Claire McCardell: Porträt der Modedesignerin

Sie studierte an der Parsons School of Design. Von 1930 bis in die 50er Jahre war sie allseits bekannt und beliebt für die Mode, die sie machte: Funktionelle und doch stylische, bezahlbare und sportliche Damenmode.

Sie kreierte den heute bekannten „American Look“, den legeren Look, der die Strenge und Akkuratheit der französischen Couture negierte.

Und das, obwohl sie interessanterweise ihr zweites Studienjahr in Paris verbrachte und dort sehr unter dem Einfluss der berühmten französischen Modeschöpferin Madeleine Vionnet (geb. 1876 – gest. 1975) stand. Natürlich war Vionnet nicht ihr einziger Einflussfaktor. McCardell lernte viel über Mode und französisches Design während sie in Paris arbeitete.

Der „Vionnet Faktor“ grüßt dennoch in den Schrägschnitten und Wickelmodellen ihrer Kollektion.

Claire McCardell und ihre große Chance

Die Chance kam nach dem Abschluss ihres Studiums 1929 als der Designer Robert Turk sie engagierte.
1931 wurde sie Turks Assistentin, als der bei Townley Chef-Designer wurde.

Als Turk bei einem Autounfall ums Leben kam, war das für Claire McCardell in gewisser Weise ein Glücksfall, denn sie übernahm kurzfristig und beendete seinen Job als Modedesigner der 1932er Herbstkollektion.

Nachdem die Kollektion ein Erfolg war, wurde McCardell selbst Chefdesignerin.

Erfolg mit Simplizität

Einer ihrer großen Erfolge, vielleicht auch ihr Durchbruch, kam mit dem klosterartig anmutenden, kuttenähnlichen Kleid ohne großen Schnitt oder Taillierungen, das daher sehr gut tragbar für jeden Figurtyp war und das sie im Herbst 1938 designte.

Produziert wurde das Kleid für Best & Co., die es ursprünglich unter dem Namen „Nada Frock“ vermarkteten. Wahrscheinlich war es McCardells größter Erfolg.
Wegen finanzieller und juristischer Probleme musste Townley 1938 schließen.

Claire McCardell wechselte zu Hattie Carnegie und designte dort eine Kollektion, die unter dem Namen „Workshop Originals“ bekannt wurde. Allerdings passte McCardells lockerer und eher „casual“ Stil nicht zum glamourösen Stil von Hattie Carnegie, so dass sie sich 1940 verabschiedete, um mit Win-Sum zu arbeiten, die in erster Linie günstige Mode herstellten.

Nachdem Townley 1941 neu eröffnete wurde McCardell wieder Chefdesignerin.

Sie handelte mit Townley erfolgreich aus, dass sie Mode exakt nach ihren Vorstellungen designen dürfe, diese auch genau so geschnitten würde, und dass auch ihr Name auf das Label gehörte.

Inmitten ihrer Arbeit an einer Kollektion, die letztendlich von Kollegin Mildred Orrick beendet wurde, wurde Claire McCardell von Krebs heim gesucht und verstarb 1958 im Alter von 53 Jahren.

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