Die ‚Wunderbeere‘ Acerola: Was kann sie wirklich?

Die Acerolakirsche (botanisch nicht verwandt mit unserer heimischen Kirsche – der Name rührt eher von ihrer optischen Ähnlichkeit her) ist eine subtropische Frucht mit Hauptanbaugebieten in Südamerika und Brasilien. Insbesondere in Brasilien ist die Frucht schon seit etlichen Generationen bekannt und findet alltägliche Verwendung in Speisen und Getränken – jüngst ist sie auch bei uns ein Begriff, als Nahrungsergänzungsmittel oder als Aromageber und Vitaminlieferant in Joghurts und Säften. Aufgrund der häufig undurchsichtigen Vertriebsstruktur sowie Produktionsquellen gerade bei der Nahrungsergänzung im Internet, betrachten jedoch viele, und das nicht immer gänzlich zu Unrecht, die Acerola und deren Produkte skeptisch – es stellt sich also die Frage was wirklich dran ist an der versprochenen Vitaminbombe.

Acerola Kirsche – pures Vitamin C

Fakt ist, dass die sogenannte Antillenkirsche den höchsten Anteil an Vitamin C unter allen bekannten Früchten und Gemüsesorten nachweisen kann. Seriöse Quellen sprechen hierbei von bis zu 2.100 mg auf 100 Gramm Früchte, andere sogar von bis zu 3.000 mg. Verglichen mit der gleichen Menge Orangen wäre der Vitamin-C-Anteil damit bis zu 42-fach höher, wobei man hier jedoch stets von reifen frischen Früchten spricht. Genauere Angaben zum Endprodukt liefert meist nur das Etikett, häufig nicht einmal das. Hier liegt auch die Krux, denn Nahrungsergänzungen fallen unter die Lebensmittelverordnung – heilversprechende Positivierungen sind gesetzlich verboten, da die Wirkung von Nährstoffen bei jeder Person unterschiedlich ist, und stark abhängig von der individuellen Lebenssituation und Ernährung ist. Was also bringt die Acerola einem überhaupt?
Wer sich ausgewogen ernährt benötigt in der Regel keine Nahrungsergänzungsmittel – sie können insbesondere bei isolierten Einzelpräparaten sogar negativ wirken (bspw. bewirkt zu viel Eisen die Verwertbarkeit von Zink, was Krankheiten begünstigen kann). Der Anteil der Vitamine, insbesondere Vitamin C, in der Acerola ist letztlich derart hoch, dass man seinen Vitamin-C-Bedarf von über 2 Wochen mit lediglich 100 Gramm frischer Früchte decken könnte. Die Indikation von Präparaten wie bspw. Pulver ist indes ziemlich ungenau, und kann zu einer Überdosierung führen. Zu viel Vitamin C gilt als gesundheitsschädlich.

Sinnvolle Quelle an Antioxidantien

Richtig dosiert liefern Produkte aus der Acerola jedoch besonders bei einem Mehrbedarf wie Stress, Krankheit, bei Rauchern und Sportlern eine praktikable Quelle für Antioxidantien (Vitaminen) die sich positiv auf die Zellalterung auswirken. Das Hautbild kann sich verfeinern, Freie Radikale werden wirkungsvoll gehemmt, der Muskelaufbau unterstützt und das Zellaltern verlangsamt. Eine Verjüngungskur darf zwar nicht erwartet werden, doch in der richtigen Menge kann die Acerolakirsche durchaus helfen den Bedarf zu decken. Wie immer gilt aber: Die Menge macht den Unterschied, und eine ausgewogene Ernährung sollte in 90% aller Fälle ausreichend sein.

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