Chinesische Heilkräuter: diese 10 sollten Sie unbedingt kennen

In der chinesischen Heilkunde finden unglaublich viele  Heilkräuter Verwendung, die zum Teil exotisch anmuten und von denen nur die wenigsten hier in Europa bekannt sind. Wer aber schon einmal am eigenen Körper erleben durfte, wie sie wirken, wird vermutlich ein lebenslanger Anhänger der Kräutermedizin bleiben.

In vielen europäischen Ländern gibt es mittlerweile spezielle Kliniken, deren Patienten  mit  Hilfe der chinesischen Medizin behandelt werden. Natürlich spielen dabei die chinesische Heilkräuter eine wichtige Rolle. Viele Heilpflanzen kommen, wie schon gesagt, auch bei uns vor und deren Einsatzmöglichkeiten sind bekannt.  Allerdings ist der Löwenanteil davon schon sehr „chinesisch“ und die Zutaten von Kräutermischungen sind teilweise recht abenteuerlich, wenn nicht noch schlimmer. Hinzu kommt noch, dass die immense Menge von vorsichtig geschätzten 10 000 Kräutern einfach nur verwirrend ist. Daher sollte man sich bei größeren Beschwerden schon an einen versierten Heilkundigen wenden.

Chinesische Heilkräuter: Die Top 10

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Ginseng (Panax ginseng)

  1. Ginseng (zu sehen im Titelbild) ist der Turbo unter den Heilpflanzen und in der Wirkung unglaublich vielseitig. Gerade die Tatsache, dass nur sehr wenig Nebenwirkungen auftreten, wenn überhaupt, macht ihn zum beliebtesten und auch bekanntesten Heilmittel überhaupt. Außerdem ist sein Heilungspotential gut erforscht und die Präparate, die in Deutschland/Europa in den Handel kommen sind schadstoffkontrolliert. So ist eine gute Qualität gewährleistet.Traditionell wird er zur allgemeinen Stärkung des Menschen verwendet. Er hilft bei Abgeschlagenheit, stärkt Herz und Kreislauf und regt das Immunsystem an. Auch Wechseljahresbeschwerden werden gelindert. Wunden heilen besser und auch Arteriosklerose wird positiv beeinflusst.
  2. Ginseng gibt es als Tonikum, aber auch in Pulverform oder Tee wird erangeboten.
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Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum)

  1. Jiaogulan wird auch Pflanze der Unsterblichkeit oder 5-blättriger Ginseng genannt. In der traditionellen chinesischen Medizin findet sie schon seit langem Verwendung, aber erst in jüngerer Zeit rückte sie ins Licht der Öffentlichkeit. Sie wurde von der Welt wiederentdeckt. Da bis jetzt keinerlei Nebenwirkung bekannt ist, kann sie bedenkenlos ausprobiert werden. Schlimmstenfalls passiert garnichts.Bemerkenswert ist, dass sie neben Gypenosiden (Saponine) u.a. Ginsenoside enthält, die auch beim Ginseng zu finden sind, allerdings hier drei mal so viel.
  2. Aus den Blättern (frisch oder getrocknet) wird ein Tee zubereitet, der beruhigend und stressmildernd, aber auch ausgleichend wirkt. Ebenso sorgt Jiaogulan dafür, dass der Mensch vitaler und tatkräftiger wird. Außerdem werden Blutzucker und Blutfettwerte gesenkt. Das Immunsystem arbeitet besser, die Durchblutung des Körpers wird angeregt und der Blutdruck reguliert. Die Pflanze hilft, durch die verbesserte Fließeigenschaft des Blutes, Thrombosen und Infarkten (Gehirn und Herz) vorzubeugen.
  3. Ebenfalls bemerkenswert sind der Anti-aging-Effekt und die krebs- und tumorhemmenden Eigenschaften. Bei Leberleiden, einschließlich Hepatitis B, aber auch der chronischen Form der Bronchitis wird sie eingesetzt. Die Liste aller Anwendungsmöglichkeiten ist aber noch erheblich länger. Durch zahlreiche Studien wurde mittlerweile die Wirksamkeit von Jiaogulan bestätigt.Da diese schnellwüchsige Kletterpflanze winterhart ist, gedeiht sie auch hier bei uns. So hat man die Möglichkeit, jederzeit Teeblätter zur Verfügung zu haben. Hier gibt es jede Menge zusätzliche Infos über Anwendungen, Kultivierung der Pflanze, Rezepte usw.

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Chinesisches Moxakraut (Artemisia vulgaris var. indica)

  1. Das Moxakraut gehört zur Familie der Beifuß-Gewächse und ist der chinesische „Bruder“ des europäischen Beifußkrautes. In der chinesischen Heilkunde findet es bei der Akupunktur Verwendung. Es ist bekannt, dass die Pollen dieser Pflanze stark allergie-auslösend sind. Außerdem enthält der Beifuß auch Thujon, das leicht giftig ist.
  2. Bei der Akupunktur wird es direkt an der Nadel abgebrannt (Moxibustion). Entweder als Kügelchen auf die Nadelspitze gesetzt, manchmal mit einer Ingwerscheibe als Zwischenlage oder in Form der Moxa-Zigarre (mit Beifußkraut gefüllte Papieröllchen) über den Akupunkturpunkt gehalten.
  3. Durch die zusätzliche Wärme wird der Reiz der Nadel verstärkt. Eine „heiße Angelegenheit“, die vom Fachmann ausgeführt werden sollte. Bei richtiger Anwendung soll sie die universelle Lebenskraft (Chi) wieder zum Fließen bringen.
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Ginkgo Biloba

  1. Der Ginkgo Biloba wurde zum Baum des Jahrtausends gekürt. Der Baum wird in China sehr verehrt und wird zudem uralt (3000 Jahre). Er gilt als extrem resistent gegen alle Umwelteinflüsse, sogar gegen Radioaktivität.
  2. Genauso wie einige andere chinesische Heilkräuter wird der Ginkgo-Extrakt hauptsächlich im Bereich der Geriatrie, bei (Alters)Demenz, Konzentrationsstörungen, aber auch bei Beschwerden im Kopfbereich, wie z.B. Schwindel oder Tinnitus. Ebenso bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.
  3. Ginkgo gibt es nicht nur als Extrakt in Kapseln oder Tablettenform, sondern auch als Tropfen und als homöopathisches Mittel.
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Rotwurzel Salbei (Salvia miltiorrhiza) auch Danshen genannt

Diese Salbeiart wird nicht nur zur Behandlung von Herz-Erkrankungen eingesetzt, sondern auch bei arthritischen Beschwerden. Durch ihre blutverdünnenden Eigenschaften ebenso bei Thrombosen und zur Vorbeugung gegen Infarkte.Außerdem hilft diese Pflanze durch ihre antibakteriellen und antiseptischen Eigenschaften und schützt Herz, Leber und die Nieren. Die Liste der Anwendungsmöglichkeiten ist auch beim Rotwurzelsalbei ellenlang.Durch Untersuchungen wurden drei Substanzen mit starker Anti-Tumor Wirkung gefunden. Da viele Krebszellen nicht auf die üblichen Zellgifte der bekannten Krebsmedikamente ansprechen, wären die Inhaltsstoffe dieser Salbei-Pflanze mit ihrer krebshemmenden Wirkung eine gute Alternative.

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Grüner Tee

  1. Der grüne Tee stammt,genauso wie der schwarze Tee, von der selben Teepflanze. Unterschiedlich ist nur die Verarbeitung und die daraus resultierenden Inhaltsstoffe und deren Wirkungen, sowie Geschmack und Aussehen.
  2. Allerdings sollte dieser Tee nicht mit Milch vermischt werden, da so einige wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. Beide Teesorten wirken kariesvorbeugend, aber das Spektrum der heilenden Möglichkeiten ist noch wesentlich größer. Der grüne Tee enthält nicht nur Vitamine, Mineralien, anregendes Koffein (Teein) und Spurenelemente, sondern auch sogenannte Catechine, die wiederum für die heilsamen Effekte verantwortlich sind. Außerdem enthält er mehr Gerbstoffe als der schwarze. Diese und die Catechine sind für den etwas herben Geschmack des Grüntees zu verantwortlich.
  3. Eine über elf Jahre laufende Studie mit über 40 000 erwachsenen Teilnehmern erbrachte den Beweis, das der grüne Tee lebensverlängernd wirkt und es bei diesen Menschen weit weniger Todesfälle durch Herz- und Kreislauferkrankungen gab. Er stärkt eindeutig die Herzleistung.In einer weiteren Studie wurde bewiesen, dass die Tumorzellen von an Prostata-Krebs erkrankten Männern in ihrem Wachstum gehemmt wurden. Aber nicht nur diese Krebsart lässt sich günstig beeinflussen, Generell scheinen die Wirkstoffe bei jeder Krebserkrankung zu helfen. Außerdem hat der Tee eine antioxidative Wirkung.
  4. Aber Vorsicht, bei einem Konsum von mehr als zehn Tassen Tee pro Tag sind Leber- und Nierenschädigungen möglich.
7

Ingwer (Zingiber officinale)

  1. Der Ingwer hat in der europäischen Küche eine sehr lange Tradition. So gehört er zu den Lebkuchengewürzen, aber auch kandierter Ingwer ist eine, wenn auch etwas scharfe, Leckerei. Als Ginger Ale ist er vor allem in Großbritannien beliebt.
  2. Die frischen Knollen bekommt man mittlerweile in fast allen Supermärkten, genauso wie das Ingwerpulver, in Kapselform auch in Apotheken. Bekannt ist, das der Ingwer gegen Übelkeit (Reise- oder Seekrankheit) genauso hilft, wie gegen die Übelkeit durch Medikamente (Chemotherapie) verursacht.
  3. Da Ingwer die gleichen Eigenschaften wie die Acetylsalicylsäure (Aspirin) hat, hilft er auch bei rheumatischen Beschwerden. Als Ingwertee getrunken, wärmt er den Körper auf. Wer zu kalten Füßen und Händen neigt, kann sich damit etwas Gutes tun.

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Gelbwurzel (Curcuma longa)

  1. Auch wenn die Gelbwurzel schon lange traditionell Verwendung in der chinesischen Medizin findet, haben Wissenschaftler erst jetzt bestätigt, dass sie z.B. bei Leberleiden positive Effekte zeigt. In Europa ist Kurkuma z.B. als Bestandteil in Currymischungen bekannt, auch im indischen Ayurveda hat sie einen festen Platz.
  2. Fest steht, dass die Pflanze grundsätzlich verdauungsfördernd wirkt. Ebenso hat sie eine entgiftende Funktion für den Körper und unterstützt somit die Leber, hilft aber auch bei der Fettverdauung.
  3. Für Diabetiker ist sie auch ein Segen, sie senkt eindeutig den Blutzuckerspiegel. Da sie auch gegen Entzündungen hilft (indem sie die entzündungsverursachende Arachidonsäure hemmt) , wird sie bei rheumatischen Beschwerden ebenfalls eingesetzt.
  4. Bei erhöhtem Cholesterinspiegel, aber auch bei zu hohem Blutdruck wirkt sie senkend. Auch der Einsatz bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist erfolgsversprechend.
  5. Relativ neu ist die Erkenntnis, dass das Curcumin die gefährliche Mucoviszidose positiv beeinflussen kann.Als Vorbeugung gegen die Alzheimer Krankheit wird sie ebenfalls angewendet. Mittlerweile wird Curcuma (Gelbwurz) von der Krebsforschung weltweit empfohlen. Weitere Studien werden sicherlich noch einiges mehr zu Tage bringen.Wer die Gelbwurzel zu Therapiezwecken nutzen möchte, sollte dies auf jeden Fall mit dem behandelnden Arzt absprechen, da zu therapeutischen Zwecken relativ hohe Dosen eingenommen werden müssen. Diese dann aber in Kapselform.

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Zimt (Cinamomum cassia)

  1. Der Zimt ist eines der beliebtesten Gewürze überhaupt. Für die Weihnachtsbäckerei ebenso wie in der Küche überhaupt. Die bekannten Zimtstangen sind die Rinden des Zimtbaumes. Weitaus häufiger im Gebrauch ist aber der feingemahlene Zimt. Aber er kann noch viel mehr. Er ist scharf und daher energetisch heiß, wie auch der Ingwer und einige weitere chinesische Heilkräuter.
  2. In der chinesischen Kräutermedizin wird er eingesetzt um dem Körper fehlende Wärme und Energie zuzuführen. Er verbessert die Durchblutung des ganzen Körpers. Dem Magen hilft er und er kann auch Schmerzen lindern. Das Schwitzen wird angeregt, dadurch erfolgt eine verstärkte Ausscheidung von schädlichen Stoffen über die Haut. Zusammen mit anderen Kräutern wie z.B. Süßholz, Ginseng oder Ingwer, verstärken sich die Wirkungen gegenseitig. Gerade in der kalten Jahreszeit werden solche Tees gerne getrunken.Es gibt auch schon erste Studien, die belegen, dass der Zimt beim Diabetes Typ 2 die Blutzuckerwerte sinken lässt.

10

Meerträubel (Ephedra sinica) chinesisch Ma Huang

  1. Eine giftige Heilpflanze, die nur von erfahrenen Therapeuten eingesetzt werden darf. Eine Behandlung auf eigene Faust verbietet sich von selbst. In den Händen eines Heilkundigen kann sie aber sehr wirkungsvoll helfen. Meerträubel gibt es auch hier bei uns in Europa, aber die chinesische Variante ist die giftigste.Hauptinhaltstoff ist das Ephedrin. Besonders hilfreich ist es bei Asthma und Krämpfen im Bronchialbereich, auch bei Heuschnupfen und Katarrhen der oberen Luftwege. An Nebenwirkungen ist einiges bekannt, wie z.B. Übelkeit und Erbrechen, Herzrythmusstörungen, Kopfschmerzen und die Pflanze hat ein hohes Suchtpotential. Bei Kreislaufproblemen und Bluthochdruck und einigen weiteren Erkrankungen darf Meerträubel nicht eingesetzt werden.
  2. Mit einigen Medikamenten, wie z.B. Herzglykosiden, treten Wechselwirkungen auf. Meerträubel ist verschreibungspflichtig und Leistungssportlern ist die Einnahme verboten (Doping). In den USA wird das Ephedrin in Tablettenform als Schlankmacher-Pille gepriesen, trotz der bekannten hohen Risiken.

Tipps und Hinweise

  • Dekokt ist ein fertiger Kräuter-Absud aus speziell für den jeweiligen Patienten zusammengestellten Kräutern, preisgünstiger ist eine Granulatmischung aus den Kräutern.
  • Vorsicht: Heilkräuter die direkt aus Asien kommen, können verunreinigt sein, auch schadstoffbelastet.
  • Hier hat das „Institut für chinesische Medizin“ ein sehr informatives Portal eingerichtet, selbstverständlich werden hier auch alle chinesischen Heilkräuter vorgestellt: http://chinesischemedizin.com/CMS/index.php/chinesische-heilkraeuter.html

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4 Meinungen

  1. Ich nutze den Jiaogulan als Tee nun schon seit fast einem Jahr. Und ich muss sagen, dass ich mich abends nach der Arbeit viel vitaler fühle, als noch vorher. Täglich trinke ich einen Aufguss (eine Kanne) dieses wirklich leckeren Tees und habe das Gefühl in der Tat vitaler zu sein und auch nach der stressigen Arbeit aufnahmefähiger. Kann ich also nur empfehlen.Grüße Martina

  2. Ich trinke seit etwa 6 Wochen Jiaogulan Tee und esse täglich 5 Blätter. Ich bin stressresistenter geworden und ich schlafe viel besser, bin also morgens ausgeruht. Kann das Kraut nur empfehlen.
    Gruß Michi

    • Kürbismeisterin

      Ich esse jetzt schon seit Jahren jeden Sommer Kirmesbeeren und ich fühle mich als wäre ich betrunken auf dem Kirmes…..

      Ich kann die nur empfehlen

  3. Ich habe selbst beide Unterarme Tattoowiert und den Namen meiner Frau so wie den Namen meiner Kinder darauf. Selbst wenn meine Frau und ich uns trennen werden ist das Tattoo ein Stück von meinem Leben, und ich werde es nie entvernen lassen. Ich habe aber ein ganz anderes Problem damit, nach jahren habe ich gegen die rote Farbe eine Allergie entwickelt die jetzt mit Kortisonsalbe behandelt wird. Die Rose sieht nun nicht mehr so gut aus wie vorher da alles was rot ist angeschwollen ist.

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