Die ARD lässt „Rote Rosen“ regnen

Und siehe, das Genre wird erwachsen: Anders als die Heldinnen und Helden in "Schmetterlinge im Bauch", "Verliebt in Berlin", "Julia" und "Sturm der Liebe" hat die Protagonistin der neuen Telenovela das jugendliche Verfallsdatum längst überschritten. Die "Rote Rosen"-Hauptdarstellerin Petra (Angela Roy) hat nämlich die Vierzig schon ein paar Jahre hinter sich, aber zum Glück "liegt das Beste noch vor ihr".

Petra ist eine entfernte Verwandte jener Figuren, die Senta Berger oder Thekla Carola Wied seit Jahren in den einschlägigen TV-Filmen verkörpen: Die betrogene Gattin im reifen Alter schlägt zurück – Mutti macht mobil bei Arbeit, Sport und Liebesspiel. So gehts auch der "Rosen"-Kriegerin: Von ihrem Mann (Gerry Hungbauer) wegen einer jüngeren Geliebten verlassen, muss Petra ihr Leben zwischen zwei erwachsenen Töchtern, der biestigen Schwiegermutter, einer verflossenen Jugendliebe und dem schnöden Gelderwerb neu einrichten. Denn der böse Gatte sperrt die Konten und beginnt eine erbarmungslose Scheidungsschlacht, während die Geliebte den Sohn unterm Herzen trägt, den seine Frau ihm nicht schenken konnte.

Zweifellos bietet diese Heldin des Alltäglichen eine ideale Identifikationsfläche für die vielen geschiedenen, verlassenen und allein stehenden Frauen mittleren Alters, die mit ihren flüchtigen Ex-Männern hadern. Und eines ist gewiss: Den Regeln des Genres nach wird es am Ende nicht nur Tränen, sondern auch Trost geben – also ein blumiges Happyend für Petra.

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