Die 10 häufigsten Übersetzungsfehler: False Friends Englisch-Deutsch

Wer Englisch in der Schule hatte, der kann sich bestimmt noch an ein paar „False Friends“, also falsche Freunde, erinnern. Gemeint sind damit diese verflixt ähnlichen Wörter, die man aus purer Logik für das jeweilige Pendant in der anderen Sprache hält. Doch aufgepasst, nicht immer ist das Naheliegende auch die richtige Übersetzung. Wir haben für Sie die Top10 der „False Friends“ einmal zusammengestellt, so dass Sie beim nächsten Urlaub im englischsprachigen Ausland oder auch beim Arbeitsmeeting nicht in die allzu bekannten Übersetzungsfallen tappen.

False Friends: Die Top 10

1

Das Rezept vs. receicpt

Sie waren ganz wundervoll essen, wollen das Dessert Ihres Gastgebers loben oder den leckeren Happen von der Party Ihrer Freunde gern einmal zu Hause nachkochen? Doch aufgepasst, bei der Frage nach einem Koch-Rezept, sollten Sie nicht auf das so ähnlich klingende Wort „receipt“ hereinfallen, das bedeutet nämlich „Kassenzettel“ und keineswegs „Rezept“. Wer das haben möchte, sollte sich nach dem „recipe“ erkundigen, dann kommen auch keine peinlichen Gesprächspausen auf, weil Sie statt eines nett gemeinten Nachfragens irrtümlich Geldnachweise verlangt haben. Auch gut zu wissen ist, dass das Rezept vom Arzt wiederum einen anderen Namen im Englischen hat, und nicht synonym wie im Deutschen verwendet werden kann. Wer also ein Rezept vom Arzt braucht, der fragt bitte nach einer „prescription“ – dann sollte auch dieser Besuch problemlos verlaufen.

2

aktuell vs. actual

Wer sich, vor allem im Geschäftsleben, über die aktuelle Lage der Firma, aktuelle Zahlen oder Entwicklungen unterhält, der sollte keinesfalls auf den falschen Freund „actual“ hereinfallen. Die korrekte englische Übersetzung von „aktuell“ ist „topical“ oder „current“. Das englische Wort „actual“ hingegen bedeutet übersetzt „wirklich“ oder „tatsächlich“ und kann somit zwar auch in der Welt der Zahlen angewandt werden, hat aber nichts mit den neuesteten Aufs und Abs in der Branche zu tun.

3

bekommen vs. (to) become

Ein guter alter Bekannter unter den „False Friends“ ist das Beispiel des deutschen Verbs „bekommen“, das man so leicht ins ähnlich klingende „(to) become“ übersetzen möchte. Doch Vorsicht ist geboten, „(to) become“ bedeutet nämlich so viel wie „werden“ im Deutschen, und Sätze wie „I become three breads“ lassen Ihr Gegenüber wohl eher in Lachanfälle ausbrechen, als Ihnen Brot zu verkaufen. Die korrekte Übersetzung für „bekommen“ lautet „(to) get“ – und dann klappt das auch mit dem Einkauf.

4

Eine Billion vs. billion

Auch wenn wir uns hiermit in Zahlenhöhen begeben, die selten erreicht werden, so ist es doch interessant zu wissen, dass ein Amerikaner mit einer „billion“ auf seinem Konto zwar keineswegs arm ist, allerdings vom deutschen Zahlenwert ausgehend noch lange kein Billionär ist. Denn eine englische „billion“ ist bei uns lediglich eine „Milliarde“ – wohingegen die deutsche „Billion“ für 1000 Milliarden steht, und das ist im Englischen dann schon eine „trillion“. Aber keine Panik, bis zur Millionen sind die Zahlenwerte die gleichen!

5

Der Chef vs. chef

Auch von diesem Paar hat der ein oder andere sicherlich schon gehört, und doch tappen die Deutschen immer wieder in die Falle, den so englisch klingenden Begriff „Chef“ synonym im Englischen zu gebrauchen. Ein schwerer Fehler, denn dort bezeichnet das Wort „chef“ einen Koch, und keinesfalls ihren Vorgesetzten. Um es sich mit diesem nicht zu verscherzen, sollten Sie im Englischen immer von ihrem „boss“ reden.

6

engagiert vs. engaged

Wer sehr engagiert ist, bringt dies gerne auch in Gesprächen zum Ausdruck, kann allerdings mit Sätzen wie „I am very engaged to the nature“ gehörig daneben langen, und statt Anerkennung und Lob, eher unangenehme Stille ernten. Denn wer engagiert ist, der ist einer Sache gegenüber „committed“, wer allerdings „engaged (to somebody)“ ist, der ist verlobt – und auch wenn ein Engagement in einer Umweltvereinigung löblich ist, so ist eine Verlobung mit Mutter Natur für die meisten eher ein Grund eine kleine Plauscherei schnellstmöglichst zu beenden.

7

Das Gymnasium – gymnasium

Ein weiteres Pärchen, das bei Ihren englischsprechendem Gegenüber für Verdutzen und Verwirrung, und nicht etwa für Anerkennung sorgen wird, ist die unterschiedliche Handhabung des Wortes „Gymnasium“. Bei uns bezeichnet es die Anwesenheit auf der höchsten Schule im deutschen System, bei den Amerikanern oder Engländern werden Sie höchstens Mitleid ernten, wenn Sie stolz mitteilen, dass Sie Ihren schulischen Abschluss in einer „Turnhalle“ gemacht haben – das bedeutet „gymnasium“ nämlich dort. Die richtige Übersetzung für das deutsche „Gymnasium“ hingegen fällt schwer aufgrund der unterschiedlichen Schulsysteme, mit „high school“ können Sie sich aber auf der sicheren Seite fühlen.

8

Das Handy vs. handy

Ein Beispiel für nicht gelungenen Anglizismus kann man beim „Handy“ finden, dass man im Englischen nur unter dem Begriff „mobile phone“ oder auch „cell phone“ kennt. Denn bei den Landsleuten wird keine Verbindung zu Telefonen klingeln, wenn man in der englischen Sprache von „handy“ faselt, da dies lediglich „praktisch“ oder „nützlich“ bedeutet. Diese Eigenschaft wiederum mag ein „Handy“ zwar haben – für die Sprachbarriere war diese Wahl als Name für das Mobiltelefon allerdings weniger nützlich.

9

sensibel vs. sensible

Wirklich verwirrend wird es bei diesem Pärchen, denn leider bezeichnet das englische Wort „sensible“ nicht etwa einen sensiblen Menschen, sondern bedeutet „vernünftig“. Wer ausdrücken möchte, dass seine Gefühlswelt leicht ins Wanken gebracht werden kann, der sollte sich „sensitive“ einprägen, die korrekte Übersetzung für „sensibel“. Und vielleicht ab und zu auch ein bisschen mehr „sensible“ sein, um nicht allzu oft in Tränen auszubrechen.

10

Tablett vs. tablet

Wer in der Gastronomie arbeitet, und andauernd über die Unmengen an „tablets“ stöhnt, ist ebenfalls auf dem Holzweg, denn das Tablett bedeutet korrekt übersetzt „tray“, wohingegen „tablet“ die „Tablette“ meint. Und Sie wollen ja sicherlich nicht, dass Ihr Gegenüber annimmt, Sie würden unter dauerhaftem Medikamenteneinfluss stehen, und Tag für Tag unzählige Pillen einwerfen. Um perfekt gerüstet zu sein, finden Sie eine ausführliche Liste der „falschen Freunde“ hier.

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