Den Wald vor lauter Bäumen sehen

Insbesondere ist dieses Buch eine hervorragende Einführung in die Causal Lopp Diagramm (CLD)-Modellierung, welche für das Konstruieren von eskalierenden und stabilisiernden Feedbackschleifen notwendig ist. Dabei ist das Ganze alles andere als theoretisch, die CLDs sind praxisbezogen, u.a. aus den Bereichen Personal, Vertrieb, betriebswirtschaftliche Prozesse, Coaching/Persönlichkeitsentwicklung, Demographie, … Am Ende des Buches leitet er zur systemdynamischen Modellierung (System Dynamics) über. Dieses Buch ist eine perfekte Weiterführung, wenn man wissen möchte, wie z.B. ein World3-Modell aus dem Buch "Die Grenzen des Wachstums" zustande kommt. Nur eines stört mich, und zwar der Untertitel: "Reduktion von Komplexität – Anleitung zum Systemischen Denken im Management". Besser fände ich persönlich: "Komplexität als Chance – Anleitung zum Systemischen Denken im Management" 🙂

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6 Meinungen

  1. Allein die kurze Beschreibung reicht um völlig sicher sagen zu können, dass es sich um eine Heißluftsammlung handelt, mit Hilfe dessen Heißluftgebläse neue heiße Luft blasen können, wenn ihnen die alte mal ausgeht.Allein das Leute Totschmeißen mit Anglizismen läßt einem eine kalte Dusche (für den Autor) herbeiwünschen.Inhaltlich ist das „systemisch“ von 1970 – mit andere Worten hauptsächlich Kybernetik 1ter Ordnung. Nicht gerade sehr prickelnd. Das Stören an der Komplexitätsreduktion hat also durchaus seine Gründe: Es ist plattestes Marketingchinesisch auf dem Niveau von MacKinsey und Roland Berger – also was für Flachdenker und solche, die sich von solchen belallen lassen.Würd ich nie kaufen. Soll im Laden verschimmeln. Als Kompost ist es nützlich.

  2. Lieber Herr/Frau CAFF,nicht viele Leute haben eine Vorstellung von Kybernetik (leider), geschweige denn, dass sie eine Unterscheidung treffen zwischen 1er, 2er, nter Ordnung. Deshalb finde ich es für nützlich, den Kybernetik-unbefleckten Lesern einen „soften“ Einstieg zu geben. Natürlich haben Sie recht, mit ihren Worten „hauptsächlich Kybernetik 1ter Ordnung“. Ich bin mir allerdings manchmal noch nicht einmal sicher, ob in bekannten Beratungshäusern Kybernetik 1er Ordnung zur Anwendung kommt (wieder ein leider). Vielleicht haben Sie für die Blogleser eine Buchempfehlung zum Thema?

  3. Heute stelle ich auch mal eine dumme Frage (statt immer nur den Oberschlaumeier zu spielen).Wie definiert man systemisch?(Konnte das Wort in keinem meiner Lexika etc. finden)Was ist der Unterschied zu systematisch?In Erwartuing einer Antwort m*sh-

  4. @mertens-andreas: Link hilft nicht wirklich weil er nur [persoenliche Meinung ON] blahfasel wiedergibt[OFF]Und das mit der holistischen weltanschauung ist ja auch nicht neu, genau so wenig, wie die Zielgerichtetheit…Trotzdem Danke-m*sh

  5. Hallo sha-mash,wichtig ist, meiner Meinung nach, ein wesentlicher Unterschied zwischen „Systematik“ (Klassische, reduktionistische Herangehensweisen) und den systemischen Ansätzen:(a) Klassische Herangehensweisen isolieren immer einen kleinen Teil des Ganzen und bearbeiten diesen, weil man denkt nur so kann man die Komplexität in den Griff bekommen. Mehrere kleine isolierte Bereiche werden dann wieder zu einem Ganzen zusammengeführt, nach dem die Teile gelöst wurden (hierarchische Baumstruktur). Allenfalls werden Schnittstellen zwischen den Teilen berücksichtigt, nicht aber interdependezen.(b) Systemische Ansätze verlieren nicht den Blick für das Ganze. D.h. wenn man in den Teil „hinein-zoomed“ ist man sich immer der Interdependez mit dem „da Draußen“ bewußt.Ich glaube Du bist, wenn ich mich nicht täusche, auch „Technik/Informatik“-affin? Vielleicht hast Du schon einmal ein Projekt erlebt, von dem Du intuitiv gesagt hast: Zu viele „Häuptlinge“, die keine Ahnung haben, zu wenige „Indiander“, insgesamt zu viele Projektmitglieder. Vielleicht war es auch so, das es einige Teilprojekte gab, die später, bei der Zusammenführung, nicht gut oder gar nicht zusammen funktionierten. Dann ist das oben beschriebener Typ (a)Typ (b) wird z.B. von openSource-Gemeinschaften praktiziert. „Scheinbar“ chaotisch, selbstbestimmt, selbstorganisiert, keine hierarchischen Strukturen und weitere systemische Merkmale.Ab einer gewissen Komplexität funktioniert folgende Formel nicht mehr: „Wir verdoppeln die Mannschaft und sind dafür in der Hälfte der Zeit fertig“. Leider haben das noch viel zu wenige Manager begriffen.Deshalb liegt die Zukunft in Sichtweisen wie diesen:(1) Evolutionäre Organisationsstrukturen(2) Der Ikosaeder von Stafford Beer

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