierer in der finsteren, realen Welt konnte hier zum Held werden, wenn er nur genügend seiner Cyberfreunde erledigte. Doch eines Tages drehte einer dieser Geächteten, die sich in die eintönige Welt der Computerspiele zurückgezogen hatte, durch, und suchte nach Anerkennung in der wirklichen Welt. Er legte sich Munition, Schusswaffen und Rauchbomben zu – kein Problem, er betrat mit Waffen seine ehemalige Schule – kein Problem, er brachte Schüler in seine Gewalt – kein Problem. Sein Amoklauf konnte gestoppt werden – glücklicherweise.

Nun begannen die Politiker zu überlegen, wie es nur so weit kommen konnte und sie forschten und forschten und forschten, so lange, bis sie das ganze Leben des Amokläufers rekonstruiert hatten. Und sie stellten fest: Am Anfang war das Computerspiel. Wie ein bösartiger Virus muss es den Jungen mit Gewalttätigkeit, Rücksichtslosigkeit, mangelndem Respekt und fehlender Achtung vor dem Leben Anderer infiziert haben. So stand für sie fest: Diese Computerspiele müssen verboten werden. Und sie entwarfen eilig ein Gesetz. Fortan durfte in Computerspielen niemand mehr getötet werden, um diesen Effekt zu verstärken durfte auch in den Nachrichten keine Gewalt mehr gezeigt, das A-Team nicht mehr ausgestrahlt und Gangsta Rap nicht mehr gespielt werden. Im Fernsehen wechselten sich nun jeden Tag Musikantenstadl und Achims Schlagerparade ab. Zusätzlich wurden alle Klassenzimmer rosa gestrichen, da dies einer eilig angefertigten Studie zufolge die Gewaltbereitschaft weiter senken würde. Im Bundestag gab es keine Opposition mehr, da Wortgefechte in den Ohren der politischen Beobachter einfach zu grausam klangen. Andere Länder übernahmen das System und mit der Zeit wurde die Welt immer friedlicher, die nationalstaatlichen Grenzen fielen, die UN übernahm die Weltherrschaft und alle Menschen wurden Freunde und vernetzten sich per StudiVZ Facebook.

Wäre das nicht schön, lieber Edmund? Und das alles können wir erreichen, wenn wir doch nur eines Tages die verdammten Computerspiele verbieten würden. Eine andere Welt ist möglich, man muss nur fest genug daran glauben. Und nun schlaf schön, damit du eines Tages Bundeskanzler wirst.

Eine Meinung

  1. Ich hab mir den Text zwar nicht komplet durch gelesen aber was ich gelesen hab reicht mir schon. Es ist nicht so wenn man ein Shooter spielt das man sich da am Blut ergötzt und außerdem spielen viele um die lanweilige Scheiße die jeden Tag um sie rum ab geht zu vergessen in der Realität muß man für alles kämpfen man wird beschissen und abgezogen im Computerspiel ist alles klar geregeld wenn du Scheiße baust kannste das Spiel nicht gewinnen. Im Gegensatz in der Supertollen „schönen Realität“ wenn du Geldanlegen willst wirste beschissen und der Staat macht nichts dagegen wenn man ehrlich und offen bist wirste ausgenommen man hat so gut wie nie Chance eine einmal eingenommene Sozialestellung zuverbessern. Im Computerspiel hat am Anfang jeder die gleichen Chacen zugewinnen in der Realität lebt man einfach ohne Chancen auf Gewinn einfach trostlos vor sich hin und nichts passiert so wirklich spannend wäre. Und deshalb werde ich trotzdem nicht zu Gewalttäter ich kann nämlich zwischen virtueller und realer Welt unterscheiden (wenn´s Langweilig ist muß es wohl die reale Welt gewesen sein)

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