Deutschlands Ganztagsschulen laufen sich auf Kosten der Schüler warm

So könnte man den Status Quo der Ganztagsschule in Deutschland im Slang der niederschwelligen Sozialpädagogik zusammenfassen. Ist doch alles easy. Die haben halt nur eine Weile gebraucht. Aber so langsam wird alles besser. Und, ich will ja gern objektiv sein, das stimmt auch! Mittlerweile streiten die Schulen um das richtige Konzept. In manchen Ländern und da wieder an manchen Schulen gibt es gar verpflichtenden Unterricht bis 16 Uhr, statt der Beliebigkeit des "Wer kommt, der kommt." So kann man sich aus Schulsicht rantasten. Man hat ja ein Schulsenatoren-, Lehrer-, Rektor- oder sonstiges Schuldienstleben dafür zur Verfügung. Ein Job wie jeder andere.

Übersehen wird dabei gern und ständig, dass es die konkreten Schülern in ihren konkreten Situationen sind, die unter der Experimentierfreudigkeit und der darwinistisch-evolutionären Fortentwicklung neuester Schulkonzepte ganz konkret zu leiden haben. Der Grundschüler hat im Normalfall genau vier Jahre. Vier Jahre, in denen er bzw. sie ein Anrecht auf eine professionelle Leistung seitens der Schule hat. Denn diese vier Jahre gibt ihm bzw. ihr keiner zurück. Gerät er/sie in eine schulpolitische Umbauphase, ist er/sie wesentlich stärker in der Bildungsbiographie betroffen als das Schulpersonal.
Ich sehe es ganz aktuell schon allein am Unterrichtsausfall meines Sohnes, der derzeit noch die vierte Klasse einer Grundschule besucht, an der soeben der Anbau zur Ermöglichung des Ganztagsbetriebs in vollem Gange ist. Konzeptbesprechungen hier, Konzeptbesprechungen da. Zusatzangebote fallen komplett weg. Der Lehrkörper hat keine Zeit. Wöchentlich fallen bis zu vier Unterrichtsstunden aus. Geschriebene Arbeiten werden in Zeitfenstern von bis zu sechs Wochen korrigiert. Inakzeptabel. Klar, ab nächstem oder übernächstem Jahr wird alles besser und der Rektor wird sich zurückerinnern. Damals, ja damals, da haben wir an dieser Schule Geschichte geschrieben.

Die Schüler, die später die Folgen der Mangelversorgung in den "schwierigen" Jahren ausbaden müssen, sind da zum Glück längst schon weg. Und so kann der Lehrkörper, wie auch die Bildungspolitik ungeachtet der Schülerschicksale weiter vor sich hin experimentieren.

..Bang..

(Foto: www.pixelquelle.de / Fotograf: Jürgen Radzieja)

6 Meinungen

  1. DEUTSCHLAND & SEINE SCHULREFORMEN…Alle 10 Jahre spätestens werden alle bisherigen pädagogischen Erkenntnisse über Bord geworfen, ebenso die neusten Ergebnisse aus der Erforschung:Wie lernt der Mensch???Theorien darüber ignoriert,weil auch hier das Geld regiert.Kinder und Jugendliche und Lehrer werden in deutschen Schulen „verheizt“,weil es vernünftiger ist,laut der Bundeskanzlerin,in Aphganistan den Amerikanern finanziell beim Kriegführen zu helfen,indem „DAS VOLK“… (wir) ihnen unsere teuren Aufklärungs-Tornados samt unseren Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung stellen.Reformen kosten nun mal Geld,und erst gibt es Krippen-Plätze,damit Eltern so was Betuggtes wie im IRAQU mitfinanzieren können.Im Freistaat Bayern erlebe ich täglich wie bereits Grundschüler gequält werden,indem die NOTE 3 (befriedigend) einer Katastrophe nahe kommt,wenn Maxi die 4. Klasse besucht,jetzt nur einsen und zweien nachhause bringen soll.Es gilt den NC(Numerus Clausus) zu knacken;ansonsten bleibt nur der Probeunterricht,der heute so schwer ist,dass 70% durchfallen müssen.Wir haben hier nämlich erheblichen Lehrermangel in Bayern.Die Lehrerin von Laura ist schwanger und hat daheim noch ein 2 jähriges Kleinkind zu versorgen.Deshalb ist sie momentan krank geschrieben.Eine Kollegin vertritt sie ab und zu, oder Sport,Kunst,Werken und Musik werden auch für die Parallelklasse gestrichen,weil ihre Klassenlehrerin in der 4b Vertretungs-Unterricht erteilen muss. Klassenarbeiten dem Internet entnommen sollen eine deutsche Schüler-Elite aufspüren,die sich wie folgt zusammensetzt:Voraussetzung ist ein IQ,der sich gewaschen hat und Eltern,die dem Schulstoff ihrer Kids auch folgen können.Ansonsten tut es private Einzelnachhilfe.Für schmälere Geldbeutel gibt es das boomende Geschäft diverser PAUK-Institute.Lernen in Gruppen;vielleicht mit dem Vorteil,das manch einer,dank eines Studienrats a.d., endlich versteht,was sein obergescheiter Mathe-Lehrer da vorne an der Tafel dozierend vom Stapel lässt.Für die normal begabten Schüler bleibt vielleicht die Realschule,für die Kids alleinerziehender Mütter,die keinen Unterhalt vom Ex-„Mann“erhalten und arbeiten MÜSSEN,aber wird nach unten in die Hauptschule orientiert.Für unsere fremdsprachigen und Kultur fremden Kinder unserer GAST-Arbeiter bleibt trotz Bemühungen die deutsche Sprache zu beherrschen,indem sie sie schreiben und sprechen können,in Maßen,es nicht erspart doch auf dem Abstell-Gleis Hauptschule zu landen.Sie scheitern an solchen Lerninhalten bereits im Grundschul-Bereich wie:Unterstreiche das Akkusativobejekt blau und das Prädikat rot.Ordne in einer Leseprobe Sätze,die sich inhaltlich geringfügig unterscheiden,bestimmen Absätzen zu.Zahlenrätsel,die X-Gleichungen voraussetzen.In einer Heimat-und Sachunterrichts-Probe wird verlangt zu wissen nämlich…“Die Ausgaben und Einnahmen unserer Gemeinde und nenne 5 Beispiele für Steuern,die anfallen…Gewerbesteuer,,,,,“Das sind Fragen und Aufgabestellungen,die 8 bis 10Jährige in der 4. Jahrgangsstufe interessieren und beherrschen sollen.Was hat ein 8Jähriger in der 4. Klasse zu suchen?Ganz einfach er wurde in Bayern auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern bereits mit 5 Jahren eingeschult.Es gibt sie die Überflieger-Kinder.Aber nur vereinzelt und sie zeichnen sich hauptsächlich dadurch aus,dass kein Kind mit so einem Besserwisser spielen will.In der GS wird heute ausschließlich für das Gymnasium vorbereitet,allein zu dem Zweck die Verkürzung dort um ein Schuljahr schon im Vorfeld aufzufangen.Es geht in erster Linie um die Produkt orientierte WARE junger Mensch,um ihn schnellst möglich als Steuerzahlerzu benutzen.Schüler und Studenten kosten den Staat enorm viel Geld;außerdem geht es nur darum,sie alle so schnell und billig wie nur möglich ,der arbeitenden Bevölkerung zuzuführen.Verfallen dem WAHN,dass das Gehirn eines Kleinkindes sich im gleichen Hochgeschwindigkeits-Tempo weiterentwickelt,wie die Entwicklung aller Technischen Neuheiten der Superlativen des neuen Jahrhunderts. Siehe CEBIT…Wir stammen vom Affen ab und wie lange hatte es gedauert bis er sich aufgerichtet hat,mittels der Veränderung seiner Gehirnwindungen?Länger als 50 Jahre bestimmt. Doch wenn es nach unserem Kultusminister Schneider ginge,wird das schön weiterhin ignoriert und Zahl der Abiturienten des G8 nimmt stetig ab.Wir haben kein drei- sondern ein zweigliedriges Schulsystem,das wir der Strauß-Ära um Monika Hohlmaier zu verdanken haben.Es gibt nach wie vor das G8, die RS und das Auffangbecken HS für alle gescheiterten Schulexistenzen.

  2. Wieder ein Kommentar von mir gelöscht:Deutschland & SEINE SCHULREFORMEN II…Ich wusste gar nicht,dass germanblogs sich auf die Seite von Politikern wie Siegfried Schneider begibt.Fakt ist:In Bayern können das G8 nur 1/4 der Gymnasiasten überleben,wenn sie Nachhilfe bekommen.Das kostet die Eltern bis zu 600 Euro monatlich…Rede-und Presse-Freiheit in Deutschland.Ab heute ein dunkles Kapitel für alle Blogs!!!!Die braune ÄRA Franz-Josef Strauß mit Tochter Monika HoHlmaier ist noch lange nicht zu Ende.Der amtierende Kultus Minister Siegfried Schneider „verheizt“ Bayerns Kinder und Jugendliche!!!!!Es ist die SUCHT der Macht.

  3. Schule heutzutage ist eine permanente Umbruchphase eine Entwicklung ohne vorgeformtes Ende. Nachdem man jetzt nach und nach auch in der Schule versteht das Bildung nicht dann beginnt wenn ein verbeamteter Erwachsener versucht die Aufmerksamkeit von 26 -30 idealtypischen Löschblättern zu erregen die begierig darauf warten sich mit (s)einem Einheitsbrei vollzusaugen, gibt es Hoffnung für unsere Kids. An meiner Schule war es eine spannende produktive Zeit für die Kinder den Umbau (aussen wie innen) mitgestalten zu können. Vom Abenteuerspielplatz Baustelle bis zum Hineintragen von Themen der Veränderung in den Unterricht viele neue Lernerfahrungen die oft weit über das Grundschulcurriculum hinausgingen. Aber die ständige Elternangst, mein Kind lernt nicht genug. Da fragen 2.Klässler Eltern ernsthaft nach, wie die Schule den „Rückstand“ ihrer Kinder nach 2 Wochen Vertretungsunterricht wieder hereinholen will wo doch die Klassenlehrerin krank war ???????Unser Schulsystem krankt eher an der zu geringen Experimentierfreudigkeit, daran das zuwenig auf die Kinder geachtet wird ihre Bedürfnisse wahrgenommen werden. Da kommen unsere konservative Bildungsideologen (aber leider auch die anderen) auf die suupertolle Idee die Schulzeit an Gymnasien um 1 Jahr zu verkürzen, versäumen es aber das Curriculum um die entsprechnde Menge Stoff zu entmüllen. Gerade die Gymnasien die mit ihren Lehr-lern methoden gerne noch 19.Jahrhundert spielen belasten unsere Jugendlichen und verderben ihnen den Spaß am Lernen (37% unserer Kids gehen danach auf die Uni in Schweden sinds ca. 70%) Wie soll dieses Land eigentlich weiterkommen ?

  4. QuasiBetroffener

    Ich bin (dank einiger Umwege) seit 14 Jahren Schüler und wenn ich in dieser Zeit eins gelernt hab, dann folgendes:Guter, alter Frontalunterricht bringt am meisten.So ne Gruppenarbeit oder was experimentierfreudige Lehrer sonst so hin und wieder ausprobieren mag ganz nett sein um sich zu entspannen, es kommt auch am Ende was dabei raus.. aber ich erlebe seit einigen Jahren stetig wachsenden Zeitdruck, gesteigert bis zum jetzigen Zeitpunkt wo sich in meiner Klasse niemand mehr traut, länger als einen Tag krank zu sein, weil den Rückstand aufzuholen anstrengender wäre als sich einfach mit Grippe oder was man sonst so hat in die Schule zu schleppen.Wie gesagt, Gruppenarbeit kann funktionieren, aber sie dauert definitiv länger als wenn ein Lehrer vorne steht und der Klasse die Ergebnisse, die sie bei der Gruppenarbeit erarbeiten würden, direkt gerafft präsentiert. Zumindest bei uns hat eh keiner mehr die Zeit, in der Schule zu lernen. In der Schule versucht man krampfhaft den präsentierten Stoff zu verstehen, das lernen erfolgt dann daheim.Und davon abgesehen: Ich will einen Lehrer da vorne, wenn ich einen Moderator suche schalte ich den Jauch ein und wenn ich im Unterricht mir meinen Stoff selber erarbeiten soll dann können wir den Lehrer gleich ganz weglassen und der Staat spart Geld.

  5. Genau, in diesem Land wünscht man sich immer einen der sagt wo es lang geht. Nur leider leider bleibt so wenig hängen von dem was der wohlmeinende Frontalpädagoge den lieben langen Tag so absondert. Das merke ich dann wenn ich die liebe gymnasiale Bildungselite dann in meinem Seminar in der Uni sitzen habe und leider sehen muss wie sie daran scheitern ein popeliges Referat zu halten oder einen Text vernunftig zu interpretieren. Wenn sie daran knappsen sich selbstständig organisieren zu müssen und das freiere Denken jenseits von Noten, Credit Points und Scheinen erst so mühsam lernen müssen. Nur… Fortschritt und Entwicklung entsteht nicht im Gleichschritt eines formalisierten Frontalsettings. Übrigens ist Herr Jauch nur ein Gesichtsvermieter (eigene Aussage) und Moderatoren sind was anderes als Showmaster.

  6. QuasiBetroffener

    Ich halte jetzt Referate seit der fünften Klasse, anfangs nur eins, zu Stoßzeiten bis zu 20 pro Jahr. Ich glaube ich kanns langsam. Eigentlich kann ichs schon seit mehreren Jahren. Ich hab allerdings auch schon gemerkt, dass manche das rätselhafterweise nie lernen. Referate sind aber auch wieder eine Entschuldigung für den faulen Lehrer von heute, seine Aufgabe nicht wahrzunehmen. Ich darf dieses Jahr erst wieder einen Lehrer (eines Nebenfaches) ertragen, der einfach seinen kompletten Jahresstoff in Referatsthemen eingeteilt hat und sich vom ersten bis zum letzten Tag des Schuljahres einfach mal drei Referate pro Stunde anhört. Ich will damit nicht die komplette Lehrerschaft unter generellen Faulheitsverdacht stellen.. aber entschuldigung, ein wenig Verbitterung über das was ich täglich sehen muss, muss erlaubt sein.Und mal ehrlich: Egal ob nach alten oder neuen Unterrichtsmethoden, der deutsche Schüler wird darauf getrimmt, Dinge in sein Hirn aufzunehmen, sie zur Klausur wieder auszukotzen und sie danach wieder zu vergessen. Langfristig was hängenbleiben muss doch höchstens in Mathe und Verständnis der Inhalte ist selbst in der 13. Klasse viel zu oft unnötig.Im übrigen bin ich auch gern bereit, mir mein Wissen selbst zu erarbeiten, statt vorgekautes zu schlucken. In einer Zeit, in der Anspruch mit künstlicher Zeitverknappung gleichgesetzt wird, ist das aber leider nicht möglich. Irgendwann kommt der Punkt, an dem einen Schüler nicht mal mehr interessiert, ob das gelernte überhaupt so stimmen kann. Der Lehrer wills hören, der Lehrer schreibt die Punktezahl oben hin, also soll er seine Antworten kriegen wie er sie will. Ich krieg dafür mein Abi, hab meine Ruhe und denk mir meinen Teil.

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