DMZ 8 No Future: Rezension zur Neuerscheinung von Brian Wood

Im nun achten Teil der DMZ-Comicserie von Brian Wood steht, zumindest in der Hauptstory, diesmal nicht Matty Roth im Mittelpunkt des Geschehens, sondern ein Polizist namens Tony.

Zeitlich ist die Story noch vor dem ersten Band angesiedelt und erzählt die Geschehnisse vor dem Absturz des Hubschraubers in dem Matty saß. Tony war vor dem Krieg Polizist in New York und hat bei der Evakuierung der Stadt seine Frau und seine beiden Kinder verloren, welche bei einer Massenpanik während der Evakuierung auf tragische Weiße umgekommen sind.

Tony schaffte es nicht mehr die Stadt zu verlassen und blieb in der DMZ zurück. Um mit dem tragischen Verlust fertig zu werden, schließt er sich einer Gruppe von Leuten an, die ähnliches erlebt haben und die sich in „Sitzungen“ darüber austauschen. Was sich zunächst als Zweckgemeinschaft und Selbsthilfegruppe darstellt, entpuppt sich schnell als Gehirnwäsche und Abrichtung der Beteiligten. So rutscht Tony immer tiefer in den Sog von Gewalt und Tod und wird letztendlich zu allem bereit sein.

10 Kurzgeschichten enthalten

Neben der Hauptstory  in DMZ 8 No Future sind in der ersten Hälfte des Bandes 10 Kurzgeschichten und Momentaufnahmen enthalten, die als „Notizen aus dem Untergrund“ zusammengefasst sind. Darunter die mehrseitige Geschichte „Im Herzen von North Jersey“, in der Matty den Anführer er freien Staaten trifft und einige interessante Hintergrundinformationen zum Krieg mitbekommt. Die Momentaufnahmen beschränken sich auf eine Seite und zeigen mal den Chinatown-Paten Wilson, Zee oder auch unbekannte Personen aus der Zone und werden immer mit etwas Text unterstrichen. So erfährt man zum Beispiel welche Stellung die Sprayer im neuen New York einnehmen und wie sie versuchen etwas Schönheit zurück in den grauen Alltag zurückzubringen.

DMZ 8 No Future: Kein Mangel an Künstlern

Die Story zu „No Future“, ebenso wie die „Notizen aus dem Untergrund“ stammen von Serienschöpfer Brian Wood und wurden von ihm schlüssig in die bestehende Geschichte eingefügt. Brian Wood gibt in diesem Band dem Leser die Möglichkeit etwas über den Tellerrand zu schauen und macht verpasst seiner Welt dadurch mehr Glaubwürdigkeit.

Über eins kann man sich DMZ 8 No Future sicherlich nicht beschweren – ein Mangel an Künstlern! Dieses Mal wurde die Hauptstory nicht von Riccardo Burchielli sondern von Ryan Kelly (Lucifer, Northlanders) gezeichnet, welcher eine gute Atmosphäre und tolle Charaktere schafft. Aber natürlich kein DMZ ohne Burchielli, der uns in „Im Herzen von North Jersey“ einen stimmungsvollen schwarz-weiß Ausflug präsentiert. Des Weiteren sind Arbeiten von Philip Bond (Deadpool, Scott Pilgrim), Dave Gibbons (Superman, Green Lantern) und Jim Lee (X-Men, Batman und viele viele mehr) zu bewundern.

Mein Fazit:

Der achte Teil der Serie vor allem künstlerisch sehr interessant und bietet einiges an Abwechslung. Am besten hat mir die Kurzgeschichte „Plastikspielzeug“ von Fabio Moon gefallen, welche komplett ohne erklärende oder gesprochene Worte auskommt und trotzdem extrem stimmungsvoll und mitreißenden ist. Die „Notizen aus dem Untergrund“ frischen den Band ordentlich auf und verleihen der von Brian Wood erschaffen DMZ eine größere Authentizität. Die Hauptstory ist ganz in Ordnung und gibt nochmals einen Einblick auf die Anfangstage der DMZ. Trotzdem hatte ich leider den Eindruck, dass Wood so langsam die Ideen ausgehen und man nicht so recht wusste, wie man den nächsten Band füllen sollte. Meiner Meinung nach ist es an der Zeit der Comic-Serie entweder mit einer radikalen Veränderung neuen Schwung zu geben oder sie Abzuschließen.

DMZ 8 No Future von Brian Wood und Ryan Kelly erscheint 15.02.2011bei Panini Comics im Softcover mit 108 Seiten. Preis 14,95 Euro.

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