Das Wichtigste im Tennis: Die 4 Grand Slam Turniere

Roger Federer führt die Liste an. Nach dem Karriereende von Pete Sampras dachten nicht wenige, dass dieser einen Allzeitrekord bei den Männern aufgestellt hat: 14 Grand Slam Siege hat er in seiner aktiven Zeit errungen, einzig: Die French Open fehlten ihm. Das hat Roger Federer im Jahr 2009 nachgeholt und insgesamt mit 16 Titeln auch zwei mehr als Sampras geschafft, dabei eben alle Grand Slam Turniere gewonnen. Anders sieht es bei den Frauen aus: Dort führt, lassen wir die Amerikanerin Margaret Smith Court mal außen vor, unsere Steffi Graf mit insgesamt sensationellen 22 (!) Einzeltiteln. Zudem ist sie die einzige Spielerin – Männer einbegriffen -, die jemals den Golden Slam gewann. Alle 4 großen Turniere also plus dem Olympischen im Jahr 1988.

Wir stellen die 4 wichtigsten Turniere des Tennissport vor.  Kurz zur Geschichte: 1933 wurde der Begriff Grand Slam eingeführt. Damals aufgrund der bis dato siegreichen Davis-Cup  Nationen England, Frankreich, Australien und den USA, wurde diese Bezeichnung für vier Turniere festgelegt, die jeweils in einem der Länder stattfanden – und stattfinden, bis heute. Neben dem Master am Ende der Saison kann hier das meiste Preisgeld gewonnen werden, ebenso, wie die Spieler die meisten Weltranglistenpunkte dort erhalten.

Grand Slam Turniere:

1

Australian Open

Los geht es bereits im Januar, stets in Australien, stets in der Stadt mit dem gleichnamigen Tennisareal, dem Melbourne Park. Auf den größten der Plätze, die Rod Laver Arena schaffen es nur wenige. Entweder müssen Sie Lokalmatadoren sein, oder aber am besten zu der Top 5 im Tennis gehören. Rod Laver ist bis heute einer der erfolgreichsten Tennisspieler überhaupt und der einzige, dem der Grand Slam, also der Gewinn aller vier Turniere in einem Jahr, zweimal gelang. Die meisten Einzeltitel in der Geschichte der Australian Open holte allerdings Roy Emerson in den 60er Jahren, ebenfalls Australier. Viermal Graf, zweimal Becker: Das die Bilanz aus Deutscher Sicht. Nach dem Hartplatzauftakt folgt dann traditionell im Mai oder Juni der Höhepunkt der Sandsaison. Das zweite Grand Slam Turnier des Jahres wird in Frankreich ausgetragen.

2

French Open

Paris öffnet also seine Tore und Roland Garros – so der offizielle Name der zweiwöchigen Auseinandersetzung – sucht den besten Aschespieler der Welt. Das besondere an einem Gran Slam Triumph, also derart, wie ihn Labor zweimal schaffte, ist der ständige Wechsel des Untergrundes. Das Sandplatzspielen ist speziell, nicht selten siegen hier eher die Südeuropäer bzw. Südamerikaner, die bereits von Kindertagen an regelmäßig diesen Belag bespielen. Nichtsdestotrotz führt in der ewigen Bestenliste ein Schwede: Björn Borg. Er gewann sechs Einzeltitel bei den Herren. Seit diesem Jahr muss er sich den Platz an der Sonne aber teilen. Der derzeitige Weltranglistenerste Rafael Nadal hat mit seinen gerade einmal 25 Jahren schon den sechsten Triumph in Paris eingefahren. Allerdings liegt vor ihm noch eine Amerikanerin: Chris Evert siegte in den 70er und 80er Jahren ganze sieben Mal. Zwar kein Herr, dafür aber gewann Steffi Graf gleich sechs mal in Paris.

3

Wimbledon

Die Wimbledon Championships ist das wahrscheinlich ruhmreichste, älteste (erstmals 1877 gespielt) und wichtigste der vier Turniere. Und wieder müssen sich die Spieler hier umgewöhnen. Nur wenige Wochen nach den French Open, muss in London auf Rasen gespielt werden. In Wimbledon herrscht eine ganz spezielle Atmosphäre, mit altehrwürdig ist diese wohl am besten beschrieben. Traditionsreich, schick und insgesamt distanzierter als die anderen Turniere geht es hier zu. Martina Navrátilová führt hier die Liste der Einzelsiege an, insgesamt neun mal gewann die gebürtige Tschechin hier, zuletzt 1990. Sieben Siege verzeichnen bei den Männern der schon angesprochene Pete Sampras sowie der Engländer William Renshaw – Letzterer allerdings im 19. Jahrhundert, in den damaligen 80er Jahren. Sieben mal siegte auch Steffi Graf. Stich siegte hier einmal, Becker in seinem „Wohnzimmer“ drei mal – unter anderem der Sensationssieg 1985, mit damals 17.

4

US Open

Nachdem Europa also zwei der größten austragen durfte, endet die Saison der Grand Slam Turniere in den Vereinigten Staaten. Im August oder September beginnen die US Open, immer in New York. Da das Turnier – ebenso wie die Australian Open – zeitlich etwas ungünstig für Europäer liegt, geht es oftmals in der öffentlichen Wahrnehmung ein wenig unter. Nichtsdestotrotz ist es besonders in den USA selber überaus populär. Die Rekordhalter stammen beide aus einer fast vergessenen Zeit. Richard Sears, William Larned und Bill Tilden gewannen das Turnier allesamt sieben mal, Sears in den 1880ern und damit gleich zur Gründung des Turniers 1881 bis 1887 am Stück, Larned kurz nach dem damaligen Jahrhundertwechsel und Tilden in den 1920er Jahren. Boris Becker ist bis dato der einzige deutsche Spieler, der den Titel 1989 gewann. Bei den Damen sieht das freilich anders aus: Steffi Graf siegte in Flushing Meadows fünf mal.

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