Der Biergartenknigge: Wie verhält man sich richtig?

Brotzeit ist die beste Zeit – und die genießt man (nicht nur) in Bayerns Biergärten besonders gern. Hier ein paar Tipps zum Verhalten im Biergarten.

Biergartenknigge: So wirds gemacht!

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Dress Code

In den Biergarten darf man in jedem Outfit. Echte Bayern tragen natürlich gern ihre „Lederne“, also die traditionelle bayerische Lederhose, oft, aber nicht immer samt Haferlschuhe usw. Die Madel kommen entsprechend in Dirndl in den Biergarten. Ausgestattet mit diesem Biergartenknigge sollte nun nichts mehr schief gehen – außer Sie vielleicht nach ein paar Mass zuviel.

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Stammtisch

Stammtische sind für „angestammte“ – wagen Sie es also nicht, es sei denn sie sind jung, langhaarig und gut aussehend und am Besten in einem Dirndl verpackt, sonst werden's grantig die Bajuwaren.

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Bierbänke

Im Biergarten gibt es keine Zweiertische und abgesehen von der „Stammtischregel“ ist man normalerweise sehr aufgeschlossen. Klar sollten Sie sich nicht zu einem Pärchen setzen, dass sich angeregt unterhält, wenn es drum herum noch andere frei Plätze gibt, denn auch Bayern brauchen mal Privatsphäre.
Generell ist es aber durchaus erlaubt und gern gesehen, wenn Sie sich mit dazu setzen.

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Wenn Sie allerdings fragen, ob der Tisch / Platz noch frei ist, dann sollten Sie sich als Nicht-Bayer nicht unbedingt im Bayrisch üben, es sei denn Sie sprechen grad amerikanische Touristen an, denn über pseudo-Bayerisch macht man sich gern lustig.

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Du

Duzen ist im Biergarten oft ganz normal, vor allem wenn man schon ein paar Mal angestoßen hat….

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Ein Prosit und noch eins…

… zum Anstoßen: Angestoßen wird übrigens immer und immer wieder gern, trauen Sie sich ruhig und machen Sie den ersten Schritt. In Bayern sagt man gern „Nur ein Schwein trinkt allein“ – deshalb wird ziemlich viel angestoßen, also quasi jedes Mal, wenn jemand trinkt. Wenn Ihnen das Tempo zu schnell ist, dann nehmen'S halt nicht so große Schlucke…

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Bier bestellen

Übrigens: Erschrecken Sie nicht, es ist bei Urbayern durchaus üblich beim Zuprosten und dem Aneinanderstoßen der Krüge die Maß kurz auf die Tischplatte zu stoßen (ohne sie abzustellen) und dann erst wieder zu erheben und zu trinken. Sie müssen das aber nicht machen. Aber erst mal müssen Sie das Bier ja bestellen, bzw. in den meisten Fällen an der Theke holen. Den Bierkrug muss man sich oft selber an einer Ausgabestelle holen (ganz unproblematisch) und in manchen Biergärten nach dem Genuss auch wieder ausspülen. Helles Bier ist „Helles“ und Weißbier ist „Weizen“.
Bestellen Sie eine traditionelle Maß und sagen Sie dabei „eine (oder auf bayrisch: A Mass) Maß, bitte“, gesprochen wie „Mass“ mit kurzem a und scharfem „s“. Sie bekommen dann helles Bier in einem schönen 1Liter Krug – den man sich übrigens auch zu zweit teilen darf, vor allem, wenn eine Frau mit dabei ist. Es gibt auch vermischtes Bier: z.B. das sportlich sommerliche „Radler„: Helles Bier mit Zitronenlimonade (man kann es auch mit Wasser bestellen, aber… oh, oh…)
Ein „Russ“ oder auch Russen-Maß genannt ist ist Weißbier (Weizen) mit Zitronenlimo. Wem eine Maß zu viel ist, der kann manchmal auch eine „Halbe“ oder einen so genannten „Schnitt“, also einen halben Liter bestellen. Drunter geht eigentlich nichts. Das echte Holz Fass gibt es auch noch, dann fragen _Sie, wann Anstich war und warten Sei ggfs. auf den nächsten Anstich, denn die erste Maß aus einem neuen Fass ist was ganz „Bsonderes“…Ansonsten gibt es natürlich auch Apfelschorle, Spezi (Cola Mix) und Wasser zu trinken.

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Speis

Traditionell gibt es Steckerlfisch, z.B. meist eine Forelle, die auf eine Holzstange gespießt und über Holzkohle gegrillt und geräuchert wird. Wen's nicht graust: Das ist SEHR lecker. Außerdem gibt es Schnittlauchbrote, Obazda , Radi /Radieschen, Kartoffelsalat, etc.In einem echten boarischen Biergarten hat man nach alter Tradition das Recht, seine eigene Brotzeit (also Essen, aber keine Getränke!) mitzubringen.
Davon machen viele Leute Gebrauch. Man transportiert die Brotzeit traditionell im Weidenkörbchen und oft wird alles richtig schön und „gmiatlich“ hergerichtet, mit Karodeckchen, Tellern, Brotzeitbretteln usw.

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Verderben Sie es sich nicht mit Ihren „Nachbarn“ in dem Sie stundenlang und laut in Ihr Handy quatschen. Man will nicht Ihrem Gebrabbel lauschen (es sei denn, es ist lustig), sondern dem Rauschen der Kastanienblätter in den Kronen der Bäume.

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Zünftge Musi

In manchen Biergärten gibt es auch „a zünftige Musi“, oft Blasmusik, aber manchmal auch Jazz. Auch das können's, die Bayern.

Schwierigkeitsgrad:  
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Eine Meinung

  1. oh ja. ich empfehle das milchhäusl im englischen garten in münchen. im widerspruch num namen gibts da auch lecker hofbräu-bier, es ist ab ernicht so bumsvoll wie am chinesischne turm und, ich glaube auch etwas günstiger. meine besten sams- und sonntage in der stadt – schon ab februar, wenn der fön warm bläst!

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