Ein Tabuthema: Doping im Fußball und die spärlichen Kontrollen

Doping im Fußball sei im Gegensatz zu Ausdauersportarten wie Radfahren nutzlos, hieß es jahrelang. Ein Dopingmittel um so dribbeln zu können, wie Superstar Lionel Messi wird es sicher niemals geben. Dennoch lässt sich die Wahrscheinlichkeit, dass der eine oder andere Spieler zu Aufputschmitteln greift, nicht von der Hand weisen. Dass Champions-League-Sieger FC Barcelona und Rivale Real Madrid mit dem „EPO-Arzt“ Fuentes kooperieren, sind allerdings bislang unbewiesene Gerüchte.

Doping auch beim Fußball möglich

Seit der kommerziellen Vermarktung des Fußballs ist die Belastung für Profispieler kontinuierlich angestiegen. Nationalspieler wie Manuel Neuer oder Philipp Lahm absolvieren jedes Jahr bis zu 60 Pflichtspiele. Regenerationszeiten wie die Sommerpause werden stetig kürzer. Da könnten in der entscheidenden Phase der Saison, wenn der Mittwoch- Samstag- Rhythmus plus anstrengende Reisestrapazen zur Regel werden, Dopingmittel zur Erhöhung der Ausdauer durchaus wirksam gegen Müdigkeitserscheinungen eingesetzt werden, auch schmerzlindernde Substanzen wären denkbar.
Trotzdem wurden nur einzelne Fälle von Doping im Fußball bekannt. Adrian Mutu (Chelsea London) beispielsweise wurde wegen Kokainkonsum für sieben Monate gesperrt. Rio Ferdinand von Manchester United vergaß angeblich die Abgabe seiner Urinprobe, was gleichbedeutend mit einer positiven Probe ist, und wurde von der UEFA für acht Monate gesperrt.

Urinprobe statt Blutbank

Die Richtlinien der UEFA im Kampf gegen Doping im Fußball sind nicht einheitlich. Der DFB etwa führt Dopingkontrollen nach jedem Spiel nur mittels der Urinprobe eines ausgelosten Spielers durch. Eine Blutentnahme oder das Anlegen einer Blutbank der Spieler, wie von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) gefordert, zum Nachweis etwa von EPO, lehnt der DFB bislang ab. Zudem finden Trainingskontrollen zu selten und Freizeitkontrollen überhaupt nicht statt.
Interessanterweise sprach sich ein so arrivierter Trainer wie Felix Magath (Meister mit Bayern München und dem VfL Wolfsburg) sogar für die Freigabe von Doping im Fußball für verletzte Spieler aus. Auf diese Weise könnte die Rekonvaleszenzzeit deutlich verkürzt werden.
Gerade der Missbrauch von Doping im Jugendfußball muss strikter bekämpft werden. Den heranwachsenden Spielern muss die Einnahme von Wachstumshormonen oder Präparaten zum Muskelaufbau erschwert werden. Eine effiziente und flächendeckende Kontrolle muss vom DFB angeordnet werden und liegt im Interesse aller Fußballfans.
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2 Meinungen

  1. Das Doping beim Fußball, so wie bei jeder anderen Sportart unfair ist, steht wohl außer Frage. Die angesprochene Blutdatenbank würde ich für den Profibereich auch noch befürworten. Von Kontrollen während der Freizeit bin ich jedoch überhaupt nicht begeistert. Kontrolle ist gut, aber irgendwann muss auch Schluss sein.

  2. Wie sehr auch Freizeit-Fussballspieler nach einer Leistungssteigerung durch Dopingmittel suchen zeigt sich in einer Frage, die man hier findet:
    http://www.sportlerfrage.net/frage/was-ist-das-beste-legale-dopingmittel-um-beim-fussball-topleistung-zu-erbringen

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