Der Bauboom auf dem deutschen Hotelmarkt und seine Risiken

Stärker als bisher zeigt die Hotellerie auf der Expo-Real, einer internationalen Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen Anfang Oktober 2011 in München, Flagge.

Hotelinvestments sind Thema

Und es fällt auf: Die Hotellerie ist ein zentrales Thema auf der Fachmesse. Immerhin setzt sich hier ein Bauboom fort, in welchem bis 2013 in Deutschland knapp 300 Bettenburgen mit insgesamt fast 60.000 Zimmern fertiggestellt werden. Dieses Neubauvolumen entspricht zehn Prozent des derzeitig bundesweiten Bestands an 600.000 Hotelzimmern. Und es gilt als sicher, in diesem Bauboom und dem folgend verschärften Wettbewerb werden einige Marktteilnehmer scheitern.

Nicht nur deutsche Hotels sondern auch internationale Hotelketten beginnen den Verdrängungskampf gegen etablierte Familienbetriebe. Insbesondere das Vier-Sterne-Segment wird zur hart umkämpften Zone. Nach Brancheninformationen, anlässlich der Expo-Real Anfang Oktober, werden in diesem Segment bis 2014 knapp 50 Prozent aller Investitionen getätigt. Ein Terrain, sehr erfolgreich und von Tradition geprägt durch inhabergeführte Hotels.

Verdrängungswettbewerb in Mittelstädten

Die meisten neuen Hotelimmobilien entstehen in deutsche Mittelstädten bis 100.000 Einwohner. Angeführt vom französischen Hotelkonzern Accor mit seinen Marken Ibis, Etab, Novotel und Mercure drängen internationale Hotelketten, modern und stilsicher, alteingesessene Familienbetriebe in einen unerfahrenen Preis- und Existenzkampf.
Dieser, dem Bauboom folgender, harte Verdrängungswettbewerb wird nach meiner Meinung einige Traditionsbetriebe, welche teilweise historisch in zahlreichen Stadtchroniken verankert sind, in arge Bedrängnis bringen, denn gerade hier ist die Nachfrage der Gäste am geringsten. Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa zwingt Unternehmen dazu auch an Ausgaben für Übernachtungen und Geschäftsreisen zu sparen. Auch die sinkenden Reallöhne werden Auswirkungen auf den Hotelpreis haben und Geschäftsreisende wie auch Urlauber mehr und mehr zum Aufenthalt in Low-Budget-Herbergen motivieren.

Mit neuen Ideen und Design in eine sichere Zukunft

Einige Traditionshäuser haben die drohenden Signale am Sternenhimmel erkannt und sich frühzeitig durch nachhaltige Neuausrichtung im Design wie auch beim Personalmanagement neu in Szene gesetzt. Das Hotel Erbprinz in Ettlingen, das Lago-Hotel in Ulm, das Hotel Riva in Konstanz, das Heidelberg Suites Hotel, Hotel Ceres in Binz oder das Hotel am Ruhrufer in Mülheim/Ruhr, um nur einige Beispiele zu nennen, haben sich auf ganz besonderer Weise mit aussergewöhnlichem Design und Servicequalität für diese Zukunft positioniert.

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