Der schiefe Turm von Pisa

Eigentlich als Glockenturm für den angrenzenden Dom gedacht, wurde der Bau des Campanile im 12. Jahrhundert begonnen. Doch bereits nach dem dritten Stockwerk tat sich der Boden unter dem Glockenturm auf und ein Teil sank ab. Daraufhin stellte man den Bau, wie auch während den Kriegen mit Florenz und Genua, zunächst ein.

Der Bau des schiefen Turms gestaltete sich schwierig

Nach etwa einhundert Jahren wagte man sich ein zweites Mal an dem Bau und baute die höheren Stockwerke schief um die Schräglage auszugleichen. Nach erneuten Bauunterbrechungen wurde der schiefe Turm von Pisa, 1372 fertiggestellt.

Das vorherrschende Baumaterial des Turms ist der weltweit bekannte Carrara-Marmor aus Italien, der durch seine weiß-gelbliche Maserung auffällt. Allerdings drohte dem schiefen Turm durch die Mehrbelastung des tragenden Mamors der Einsturz, durch eine starke Ausbreitung von Rissen.

Der Turm selbst, ist auf einem Fundament gebaut, das einer Spirale gleicht. Säulengänge umranden den Innenbau des Turms. Die Fassade wird nicht nur durch das weiße Äußere des Mamors geprägt, auch schwarze Platten wurden in Mustern verarbeitet. Die eigentlich schlichten Säulen werden von reichlich verzierten Kapitellen, die an die korinthischen Akanthuskapitelle erinnern, abgeschlossen.

Schiefer Turm von Pisa zunächst vor Einsturz gerettet

Schon während des Mittelalters wurden zahlreiche Rettungsversuche zum Erhalt des Turmes gestartet, besonders aber in den Neunzigerjahren wurden mehrere Maßnahmen getroffen um eine weitere Neigung zu verhindern. Man schaffte es sogar, dass sich der Turm weiter in die Gegenrichtung (nach Norden) neigte, so dass er ab 2001 wieder für das Publikum zugänglich wurde. Im Jahr 2008 wurde der Turm, laut BBCnews, als „stabilisiert“ erklärt. Aufgrund des extremen Neigungswinkels blieben die Glocken des Turms lange Zeit stumm.

Der schiefe Turm von Pisa ist nur eines von vielen Bauwerken, die in eine Schieflage gerieten oder aus anderen Gründen schief gebaut wurden. Andere Beispiele sind etwa das Holstentor in Lübeck oder St. Clemens in Mayen (Rheinland-Pfalz).

2 Meinungen

  1. Bei einer Umfrage von „lastminute.de“ kam gerade heraus, dass 5% der Befragten auf den Schiefen Turm als Sehenswürdigkeit verzichten könnten.

  2. 5% ist ja jetzt nicht gerade viel. Hab den Eindruck, Pisa wird Tag für Tag von Bussen mit Touristen überrollt, die einmal kurz auf den Platz mit Turm und Baptisterium schlendern, Fotos machen und wieder gehen. In die Altstadt Pisas verirren sich leider nur wenige. Dabei ist auch diese sehr sehenswert…

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