Digitale Fessel 15: Microsoft macht den Bundestrojaner überflüssig

Während sich Juristen, Datenschützer, Bürgerrechtler und das BKA noch um die Rechtmässigkeit der Online-Durchsuchung von Privat-PCs streiten, macht Microsoft Nägel mit Köpfen und schnüffelt die Anwender seines neuen Office-Programms aus.

Wie die Computerzeitschrift PC-Praxis meldete versendet das neue MS Office 2007 Daten der Anwender nicht nur an den Hersteller in Redmond, sondern auch an eine Marketingagentur.

Ein derart ungeheuerliches Vorgehen hatten Kritiker des Software-Riesen schon länger befürchtet. Dass nun aber Nutzerdaten, IP-Adressen und Lizenznummern im Kontext der aktuellen Arbeit an einem Office-Dokument per Cookie an Marktforschungsunternehmen gesandt werden, grenzt an Industriespionage.

Peinlich ist dies auch im Zusammenhang mit dem erst kürzlich bekannt gewordenen Skandal um Microsofts Live-Messenger, der Werbung für äusserst fragwürdige Software (Malware) eingeblendet hat. Hierfür hat sich Microsoft bereits öffentlich entschuldigt.

Nachdem das BKA kürzlich zwei Programmierstellen ausgeschrieben hat, die zur Entwicklung des 'Bundestrojaners' besetzt werden sollen, stellt sich die Frage, ob man diesen Service nicht steuersparend bei Microsoft direkt einkaufen könnte.

Mehr: Office kontaktiert Marketing-Server Spionagevorwürfe gegen Microsoft

Mehr zum Thema Online-Dursuchung und Bundestrojaner (mit umfangreicher Linkliste zum Thema): heise.de

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[Sarkasmus inside]

-m*sh-

Keine Meinungen

  1. Wilhelm Ruprecht Frieling

    Bei Skype sieht es angeblich noch schlimmer aus. Da werden Gespräche komplett aufgezeichnet und verwertet.

  2. Ja, und zumindest die Windows-Version ‚telefoniert auch nach Hause‘, wie man so schön sagt.-m*sh-

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