Die Grundlagen des Tarots

Für das Legen wird ein spezielles Kartenspiel mit 78 Karten benutzt. In der Esoterik wird den Karten die Fähigkeit zur Wahrsagung zugesprochen. Die wissenschaftliche Sichtweise geht davon aus, dass die bebilderten Karten zumindest einen Spiegel äußerer und innerer Prozesse darstellen. Auf diese Art können unbewusste Gefühle hervorgerufen werden und dadurch die gestellten Fragen sozusagen aus dem Unterbewusstsein beantwortet werden.

Ein Kartensatz oder Deck wird in die 22 großen Arkana und die 56 kleinen Arkana unterteilt. Den großen Arkana wurden in den meisten Decks die Nummern 0 (der Narr) bis 21 (die Welt) zugeteilt. Die kleinen Arkana bestehen aus 4 x 14 Karten in den Farben Schwerter, Kelche, Stäbe und Münzen von 1 bis 10. Die Karten heißen dementsprechend 1 Schwert, 2 Schwerter usw. In einigen Decks weichen die vier Farben von den traditionellen Bezeichnungen ab. Die bekanntesten Tarot Decks sind das Rider-Waite-Tarot und das Crowley-Tarot.

Es gibt eine große Anzahl verschiedener Legemuster. Entsprechend der Komplexität und des Umfangs der Fragestellung können einfache Muster mit wenigen Karten bis zu komplizierten Anordnungen mit sehr spezifischen Bedeutungen der einzelnen Karten gelegt werden. Eine der einfachsten Methoden ist das Auslegen von drei Karten, von denen die erste die Vergangenheit, die zweite für die Gegenwart und die dritte für die Zukunft repräsentiert. Die Fachliteratur hat eine Vielzahl Vorschläge für Muster, jedoch sind der Phantasie beim Kreieren eigener Legebilder keine Grenzen gesetzt.

Es bestehen etliche Verbindungen zwischen dem Tarot und anderen esoterischen Systemen, wie zum Beispiel der Alchemie, der Numerologie und der Astrologie. Diese sollen Gegenstand weiterer Beiträge werden.

6 Meinungen

  1. Sehr guter und informativer Beitrag! Es wäre auch von Interesse mit statistisch geeigneten Verfahren zu prüfen, inwieweit die Vorhersagen des Orakels tatsächlich eintreffen. Vermutlich wird das Ergebnis von der Art der Fragen und der Persönlichkeit des Fragenden abhängen.

  2. Außer dem Tarot gibt es noch das gerade in der Esoterik weit verbreitete Orakel nach dem altchinesischen Weisheitsbuch I-GIng. Hierbei verwendet man jedoch nicht Karten, sondern Schafgarbenstengel oder Münzen. C. G. Jung hatte viele Jahre mit dem I-Ging experimentiert Die Ergebnisse waren für ihn so erstaunlich, dass er sie nicht als bloße Zufälle abtun konnte: „Ich stieß immer wieder auf erstaunliche Koinzidenzen, die mir den Gedanken eines akausalen Parallelismus (einer Synchronizität, wie ich ihn nachmals nannte) nahe legte.“ Auch solche Erfahrungen führten Jung zu der Erkenntnis: „Unsere Psyche ist von der Weltstruktur her angelegt, und was im Großen geschieht, ereignet sich auch im Kleinsten und Subjektivsten der Seele.“ Sollte das Tarot tatsächlich funktionieren, wäre das vielleicht eine Erklärung.

  3. Ein guter Hinweis; zum Thema I Ging wird es zukünftig auf jeden Fall noch Beiträge geben 🙂

  4. Ilga, ich bin schon gespannt auf Deine Beiträge zum I Ging.
    Übrigens, Hermann Hesse schrieb über dieses höchst wundersame Weisheits- und Orakelbuch: „Wenn man eine der Zeichen-Kombinationen anblickt, sich in Kian, das Schöpferische, in Sun, das Sanfte, vertieft, so ist das kein Lesen und ist auch kein Denken, sondern es ist wie das Blicken in fließendes Wasser oder in ziehende Wolken. Dort steht alles geschrieben, was gedacht und was gelebt werden kann.“

  5. Ein sehr schöner und klarer Beitrag:-)
    Danke für die schöne Info!

    Viele Grüsse

    Luiza

  6. Ich stimme dir zu, dass die richtigen Hochzeitsglückwünsche immer von herzen kommen, aber auch wenn nicht in jedem ein Schiller steckt, sind gereimte Glückwünsche doch etwas schönes. Vor allem, wenn es sich auf das Brautpaar persönlich bezieht. Standardsprüche aus dem Internet sind komplett lahm. Lieber Anregungen im Netz sammeln und dann selber schreiben.

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