Das letzte Einhorn: Kann die Comicadaption bestehen?

Peter S. Beagle veröffentlichte 1968 seinen weltweit erfolgreiche Erzählung „Das letzte Einhorn“. Vielen ist aber eher die Zeichentrickadaption von Jules Bass und Arthur Rankin Jr. aus dem Jahre 1982 geläufig, die jedes Jahr an Weihnachten im Fernsehen läuft. Nun legen Peter B. Gillis, Renae De Liz und Ray Dillon eine Comic-Adaption des Stoffes vor.

Fast keine inhaltlichen Unterschiede

Die Geschichte um das letze Einhorn, das auf der Suche nach seinen Artgenossen ist und sich in das Königreich Haggard begibt ist auch in der Comic-Adaption nicht viel anders als im Film. Das Einhorn erfährt, dass es vermutlich das letzte seiner Art ist und beschließt seinen Wald zu verlassen um sich auf die Suche nach den anderen zu machen. Als sie in Gefangenschaft gerät, befreit sie der Zauberer Schmendrick, der sich ihrer Sucher anschließt. Im Laufe der Geschichte stoßt auch Molly Grue zur Gruppe. Als die drei davon hören, dass der Rote Stier von König Haggard für das Verschwinden der Einhörner verantwortlich ist, machen sie sich auf zu seinem Königreich um herauszufinden, was mit all den Einhören geschehen ist.

Gelungene Adaption

Alle bekannten Figuren aus dem Film finden sich auch im Band wieder. Darunter auch Mommy Fortuna und die von ihr gefangengehaltene Harpyie. Es gibt aber auch ein paar wenige Inhalte, die nicht in der Verfilmung zu sehen waren. So zum Beispiel der Schluss, der etwas mehr Aufschluss über das weitere Leben von Prinz Lír gibt. Ansonsten sind zum Teil die Dialoge identisch mit dem Film, was wiederum auf die Buchvorlage zurückzuführen ist. Die Adaption von Peter B. Gillis beinhaltet somit alles Wichtige und erfreut Kenner des Buches ebenso wie die Fans des Films.

Die zeichnerischen Arbeiten von Renae De Liz sind wunderbar und schaffen den einen eigenen Stil zu präsentieren ohne dabei die Verbindung zum Film zu verlieren. Durch den Erhalt der grundsätzlichen Charaktermerkmale erkennt man jede Figur auf den ersten Blick. De Liz spielt gekonnt mit den Paneln und Sequenzen welche im Verlauf der Geschichte immer wieder eine Änderung erfahren. Insgesamt sehr liebevoll und detailliert. Ray Dillons Kolorierungen tun das übrige um aus Das Letzte Einhorn ein beeindruckenden Comic zu machen. So ist es auch Dillons arbeite zu verdanken, dass zum Beispiel Mommy Fortunas „Midnight Carnival“ schon fast gruselig wirkt.

Fazit

Ich habe als Kind Das letzte Einhorn geliebt und den Film unzählige Male gesehen. Inzwischen sind aber einige Jahre vergangen, seit dem ich die Zeichentrickadaption gesehen habe. Ich kann mich aber noch gut an die besondere Atmosphäre und die Gefühle erinnern, welche der Film in mir hervorgerufen hatte. Als ich die Comicadaption gelesen habe, hatte ich wieder das Gefühl ein Kind zu sein, denn die Faszination über Peter S. Beagle Erzählung war wieder da. Die Zeichnungen haben extrem gut gefallen und die Kolorierungen sind einfach nur märchenhaft. Jeder der den Film mag, sollte einen Blick auf den Bandriskieren – auch wenn er normalerweise nichts damit anfangen kann.

Das letzte Einhorn von Peter B. Gillis, Renae De Liz und Ray Dillon mit 164 Seiten im Sofcover ist bei Panini Comics erschienen. Preis: 16,95 Euro.

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